Poetische Ausgleichung

Poetische Ausgleichung. Ein armseliges Dichterlein überreichte Jemanden ein Sonett. Dieser las es durch, und ließ es dem Verfasser gleich bei der zweiten Strophe merken, dass ein Vers einige Füße zu wenig habe. Der kühne Poet aber, ohne aus der Fassung zu kommen, antwortete: „Das mag wohl sein, aber haben Ew. Gnaden nur die Güte, weiter zu lesen, so werden Sie aufwelche stoßen, die deren zu viel haben; so geht dann Eins ins And're.“