Umwelt und Natur - Die Wölfe im Spiegel der Presse
Für ein besseres Miteinander
Themenbereiche
Pferd, Hund, Jagd Mecklenburg-Vorpommern Pommern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft Landwirtschaft, Natur und Umwelt
Enthaltene Themen: Wolf, Wölfe, Raubtier, Räuber, Jagd, Jäger, Treibjagd, Beutetiere,
"Noch im Jahr 1695 (vor 131 [321] Jahren) erließ der Herzog Gustav Adolph eine, in der Geschichte Mecklenburgs als sehr nützlich gepriesene Verordnung, um die überhand nehmenden Wölfe aus dem Lande vertreiben zu lassen."
Grabow, den 10. August. E. v. Storch (Freimüthiges Abendblatt. Nr. 398. 1826)
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Der kürzlich in hiesiger Gegend aufgespürte Wolf ist bis hinter Gadebusch verfolgt worden, woselbst seine Spur sich verloren hat. Man vermutet, dass er seinen Lauf nach Holstein genommen hat. Wie es heißt, sollen bereits 3 Wölfe in Mecklenburg entdeckt, aber noch keiner erlegt worden sein; auch vernimmt man, dass dieselben von einer in den Oderbrüchen angestellten Jagd versprengt worden sind. — Seit einer Reihe von 36 — 40 Jahren hat sich in unserer Gegend kein Wolf blicken lassen. [Der letzte freilebende Wolf wurde in Mecklenburg im 18. Jahrhundert erlegt] Das Frostwetter hat auch hier Gelegenheit zu Schlittenpartien gegeben, die besonders über den großen See nach der Fähre stattfanden. Seit gestern ist Tauwetter eingetreten. Schwerin, den 26. Januar 1825
Quelle: http://www.lexikus.de/bibliothek/Wolf-gesichtet-und-bis-Gadebusch-verfolgt
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Grabow, den 10. August. E. v. Storch (Freimüthiges Abendblatt. Nr. 398. 1826)
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Der kürzlich in hiesiger Gegend aufgespürte Wolf ist bis hinter Gadebusch verfolgt worden, woselbst seine Spur sich verloren hat. Man vermutet, dass er seinen Lauf nach Holstein genommen hat. Wie es heißt, sollen bereits 3 Wölfe in Mecklenburg entdeckt, aber noch keiner erlegt worden sein; auch vernimmt man, dass dieselben von einer in den Oderbrüchen angestellten Jagd versprengt worden sind. — Seit einer Reihe von 36 — 40 Jahren hat sich in unserer Gegend kein Wolf blicken lassen. [Der letzte freilebende Wolf wurde in Mecklenburg im 18. Jahrhundert erlegt] Das Frostwetter hat auch hier Gelegenheit zu Schlittenpartien gegeben, die besonders über den großen See nach der Fähre stattfanden. Seit gestern ist Tauwetter eingetreten. Schwerin, den 26. Januar 1825
Quelle: http://www.lexikus.de/bibliothek/Wolf-gesichtet-und-bis-Gadebusch-verfolgt
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Inhaltsverzeichnis
- Oberfranken. Im alten Archive des hiesigen freiherrlich von Crailsheimschen Rittergutes Neuhaus fand ich über die Wölfe folgende Notizen:
- Nachträge. Canis lupus L.
- Oberbayern. 1487
- Oberpfalz und Regensburg. 1658 und 1815/16
- Oberfranken. 1512, 1562, 1636 bis 1749
- Mittelfranken. 1837, 1857, 1867
- Unterfranken. 1696 bis 1697
- Oberfranken. Im alten Archiv des hiesigen freiherrlich von Crailsheimschen Rittergutes Neuhaus fand ich über die Wölfe folgende Notizen
- Schwaben. 1812, 1820, 1826 und 1827
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 09. 1835
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 10. 1836
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 12. 1838
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 13. 1839
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 14. 1840
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 15. 1841
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 16. 1842
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 18. 1844
- Stralsund, Mittwoch, den 20. März. 1844
- Stralsund, Mittwoch, den 14. August. 1844
- Stralsund, Dienstag, den 31. Dezember. 1844
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 19. 1845
- Sundine. Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Band 21. 1847
Unter Provinzielles und Vermischtes des Jahre 1872 war zum Thema „Wölfe“ in verschiedenen Presseerzeugnissen zu lesen: (unvollständig)
Speyer, 10. Januar 1872. Die kgl. Regierung macht wegen der hier und da im Westrich vorkommenden Wölfe bekannt: Da erfahrungsgemäß größere Treibjagden auf Wölfe ohne vorherige Abkreisung zu keinem Ergebnis führen, so ist dafür Sorge zu tragen, dass die Waldteile, in welchen der Aufenthalt der Wölfe zu vermuten, bei jedem Schneefall sorgfältig abgekreist, und dabei wegen dem Aufgebot der nötigen Schützen und Treiber schon im Voraus die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden. Die kgl. Bezirksämter und Bürgermeisterämter werden beauftragt, die kgl. Forstbeamten kräftig hierin zu unterstützen. Die Prämie für jeden erlegten Wolf ist laut Ausschreiben der Kreisregierung vom 14. Juli 1844 auf 75 fl. erhöht worden.
Erfweiler, 1. Januar 1872. Am Neujahrstage ging abends zwischen 4 und 6 Uhr ein junger, sehr kräftiger und nichts weniger als furchtsamer Mann aus Erfweiler von Rubenheim durch den Wald nach Haus. Am Ende des Waldes sich umwendend, sah er ein Tier auf sich zukommen, das er anfangs für einen Fuchs hielt, und als dasselbe noch etwa 10 Schritt entfernt war, erkannte er, dass es ein Wolf (nicht „Dachshund“) sei, und suchte denselben zu verscheuchen. Jetzt fing der Wolf erst recht an, auf sein ausersehenes Opfer loszugehen, und verfolgte den Mann noch mehrere Schritte bis in die Nähe von Erfweiler, das den Verfolgten unter sein schützendes Dach vor dem Raubtiere verbergen konnte. (Rh. Pf.)
Pfarrkirchen, 14. Januar 1872. Bei Lyck in Ostpreußen haben sich in jüngster Zeit bis dicht vor der Stadt viele Wölfe gezeigt, von denen mehrere auf dazu veranstalteten Jagden erlegt wurden. Eines der erlegten Exemplare war von außerordentlicher Größe.
Bergzabern, 11. Februar 1872. Die vorige Woche zwischen Kapsweyer und Oberotterbach beobachteten beiden Wölfe wurden am letzten Freitag Nachmittag auch in der Gemarkung von Niederotterbach in der Nähe der Weidenmühle gesehen; verfolgt schlugen die Bestien die Richtung nach dem Viemvelde ein. Hoffentlich wird es gelingen, die gefährlichen Raubtiere recht bald zu erlegen.
Von der Blies, 10. März 1872. Nachdem in der letzten Zeit die Wölfe unserer Gegend verschwunden zu sein schienen, zeigen sie sich neuerdings wieder häufiger. Am letzten Donnerstag lief eine dieser Bestien, ein besonders starkes Tier, am hellen Tage dicht vor dem Dorfe und mitten durch die auf dem Felde zahlreich beschäftigten Leute hin. Tags darauf sah ein Bursche von Breitfurth beim Ackern zwei dieser Unholde. Dieselben kamen bis auf wenige Schritte zu ihm und seinen Pferden heran. Man hat wohl schon häufig nach den Tieren gejagt, allein immer ohne Erfolg; denn sowie dieselben nur die geringste Gefahr witterten, so wandern sie aus und stecken sich in benachbarte Wälder. Es währe dazu sehr zu wünschen, wenn die kgl. Regierung dafür Sorge trüge, dass in einem ganzen Umkreise, in welchen sich die Wölfe zeigten, in allen Gemeinden zugleich gejagt würde, und das Alle, die mit Waffen umzugehen verstehen, an einer solchen Jagd sich beteiligten, sonst werden wir diese Tiere nicht los und die Leute haben außer dem Schaden, den ihnen schon seit einer Reihe von Jahren die Wildschweine auf den Feldern zufügen, auch noch den ständigen Schrecken, bei ihrer Arbeit von Wölfen inkommodiert (belästigt) zu werden.
St. Avold*), 17. März 1872. Bei einer gestern abgehaltenen polizeilichen Jagd auf schädliche Tiere im Staatswalde Bezirk Fréne bei Macheren der Oberförsterei St. Avold hatten die Jäger das seltene Glück außer einem Fuchs 4 Wölfe zu schießen, wovon der eine 72, der zweite 73, der dritte 79, der vierte 82 Pfund wog. Außerdem kamen noch drei Wölfe vor, nach denen ohne Erfolg geschossen wurde. (Str. Ztg.) *) Saint-Avold, ist eine französische Stadt mit 15.875 Einwohnern.
Trier, 21. März 1872. Im abgelaufenen Jahre 1871 wurden im Regierungsbezirk Trier im Ganzen 26 Wölfe erlegt. Darunter 14 männliche Wölfe, 8 Wölfinnen und 3 Nestwölfe, wofür zusammen 260 Thaler Prämien der kgl. Regierung gezahlt wurden.
Pirmasens, 30. Mai 1872. Gegenwärtig machen die im Westrich herumstreifenden Wölfe die Gegend zwischen hier und Thaleischweiler unsicher und unheimlich. Vorige Woche wurde ganz nahe bei Petersberg von ihnen die Schafherde zersprengt und mehrere Stücke gerissen. Die arme Tiere rannten wie besessen in das Dorf und ein Lamm soll sich in einem Hause unter dem Bett versteckt haben. Wenige Tage darauf fiel Ähnliches in der Nähe von Thalfröschen vor. Es wurden abermals mehrere Schafe gerissen und eines fand man bis auf die Knochen aufgefressen in einem Acker. Vorgestern wurde nun auf dies Raubtiere große Jagd gemacht, allein vergeblich. Doch will man Spuren haben, dass sie die Gegend noch nicht verlassen haben. Es sollen 3 sein. Die Zunahme der Raubtiere in unserer Pfalz ist eine eigentümliche Erscheinung. Früher wusste man von Wildschweinen nichts mehr, jetzt sind deren genug da und verheeren die Äcker. Neulich sind die Wölfe dazu gekommen, und vielleicht werden auch die Bären nicht mehr lange auf sich warten lassen. Da diesen Bestien, wie es scheint, mit Pulver und Blei schwer beizukommen ist, so können den unsere jungen Recken wieder wie unsere Vorfahren mit Speeren ausziehen und sich durch den Kampf mit ihnen für den krieg und anderen Kämpfen des Lebens stählen.
5. Juni 1872. In der Gegend von Zweibrücken und Pirmasens treiben sich seit einiger Zeit ein Paar Wölfe herum, welche aus den Ardennen herüber gekommen sein müssen. Sie haben an Schafherden schon viel Schaden angerichtet und trotz mehrerer Treibjagden hat man die Tiere, welche sich nirgends lange aufhalten, sondern meist herumschweifen, noch nicht habhaft werden können.
In Kuffstein lief eine Tierbändigerin, Fany Casanova Gefahr von Wölfen zerrissen zu werden. Der Grenzbote berichtete darüber: „Das ganze Städchen ist in Aufregung. Letzten Freitag war die Vorstellung sehr groß und alles war sehr befriedigt. Kein Wunder, wenn also den nächsten Tag der Zudrang größer wurde. Doch sollte diesmal nicht alles so schön ablaufen. Die erste Abteilung war vorüber, und die Zuschauer hatten sich noch nicht ganz erholt von den waghalsigen Kunststücken der Frau Casanova, mit ihren Löwen, Hyänen und Leoparden, als die dritte Abteilung ihnen ein schauriges Bild vor die Augen führte. Die sieben dressierten Wölfe wurden vorgeführt und von einer dieser Bestien, besonders bösartig, wurde Frau Casanova gepackt, und mit Blitzesschnelle fielen auch die übrigen über sie her. Mit großer Geistesgegenwart riss sich Frau Casanova los, öffnete ein Türchen, durch welches die Wölfe, wie sie hereingekommen waren wieder verschwanden, und das Schauspiel hatte ein Ende. Frau Casanova erhielt acht Bisswunden, die stärkste am Arm. Der angreifende Wolf musste noch an demselben Abende mit seinem Leben büßen.“
Von der Blies*), 30. November 1872. (Schafe und Wölfe).
Nachdem in den beiden letzten Jahren die Wölfe in hiesiger Gegend seltener geworden waren, tauchten sie neuerdings wieder häufiger bei uns auf. Der Grund hiervon dürfte in Erinnerung dessen, dass schon zu Aesops Zeiten das Schaf eine große Anziehungskraft auf den Wolf ausübte in den 8 Schafherden zu suchen sein, welche seit Kurzem auf den Gemarkungen von Breitfurt und Bockweiler gehen. Auch finden die Unholde in den nahen Wäldern, welche mitunter schwer durchdringliche Deckungen aufzuweisen haben, das, was sie so sehr lieben: sichere Verstecke. Gleichwohl haben sie mit dem Beutemachen bis jetzt noch wenig Glück gehabt, die Herren Wölfe. Denn trotz aller Mühe, welche sie aufwandten, haben sie bisher nur Ein Schaf erhascht und auch das ist ihnen teuer zustehen gekommen. Am letzten Samstag, einem Tag, der sich wegen des frischgefallenen Spurschnees zum Jagen besonders geeignet, erlegte nämlich der Besitzer des Kirchheimer-Hofes Herr Jacomin de Malespine welcher als guter Schütze in der Gegend bekannt ist, auf einer Treibjagd im Bockweilerer Wald von einem Wolfspaar die Wölfin, während der Wolf, welcher sein Fell zwei minder glücklichen Jägern zur Zielscheibe darbot, mit dem bloßen Schrecken davonkam. Wir gratulieren dem wackeren Schützen zu seinem schönen Treffer wünschen, dass es ihm recht bald gelingen möge, auch der zweiten diesmal ungerupft entkommenen Bestie das Lebenslicht noch auszublasen.
Speyer, 10. Januar 1872. Die kgl. Regierung macht wegen der hier und da im Westrich vorkommenden Wölfe bekannt: Da erfahrungsgemäß größere Treibjagden auf Wölfe ohne vorherige Abkreisung zu keinem Ergebnis führen, so ist dafür Sorge zu tragen, dass die Waldteile, in welchen der Aufenthalt der Wölfe zu vermuten, bei jedem Schneefall sorgfältig abgekreist, und dabei wegen dem Aufgebot der nötigen Schützen und Treiber schon im Voraus die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden. Die kgl. Bezirksämter und Bürgermeisterämter werden beauftragt, die kgl. Forstbeamten kräftig hierin zu unterstützen. Die Prämie für jeden erlegten Wolf ist laut Ausschreiben der Kreisregierung vom 14. Juli 1844 auf 75 fl. erhöht worden.
Erfweiler, 1. Januar 1872. Am Neujahrstage ging abends zwischen 4 und 6 Uhr ein junger, sehr kräftiger und nichts weniger als furchtsamer Mann aus Erfweiler von Rubenheim durch den Wald nach Haus. Am Ende des Waldes sich umwendend, sah er ein Tier auf sich zukommen, das er anfangs für einen Fuchs hielt, und als dasselbe noch etwa 10 Schritt entfernt war, erkannte er, dass es ein Wolf (nicht „Dachshund“) sei, und suchte denselben zu verscheuchen. Jetzt fing der Wolf erst recht an, auf sein ausersehenes Opfer loszugehen, und verfolgte den Mann noch mehrere Schritte bis in die Nähe von Erfweiler, das den Verfolgten unter sein schützendes Dach vor dem Raubtiere verbergen konnte. (Rh. Pf.)
Pfarrkirchen, 14. Januar 1872. Bei Lyck in Ostpreußen haben sich in jüngster Zeit bis dicht vor der Stadt viele Wölfe gezeigt, von denen mehrere auf dazu veranstalteten Jagden erlegt wurden. Eines der erlegten Exemplare war von außerordentlicher Größe.
Bergzabern, 11. Februar 1872. Die vorige Woche zwischen Kapsweyer und Oberotterbach beobachteten beiden Wölfe wurden am letzten Freitag Nachmittag auch in der Gemarkung von Niederotterbach in der Nähe der Weidenmühle gesehen; verfolgt schlugen die Bestien die Richtung nach dem Viemvelde ein. Hoffentlich wird es gelingen, die gefährlichen Raubtiere recht bald zu erlegen.
Von der Blies, 10. März 1872. Nachdem in der letzten Zeit die Wölfe unserer Gegend verschwunden zu sein schienen, zeigen sie sich neuerdings wieder häufiger. Am letzten Donnerstag lief eine dieser Bestien, ein besonders starkes Tier, am hellen Tage dicht vor dem Dorfe und mitten durch die auf dem Felde zahlreich beschäftigten Leute hin. Tags darauf sah ein Bursche von Breitfurth beim Ackern zwei dieser Unholde. Dieselben kamen bis auf wenige Schritte zu ihm und seinen Pferden heran. Man hat wohl schon häufig nach den Tieren gejagt, allein immer ohne Erfolg; denn sowie dieselben nur die geringste Gefahr witterten, so wandern sie aus und stecken sich in benachbarte Wälder. Es währe dazu sehr zu wünschen, wenn die kgl. Regierung dafür Sorge trüge, dass in einem ganzen Umkreise, in welchen sich die Wölfe zeigten, in allen Gemeinden zugleich gejagt würde, und das Alle, die mit Waffen umzugehen verstehen, an einer solchen Jagd sich beteiligten, sonst werden wir diese Tiere nicht los und die Leute haben außer dem Schaden, den ihnen schon seit einer Reihe von Jahren die Wildschweine auf den Feldern zufügen, auch noch den ständigen Schrecken, bei ihrer Arbeit von Wölfen inkommodiert (belästigt) zu werden.
St. Avold*), 17. März 1872. Bei einer gestern abgehaltenen polizeilichen Jagd auf schädliche Tiere im Staatswalde Bezirk Fréne bei Macheren der Oberförsterei St. Avold hatten die Jäger das seltene Glück außer einem Fuchs 4 Wölfe zu schießen, wovon der eine 72, der zweite 73, der dritte 79, der vierte 82 Pfund wog. Außerdem kamen noch drei Wölfe vor, nach denen ohne Erfolg geschossen wurde. (Str. Ztg.) *) Saint-Avold, ist eine französische Stadt mit 15.875 Einwohnern.
Trier, 21. März 1872. Im abgelaufenen Jahre 1871 wurden im Regierungsbezirk Trier im Ganzen 26 Wölfe erlegt. Darunter 14 männliche Wölfe, 8 Wölfinnen und 3 Nestwölfe, wofür zusammen 260 Thaler Prämien der kgl. Regierung gezahlt wurden.
Pirmasens, 30. Mai 1872. Gegenwärtig machen die im Westrich herumstreifenden Wölfe die Gegend zwischen hier und Thaleischweiler unsicher und unheimlich. Vorige Woche wurde ganz nahe bei Petersberg von ihnen die Schafherde zersprengt und mehrere Stücke gerissen. Die arme Tiere rannten wie besessen in das Dorf und ein Lamm soll sich in einem Hause unter dem Bett versteckt haben. Wenige Tage darauf fiel Ähnliches in der Nähe von Thalfröschen vor. Es wurden abermals mehrere Schafe gerissen und eines fand man bis auf die Knochen aufgefressen in einem Acker. Vorgestern wurde nun auf dies Raubtiere große Jagd gemacht, allein vergeblich. Doch will man Spuren haben, dass sie die Gegend noch nicht verlassen haben. Es sollen 3 sein. Die Zunahme der Raubtiere in unserer Pfalz ist eine eigentümliche Erscheinung. Früher wusste man von Wildschweinen nichts mehr, jetzt sind deren genug da und verheeren die Äcker. Neulich sind die Wölfe dazu gekommen, und vielleicht werden auch die Bären nicht mehr lange auf sich warten lassen. Da diesen Bestien, wie es scheint, mit Pulver und Blei schwer beizukommen ist, so können den unsere jungen Recken wieder wie unsere Vorfahren mit Speeren ausziehen und sich durch den Kampf mit ihnen für den krieg und anderen Kämpfen des Lebens stählen.
5. Juni 1872. In der Gegend von Zweibrücken und Pirmasens treiben sich seit einiger Zeit ein Paar Wölfe herum, welche aus den Ardennen herüber gekommen sein müssen. Sie haben an Schafherden schon viel Schaden angerichtet und trotz mehrerer Treibjagden hat man die Tiere, welche sich nirgends lange aufhalten, sondern meist herumschweifen, noch nicht habhaft werden können.
In Kuffstein lief eine Tierbändigerin, Fany Casanova Gefahr von Wölfen zerrissen zu werden. Der Grenzbote berichtete darüber: „Das ganze Städchen ist in Aufregung. Letzten Freitag war die Vorstellung sehr groß und alles war sehr befriedigt. Kein Wunder, wenn also den nächsten Tag der Zudrang größer wurde. Doch sollte diesmal nicht alles so schön ablaufen. Die erste Abteilung war vorüber, und die Zuschauer hatten sich noch nicht ganz erholt von den waghalsigen Kunststücken der Frau Casanova, mit ihren Löwen, Hyänen und Leoparden, als die dritte Abteilung ihnen ein schauriges Bild vor die Augen führte. Die sieben dressierten Wölfe wurden vorgeführt und von einer dieser Bestien, besonders bösartig, wurde Frau Casanova gepackt, und mit Blitzesschnelle fielen auch die übrigen über sie her. Mit großer Geistesgegenwart riss sich Frau Casanova los, öffnete ein Türchen, durch welches die Wölfe, wie sie hereingekommen waren wieder verschwanden, und das Schauspiel hatte ein Ende. Frau Casanova erhielt acht Bisswunden, die stärkste am Arm. Der angreifende Wolf musste noch an demselben Abende mit seinem Leben büßen.“
Von der Blies*), 30. November 1872. (Schafe und Wölfe).
Nachdem in den beiden letzten Jahren die Wölfe in hiesiger Gegend seltener geworden waren, tauchten sie neuerdings wieder häufiger bei uns auf. Der Grund hiervon dürfte in Erinnerung dessen, dass schon zu Aesops Zeiten das Schaf eine große Anziehungskraft auf den Wolf ausübte in den 8 Schafherden zu suchen sein, welche seit Kurzem auf den Gemarkungen von Breitfurt und Bockweiler gehen. Auch finden die Unholde in den nahen Wäldern, welche mitunter schwer durchdringliche Deckungen aufzuweisen haben, das, was sie so sehr lieben: sichere Verstecke. Gleichwohl haben sie mit dem Beutemachen bis jetzt noch wenig Glück gehabt, die Herren Wölfe. Denn trotz aller Mühe, welche sie aufwandten, haben sie bisher nur Ein Schaf erhascht und auch das ist ihnen teuer zustehen gekommen. Am letzten Samstag, einem Tag, der sich wegen des frischgefallenen Spurschnees zum Jagen besonders geeignet, erlegte nämlich der Besitzer des Kirchheimer-Hofes Herr Jacomin de Malespine welcher als guter Schütze in der Gegend bekannt ist, auf einer Treibjagd im Bockweilerer Wald von einem Wolfspaar die Wölfin, während der Wolf, welcher sein Fell zwei minder glücklichen Jägern zur Zielscheibe darbot, mit dem bloßen Schrecken davonkam. Wir gratulieren dem wackeren Schützen zu seinem schönen Treffer wünschen, dass es ihm recht bald gelingen möge, auch der zweiten diesmal ungerupft entkommenen Bestie das Lebenslicht noch auszublasen.
Wolf
Von Wölfen verfolgt
Wölfe auf der Jagd
Wölfe, das Rudel
Wölfe nehmen die Fährte auf
Die dressierten Wölfe in Berlin
Der germeine Fuchs (Vulpes vulgaris)
Der Korsack (lebt von der Wolga bis zum Baikalsee)
Fuchs
Feldhase
Hasenfamilie im Felde
Hausesel
Hirsch
Wildschwein
Wildschwein (1)
Schäfer mit seiner Herde auf dem Heimweg
Schafe, Lämmer
Schaf- und Ziegenhirtin
Schäfermeister