Das vorteilhafte Anleihen

Das vorteilhafte Anleihen. Ein Handwerksbursche reiste mit einem Juden in eine nahe Provinzialstadt, und hatte nebst einem Bündel einen schweren Mantel zu tragen. Als sie in das erste Wirtshaus kamen und der Handwerksbursche die Zeche bezahlen sollte, sagte er zu dem Juden: „ach du lieber Himmel, ich habe kein Geld bei mir. Leihen Sie mir doch einen Gulden.“ Der misstrauische Jude ließ sich herbei, ihm den Gulden zu geben, aber nur in dem Falle, dass er ihm ein Pfand dafür einsetze; der Handwerksbursche gab ihm seinen Mantel. Vom Schweiße triefend, schleppte sich der Jude in der Hitze mit dem Mantel bis zum Städtchen; dort angelangt, zog der Handwerksbursch einen Gulden aus der Tasche, gab ihm denselben und bedankte sich schönstens, dass er ihm seinen Mantel so weit getragen habe.