Territorium und Bevölkerung der Ukraine

Ein geographisch-statistischer Beitrag
Autor: Dr. Myron Korduba (1876-1948), Erscheinungsjahr: 1919

Exemplar in der Bibliothek ansehen/leihen
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Ukraine, Russland, Schwarzes Meer, Kuban, Don, Tschernigow, Kiew, Charkow, Poltawa, Podolien, Kaukasus,
Dieser Beitrag von Dr. Miron Korduba war schon im Sommer 1917 zum Drucke bereit und erschien in ukrainischer Sprache erste Hälfte 1918.

Die Aufgabe der vorliegenden Abhandlung ist bereits im Titel bezeichnet — die Bestimmung der Grenzen des geschlossenen ukrainischen Nationalterritoriums, um Ausgangspunkt für die politischen Grenzen des ukrainischen Staates zu haben.

Der Verfasser musste mit großen Schwierigkeiten wegen der veralteten, ungenauen und tendenziösen Erhebungen der offiziellen Statistik ringen. So z. B. enthält die Volkszählung in Russland von 1897, welche die einzigen Materialien zur Nationalitätenstatistik liefert, keine statistischen Angaben über kleinere administrative Einheiten als Bezirk. Indem der Verfasser nur Bezirke mit absoluter, resp. relativer ukrainischer Mehrheit dem ukrainischen ethnographischen Territorium zurechnet, lässt er auf diese Weise außerhalb der ethnographischen Grenzen bedeutende Gebiete, die geschlossen von den Ukrainern bewohnt sind.

************************************************
Aber die ethnographischen Grenzen können bloß den Ausgangspunkt bilden bei der Bestimmung der politischen Grenzen des Staates, es müssen dabei auch Momente ökonomischer und strategischer Natur berücksichtigt werden.

Von diesem Standpunkt aus müssten die politischen Grenzen des ukrainischen Staates viel größeres Territorium als das in vorliegender Abhandlung des Dr. M. Korduba bestimmte umfassen.

So ein Beispiel: Während die Krim bei Dr. Korduba von der ethnographischen Grenze gar nicht umfasst wird, kann diese Halbinsel allein für sich politisch nicht existieren, für den ukrainischen Staat aber hat sie als „Wächterin“ des Schwarzen Meeres eine erstklassige Bedeutung. Außerdem bildet die ukrainische Bevölkerung der Krim zusammen mit der „russischen“ 50%, während Tataren nur 31% ausmachen.

Dasselbe kann man auch vom ganzen Ziskaukasien sagen. In beiden Hauptgebieten dieses Territoriums, dem Kubahgebiet und dem Gouvernement Stawropil, haben die Ukrainer wenn nicht absolute, so relative Mehrheit, und dieses Territorium bildet den organischen Teil der ukrainischen ethnographischen Einheit. Das Terekgebiet und das Schwarzes Meer Gouvernement sind von verschiedenen Kaukasusvölkern und eingewanderten Stämmen bewohnt, wobei die Ukrainer im Schwarzes Meer Gouvernement und die einheimischen Kaukasusvölker im Terekgebiet die bedeutendste Stelle einnehmen. Das Terekgebiet verbindet, als untrennbarer Teil von ganz Ziskaukasien, das ukrainische nationale Territorium mit dem Kaspischen Meere und sollte schon aus Gründen ökonomischer Natur von den Grenzen des ukrainischen Staates umfasst werden.

Russland 046. Kleinrussin

Russland 046. Kleinrussin

Russland 063. Ein kleinrussisches Dorf

Russland 063. Ein kleinrussisches Dorf

Russland 064. Eine Tatarenfamilie vom Unterlauf der Wolga (Auf dem Tisch der Samowar, die im ganzen Russischen Reich verbreitete Teemaschine)

Russland 064. Eine Tatarenfamilie vom Unterlauf der Wolga (Auf dem Tisch der Samowar, die im ganzen Russischen Reich verbreitete Teemaschine)

Russland 065. Ein tatarisches Haus in der Krim

Russland 065. Ein tatarisches Haus in der Krim

Russland 065. Krim-Tataren, Am Spieß wird Schaschlyk (Stücke von Hammelfleisch) gebraten, das tatarische Nationalgericht

Russland 065. Krim-Tataren, Am Spieß wird Schaschlyk (Stücke von Hammelfleisch) gebraten, das tatarische Nationalgericht

Russland 066. Die Küste der Krim bei Alupka

Russland 066. Die Küste der Krim bei Alupka

Russland 067. Alupka (Krim)

Russland 067. Alupka (Krim)

Russland 068. Baghtsche-Sarai (Krim) Der ehemalige Palast der Khane

Russland 068. Baghtsche-Sarai (Krim) Der ehemalige Palast der Khane