Absurd

Absurd. Absurd ist, Geld im Spiel verlieren und sich darüber erbosten — den Verleger einer neuen Zeitschrift nach der Zahl der Abonnenten fragen — erwarten, dass ein Redakteur mit umgehender Post antworte — einen Gastwirt fragen, ob er guten Wein habe — überall verstoßen und sich wundern, dass Einen Niemand will — sich des Abends betrinken und am nächsten Morgen über Katzenjammer barmen — im Oktober zu Hause vor Kälte klappern, weil man erst im November einheizen will — annehmen, dass Rezensenten von den Büchern, die sie loben oder tadeln, mehr als das Titelblatt gelesen haben — Jemand für fromm halten, weil er jeden Sonntag in die Kirche geht — todmüde sich nicht zu Bett legen, weil es noch nicht Zeit zum Schlafengehen ist — seine eigenen Geheimnisse ausplaudern und vermuten, dass Andere sie bewahren werden — Jemand gefällig sein und auf Dankbarkeit rechnen — einen Dieb ohne Zehrgeld aus dem Gefängnis entlassen und ihm aufgeben, sich ehrlich zu nähren — Etwas für wohlfeil halten, weil es wenig kostet — Jemand öffentlich schlecht machen, um ihn zu bessern — gegen seine Geliebte die Schönheit ihrer Freundin rühmen — fünfzig Jahre alt sein und zweifeln, dass alle diese und noch viel mehr absurde Dinge geschehen.