Konversations-Lexikon für Geist, Witz und Humor - Band 1 - A
Autor: Saphir, Moritz Gottlieb, eigentlich Moses Saphier (1795-1858) österreichischer Journalist, Schriftsteller und Humorist, Erscheinungsjahr: 1852
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Konversations-Lexikon, Gelehrsamkeit, Geist, Witz, Humor, Anekdoten, Sammelwerk
Wenn man „Gelehrsamkeit“ und Wissen, so viel man eben für die „Konversation“ braucht, aus einem „Lexikon“, aus einem Sammelwerk sich aneignen kann, warum sollte man nicht „Witz“ und „Scherz“, das heißt Witz und Scherz als „fait accompli“, als „Lagerartikel“ zum Detail-Ausverkauf nach Bedarf des Momentes aus einem „Lexikon“, aus einem Magazin von aufgespeichertem „Witz“ und „Scherz“ als „fertige Herren- und Damenputzartikel“ sich aneignen können?! . . .
Inhaltsverzeichnis
- A!
- Wer A sagt, muss auch B sagen
- Abarbeiten
- Abändern
- Abbitte und Ehrenerklärung
- Abd-el-Kaders Lebensretter
- Der Abend ein Tag
- Abenteuer
- Aber
- Aberglaube
- Abfahren
- Abfahrtszeichen
- Abfallen
- Abgesetzt
- Abgezogen
- Abhilfe
- Abkommen und Einkommen
- Abkürzen
- Abkürzung
- Ablehnung
- Kein Abonnent!
- Abraham in Gefahr
- Abraham
- Absatz
- Der Abschiedskuss
- Abschiedslied
- Abschiednehmen
- Die Abschrift
- Noch ein Bisschen Absolution
- Abstammung
- Absurd
- Wichtigkeit des Abteilungs-Zeichen
- Abweisung
- Aburteilen
- Abzug
- Ach
- Die Achse ein Fluss
- Akten
- Adam
- Adamanten
- Adamine
- Addisson
- Adel
- Adeliger Ausschuss
- Adelige Mauern
- Adeliger Mist
- Adeliges Rindvieh
- Adelstolz
- Adelung
- Aderlässe gebrauchen
- Adler
- Adressen
- Advokat
- Advokaten
- Advokaten-Kunstgriffe
- Ähnlichkeit
- Äquatorlinie
- Äquinoctium
- Aëronaut
- Fabeldichter Aesop
- Ästhetische Studien
- Äußerung
- Affen im Parterre
- Affentheater und Theateraffen
- Affekt
- Agent
- Ahnen
- Ahnenstolz
- Akademie
- Akrobat
- Alimentation
- Allegorie
- Allegorisch
- Allegorische Figur
- Allein sein
- Mein Alles
- Alexander für die Armen
- Almosen
- Alphönser
- Alt ist besser als jung
- Alter
- Das verlässliche Alter
- Alterberechnung
- Der Altdeutsche
- Amen
- Amicus
- Amor
- Amour
- Amphitheater
- Amphitrite
- Schweres Amt
- Amtsgeheimnis
- Ein seltsamer Anachronismus
- Anatomie
- Das Anbeißen ein Zeichen der Tollheit
- Angebot
- Andenken
- Das Andere
- Was ein Andrer hat
- Anderswo
- Anekdoten-Erzähler
- Die bessere Anekdote
- Anerbieten
- Vorteilhaftes Anerbieten
- Der Anfang vom Schlechten
- Anfang
- Die höfliche Anfrage
- Anführen
- Angehen
- Wem es angeht
- Anglo- germanischer Stil
- Angst eines Kindes
- Anhänglichkeit
- Anhalt-Eisenbahn
- Ankündigungen
- Ankündigung für Alles
- Ankündigung eines Arztes
- Ankündigung eines Bäckers
- Ankündigung eines Ballgebers in Süddeutschland
- Ankündigung eines Buchhändlers
- Ankündigung eines Erziehers
- Ankündigung eines Friseurs
- Ankündigung - Der Puff in den Lüften
- Ankündigungen neuer Art
- Ankündigungen diverser Art
- Ankündigungen eines Glanzwichsfabrikanten
- Ankündigung eines Handschuhmachers
- Ankündigung eines Hühneraugen-Operateurs
- Ankündigung eines Klempfers
- Ankündigung - Lokalveränderung
- Ankündigung eines Menageriebesitzers
- Ankündigungen eines Schneiders
- Ankündigung eines Schusters
- Ankündigung eines Selchfleischhändlers
- Ankündigung von einer Tanzunterhaltung
- Ankündigung eines Viktualienhändlers
- Ankündigung eines Wagners
- Ankündigung eines Wirtes
- Ankündigung eines Zuckerbäckers
- Anleihe auf unbestimmte Zeit
- Zartes Anleih-Gesuch
- Das vorteilhafte Anleihen
- Anleihen
- Anliegen
- Anmaßung
- Die Königin Anna
- Anonymität
- Anonymus
- Anrühmung
- Auch eine Ansicht
- Feine Anspielung
- Anspornen
- Stumm und doch ansprechend
- Ansprechen
- Ansprüche
- Anstand
- Furcht vor Ansteckung
- Anstellung
- Anstoßen
- Der Anteil des Teufels
- Antichambrieren
- Antik
- Antipathie
- Antiquarius
- Antrag
- Einladender Antrag
- Antreten
- Treffende Antworten
- Lakonische Antwort
- Wie die Frage so die Antwort
- Anzeige eines Breslauer Schneidermeisters
- Anzeige von einem Dichter in Wien
- Anzeige der Philadelphia-Zeitung
- Anzeigen in der Gazette von Gent
- Anzeige
- Nicht anzufangen
- Apelles
- Aposteln
- Apotheker
- Die Appenzeller
- Appetit
- Applaus
- Das applaudierte Gezische
- Bedeutung eines Applaus
- Ursache des Applaudierens
- Aprilschicken
- Das willkommene Aprilschicken
- Arbeitshaus
- Arche
- Herr von Argenson
- Argwohn
- Ungerechter Argwohn
- Die schöne Arie
- Ariost
- Aristides
- Aristokrat
- Aristoteles
- Nicht in Arkadien
- Arlotto
- Armeebefehl
- Armen-Mutter
- Armenpflege
- Was ist Armseligkeit
- Armut
- Arnold
- Das Arrivieren
- Keine Art
- Übertriebene Artigkeiten
- Kriegs-Artigkeit
- Tödliche Artigkeit
- Artigkeit
- Wer ist artig
- Abfertigung der Arroganz
- Art
- Arrest
- Der aromatische Stoff
- Grund einer Arretierung
- Arzt
- Ärzte
- Ärzte-Krankheit
- Für Ärzte
- Ärzte in Berlin
- Kollegen der Ärzte
- Entschuldigung gegen einen Arzt
- Ein Arzt wurde zu einem Färber gerufen
- Ein Arzt sagte zu seinem Bekannten
- Ein Arzt Hilft nicht für alles Übel
- Ein zerstreuter Arzt
- Ein junger Arzt
- Welchem Arzte muss man sich anvertrauen
- Vorrangstreitigkeit eines Juristen und eines Arztes
- Ärztliche Beruhigung
- Ärztliche Besuche
- Ärztlicher Rat
- Ärztlicher Schadenersatz
- Ärztlicher Befund
- Ärztliches Parere
- Ärztliches Honorar
- Kuriose Arzneien
- Der Arzneikasten
- Bild der Arzneikunde
- Astronom
- Astronomie
- Atlas
- Atmosphärologie
- Aubigné
- Monsieur Auch
- Der Bauer bei der Auktion
- Audienz
- Auditeur
- Aufbauen
- Auferstanden
- Auferstehung
- Furcht vor einer Auferstehung
- Aufforderung und Verbot
- Aufforderung
- Aufführung
- Aufgabe
- Aufgeblasenheit
- Aufgelegt
- Der nicht aufgelöste Knopf
- Aufgeschaut
- nicht aufgeschaut
- Aufgezogen — abgelaufen
- Aufhängen
- Aufheben
- Ironische Aufklärung
- Auflage
- Aufmerksamkeit
- Aufnehmen
- Aufrichtigkeit
- Aufsagen
- Aufschlagen
- Aufschluss
- Aufschneiden
- Aufschneidereien
- Aufschneiderei
- Amerikanische Aufschneiderei
- Übertriebene Aufschneiderei
- Aufsitzer
- Aufstand
- Der erfüllte Auftrag
- Aufwarten
- Aufziehen
- Auge
- Zwei Augen sehen mehr als eins
- Das Zumachen der Augen
- Bis aufs Augenausstechen
- Zwei Augen sind Luxus
- Malheur mit Augengläsern
- Kurfürst August von Sachsen
- O Du lieber Augustin
- Kaiser Augustus
- Ausarten
- Begierig nach dem Ausgange
- Ausgedroschen
- Ausgegangen
- Ausgezogen
- Ausgiebig
- Poetische Ausgleichung
- Aushauen
- Einkehren — und auskehren
- Auskunft
- Ausländer
- Auslegung
- Das Licht auslöschen
- Ausmärzen
- Ausnahme
- Die Ausnahme von der Regel
- Ausnehmend
- Ausrede
- Die weise Ausrede
- Eine gute Ausrede ist einen Taler wert
- Zweideutige Ausrede
- Das Ausrichten
- Ausschlagen
- Ausschneiden
- Der Ausschuss
- Die bequeme Aussicht
- Weder Aussicht noch frei
- Aussichtsvoll
- Ein Grund zur Aussöhnung
- Ausspielen
- Schwierigkeiten der Aussprache
- Außerordentlich
- Ausstattung
- Ausstellung
- Mittel gegen Auswanderung
- Der Ausweichende
- Wer ausweicht ist der Gescheidtere
- Auswendig und inwendig
- Autographensammler
- Autor-Geständnis
A ist der erste Buchstabe im ABC. Es ist zwar kein Grund vorhanden, warum das A grade der erste ist, aber es ist auch kein Grund vorhanden, warum ein anderer Buchstabe der erste sein soll, und auf der Welt ist's einmal so, es gibt Viele, welche die Ersten sind, und zwar bloß aus dem Grunde, weil man nicht weiß, wer denn sonst der Erste sein soll.
Aber es gibt keinen Ersten ohne Zweiten; der Zweite ist also fast nützlicher als der Erste, denn er ist die Bedingung des Ersten; deshalb gibt es keinen ersten Konsul ohne zweiten Konsul, keinen ersten Präsidenten ohne zweiten Präsidenten, keinen ersten Bürgermeister ohne zweiten Bürgermeister u. s. w.; nur die „Liebe“ ist in dieser Beziehung sprachgebräuchlich in Ausnahmezustand gesetzt, die Damen reden von einer „ersten Liebe“ als synonym von „einziger Liebe.“ A wäre nicht der erste, sondern bloß der einzige Buchstabe im ABC, wenn nicht der Buchstabe B wäre, deshalb sagt man: „Wer A sagt, muss auch B sagen!“ — Das wäre noch kein Unglück! Aber wer B sagt, muss auch C sagen, wer C sagt, muss auch D sagen und so fort bis zum letzten Buchstaben Z, hinter dem gar nichts mehr steckt! Der liebe Himmel hat A gesagt: „Adam!“ Er hat den ersten Buchstaben der Menschheit erschaffen, darum musste er auch B sagen: „Begattung,“ dann kam das C: „Cain“ u. s. w.
Wer A sagt, muss auch B sagen, d. h. wer eine Sache anfängt, muss sie auch zu Ende führen; der Deutsche aber ist ein gründlicher Denker, ein Mann, der sich am Buchstaben des Gesetzes hält. Das Gesetz sagt nicht: „Wer A sagt, muss auch B C u. s. w. bis inklusive Z sagen,“ sondern der Buchstabe des Gesetzes sagt bloß: „Wer A sagt, muss auch B sagen,“ und sonst nichts; darum fängt der Deutsche so viel an, er sagt so oft A, dann wenn's hoch kommt auch B, aber weiter nicht, das Gesetz sagt's nicht!
A ist der erste Laut, den der Mensch ausstößt, der erste Buchstabe, den er von sich gibt, wenn er geboren und in die Schule des Lebens aufgenommen wird. Er weiß, dass er nach und nach alle harten und weichen Buchstaben des Lesebüchleins des Lebens wird lernen müssen unter dem Deuthölzchen des Baccalaureus aus dem Reiche der Haselstaude. A schreit das Kind, und die Hebamme ruft mit Jubel dem Vater zu, das Kind hat A gesagt! Und dieses A wird der Grundton zu einem Familienfeste!
A ist der Ausdruck der Freude, des Erstaunens, der Überraschung, der Verwunderung; das ist A-moll Tonart; aber A ist auch der Ausruf des Zornes, des Schmerzes, des verhaltenen Ingrimms, und das ist die A-dur Tonart.
A ist ein Selbstlaut, kann für sich allein ausgesprochen werden, kann als Angeklagter für sich allein sprechen. A hat verschiedene Bedeutungen, kann auf so vielerlei Weise gedeutet werden wie eine diplomatische Note, und auf so verschiedene Weise ausgelegt werden wie nur irgend ein Rechtsgesetz.
Das lateinische A auf den preußischen Münzen bedeutet „Berlin“. Woher das stammt, weiß der Schreiber dieser Zeilen nicht, aber da Berlin sich für den Anfang der Welt, für den Anfang der Weisheit, für den Anfang aller Anfänge hält, und A den Anfang einer Sache bedeutet, so ist A = oder gleich: Berlin. „Wer A sagt, muss auch B sagen“, d. h. ins Preußische übersetzt: Wer „Anfang“ sagt, muss sagen „Berlin“. Das sind Gleichlaute. Aber ein lateinisches A muss es sein, die deutschen Buchstaben wissen schon, dass, was Berlin anfängt, nicht zum Ende gebracht wird.
In der Schriftsprache bedeutet A soviel als „Anno“, es verkürzt also die Jahre.
Auf Briefen und Adressen und in Rechnungen steht es als „in, zu, für“. „à Leipzig“; „ein Stück à 20 Ellen“, u. s. w.
Wir leihen uns dieses A aus der Fremde aus; und wer A sagt, muss auch B sagen; so haben wir uns noch Anderes aus der Fremde, besonders aus dem Französischen, ausgeliehen.
A! — Abändern.
Der Deutsche hat überhaupt seine Verkürzungen (Adbreviaturen) bloß den Fremden zu verdanken.
„A. u. s.“
Wie heißt diese dreibeinige Verkürzung, die mit einem A. anfängt:
Actum ut supra!
Geschehen wie oben!
Was heißt die Verkürzung:
„h. a.“
Das heißt hoc Anno: in diesem Jahr.
Die beste Abkürzung ist aber gewiss die, wenn wir dieses A als „Vor-A“ abkürzen, damit das Lexikon nur geschwind B sagen kann; denn bei diesem Unternehmen ist das Übel nicht: „Der „A“ zusammensetzt, muss auch „B“ zusammensetzen“, sondern wer „A“ pränumeriert, muss auch „B“ pränumerieren!“
A. u. s.
A — unterzeichnet:
Saphir.
Aber es gibt keinen Ersten ohne Zweiten; der Zweite ist also fast nützlicher als der Erste, denn er ist die Bedingung des Ersten; deshalb gibt es keinen ersten Konsul ohne zweiten Konsul, keinen ersten Präsidenten ohne zweiten Präsidenten, keinen ersten Bürgermeister ohne zweiten Bürgermeister u. s. w.; nur die „Liebe“ ist in dieser Beziehung sprachgebräuchlich in Ausnahmezustand gesetzt, die Damen reden von einer „ersten Liebe“ als synonym von „einziger Liebe.“ A wäre nicht der erste, sondern bloß der einzige Buchstabe im ABC, wenn nicht der Buchstabe B wäre, deshalb sagt man: „Wer A sagt, muss auch B sagen!“ — Das wäre noch kein Unglück! Aber wer B sagt, muss auch C sagen, wer C sagt, muss auch D sagen und so fort bis zum letzten Buchstaben Z, hinter dem gar nichts mehr steckt! Der liebe Himmel hat A gesagt: „Adam!“ Er hat den ersten Buchstaben der Menschheit erschaffen, darum musste er auch B sagen: „Begattung,“ dann kam das C: „Cain“ u. s. w.
Wer A sagt, muss auch B sagen, d. h. wer eine Sache anfängt, muss sie auch zu Ende führen; der Deutsche aber ist ein gründlicher Denker, ein Mann, der sich am Buchstaben des Gesetzes hält. Das Gesetz sagt nicht: „Wer A sagt, muss auch B C u. s. w. bis inklusive Z sagen,“ sondern der Buchstabe des Gesetzes sagt bloß: „Wer A sagt, muss auch B sagen,“ und sonst nichts; darum fängt der Deutsche so viel an, er sagt so oft A, dann wenn's hoch kommt auch B, aber weiter nicht, das Gesetz sagt's nicht!
A ist der erste Laut, den der Mensch ausstößt, der erste Buchstabe, den er von sich gibt, wenn er geboren und in die Schule des Lebens aufgenommen wird. Er weiß, dass er nach und nach alle harten und weichen Buchstaben des Lesebüchleins des Lebens wird lernen müssen unter dem Deuthölzchen des Baccalaureus aus dem Reiche der Haselstaude. A schreit das Kind, und die Hebamme ruft mit Jubel dem Vater zu, das Kind hat A gesagt! Und dieses A wird der Grundton zu einem Familienfeste!
A ist der Ausdruck der Freude, des Erstaunens, der Überraschung, der Verwunderung; das ist A-moll Tonart; aber A ist auch der Ausruf des Zornes, des Schmerzes, des verhaltenen Ingrimms, und das ist die A-dur Tonart.
A ist ein Selbstlaut, kann für sich allein ausgesprochen werden, kann als Angeklagter für sich allein sprechen. A hat verschiedene Bedeutungen, kann auf so vielerlei Weise gedeutet werden wie eine diplomatische Note, und auf so verschiedene Weise ausgelegt werden wie nur irgend ein Rechtsgesetz.
Das lateinische A auf den preußischen Münzen bedeutet „Berlin“. Woher das stammt, weiß der Schreiber dieser Zeilen nicht, aber da Berlin sich für den Anfang der Welt, für den Anfang der Weisheit, für den Anfang aller Anfänge hält, und A den Anfang einer Sache bedeutet, so ist A = oder gleich: Berlin. „Wer A sagt, muss auch B sagen“, d. h. ins Preußische übersetzt: Wer „Anfang“ sagt, muss sagen „Berlin“. Das sind Gleichlaute. Aber ein lateinisches A muss es sein, die deutschen Buchstaben wissen schon, dass, was Berlin anfängt, nicht zum Ende gebracht wird.
In der Schriftsprache bedeutet A soviel als „Anno“, es verkürzt also die Jahre.
Auf Briefen und Adressen und in Rechnungen steht es als „in, zu, für“. „à Leipzig“; „ein Stück à 20 Ellen“, u. s. w.
Wir leihen uns dieses A aus der Fremde aus; und wer A sagt, muss auch B sagen; so haben wir uns noch Anderes aus der Fremde, besonders aus dem Französischen, ausgeliehen.
A! — Abändern.
Der Deutsche hat überhaupt seine Verkürzungen (Adbreviaturen) bloß den Fremden zu verdanken.
„A. u. s.“
Wie heißt diese dreibeinige Verkürzung, die mit einem A. anfängt:
Actum ut supra!
Geschehen wie oben!
Was heißt die Verkürzung:
„h. a.“
Das heißt hoc Anno: in diesem Jahr.
Die beste Abkürzung ist aber gewiss die, wenn wir dieses A als „Vor-A“ abkürzen, damit das Lexikon nur geschwind B sagen kann; denn bei diesem Unternehmen ist das Übel nicht: „Der „A“ zusammensetzt, muss auch „B“ zusammensetzen“, sondern wer „A“ pränumeriert, muss auch „B“ pränumerieren!“
A. u. s.
A — unterzeichnet:
Saphir.