Deutsche Baukunst des Mittelalters
Autor: Langwiesche, Karl Robert (1874-1931) deutscher Verleger, Erscheinungsjahr: 1920
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mittelalter, Bauwerke, Baukunst, Architektur, Brunnen, Tore, Türme, Rathäuser, Befestigungsanlagen, Stadtmauern
Die deutsche Baukunst des Mittelalters und der Renaissance tritt dem Beschauer auf den fast 200 Bildern diese Erkes in ihrer Vielseitigkeit und ihrem künstlerischen Reichtum entgegen. Es finden sich jene großen Dombauten der früheren Jahrhunderte, in denen die Architekturgeschichte der Menschheit einen ihrer Gipfel erstiegen hat und von denen das Wort gilt: „Das Bauen der mittelalterlichen Völker war mehr, als wir bauen nennen. Es war die stärkste Art gehobenen Ausdrucks, die sich an alle wenden konnte. Bauwerke wuchsen, wo heute Musik geschaffen wird.“ Es finden sich daneben aber auch die Burgen und Schlösser des Adels und nicht minder die malerischen Bauten des städtisch-wohlhabenden Bürgertums der Renaissancezeit.
Inhaltsverzeichnis
Bietet das Werk dem kunstliebenden Menschen auf diese Weile schon bei flüchtigem Betrachten reichen Genuss, so wird doch naturgemäß derjenige, der Blatt für Blatt denkend und aufmerksam in sich aufnimmt, um so reichere Freude und daneben mancherlei Belehrung gewinnen. Dabei werden die knappen historischen oder fachlichen Notizen, welche auf den nächstfolgenden Seiten zu fast allen Bildern gegeben sind, manchen wertvollen Hinweis bieten. Mit Absicht freilich sind die Notizen so kurz wie nur möglich gehalten. Denn durch ausführliche Erklärungen wird die Unbefangenheit des Betrachters allzu leicht aufgehoben, und so besteht die Gefahr, dass der Betrachtende, statt selbst zu sehen, selbst zu suchen und selbst zu empfinden, sich damit begnügt, das nachzuempfinden, was der Text sagt.
Die Anordnung und Reihenfolge der Bilder ist keine historische, sondern eine ungefähr geographische. Der Betrachter des Buches erlebt die Meisterwerke der alten deutschen Architektur also nicht in der geschichtlichen Reihenfolge ihrer Entstehung, sondern so, wie er sie etwa bei einer Reise durch Deutschland sehen und genießen würde. Am Niederrhein beginnend, geht die Reihenfolge der Bilder zunächst den Rein hinauf in die südwestlichen Gegenden des Reiches, bietet dann bayrische und österreichische Objekte, geht nach Schlesien hinüber und von dort in großer Kurve durch das östliche und nördliche Deutschland nach den mitteldeutsch-niedersächsischen Gebieten, um endlich im Gebiete der heutigen Provinz Westfalen wieder den Anschluss an den niederrheinischen Anfang zu gewinnen. Im einzelnen ist aber diese geographische Anordnung naturgemäß nicht mit allzu großer Pedanterie durchgeführt, sondern es sind kleinere Abweichungen mit in den Kauf genommen, wenn dadurch eine harmonischere Wirkung der aufeinnanderfolgenden Bilder erzielt wurde.
Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass das so oft vernachlässigte Gebiet der norddeutschen Backsteingotik mit einigen seiner charakterstarken, glänzenden Schöpfungen vertreten ist. Im übrigen aber kann selbstverständlich ein Werk wie dieses in kleiner Hinsicht den Anspruch auf irgendwelche Vollständigkeit erheben. Denn es würden ja hundert solcher Bände nötig sein, um ein so großes Kunstgebiet mit annähernder Vollständigkeit zu behandeln. Andererseits ist aber die Bilderfolge dieses Buches keineswegs eine zufällige, sondern in sich selbst wohl abgerundet und also geeignet, einem geschlossenen und zutreffenden Eindruck von den Leistungen jener Bauepoche zu erzeugen.
Trotz der Schwierigkeiten der Zeit auch in technischer Hinsicht mit aller Sorgfalt gearbeitet, hofft das Buch kein unwürdiger Eröffnungsband der „Bibliothek“ zu sein, zu der es gehört und welche sich vorwiegend den verschiedenen Epochen der europäischen und der außereuropäischen Baukunst sowie solchen Gebieten und Themen widmen soll, in denen Baukunst und Landschaft sich berühren oder durchdringen. Die Herausgeber (Karl Robert Langewiesche, Friedrich Reinhardt)
Die Anordnung und Reihenfolge der Bilder ist keine historische, sondern eine ungefähr geographische. Der Betrachter des Buches erlebt die Meisterwerke der alten deutschen Architektur also nicht in der geschichtlichen Reihenfolge ihrer Entstehung, sondern so, wie er sie etwa bei einer Reise durch Deutschland sehen und genießen würde. Am Niederrhein beginnend, geht die Reihenfolge der Bilder zunächst den Rein hinauf in die südwestlichen Gegenden des Reiches, bietet dann bayrische und österreichische Objekte, geht nach Schlesien hinüber und von dort in großer Kurve durch das östliche und nördliche Deutschland nach den mitteldeutsch-niedersächsischen Gebieten, um endlich im Gebiete der heutigen Provinz Westfalen wieder den Anschluss an den niederrheinischen Anfang zu gewinnen. Im einzelnen ist aber diese geographische Anordnung naturgemäß nicht mit allzu großer Pedanterie durchgeführt, sondern es sind kleinere Abweichungen mit in den Kauf genommen, wenn dadurch eine harmonischere Wirkung der aufeinnanderfolgenden Bilder erzielt wurde.
Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass das so oft vernachlässigte Gebiet der norddeutschen Backsteingotik mit einigen seiner charakterstarken, glänzenden Schöpfungen vertreten ist. Im übrigen aber kann selbstverständlich ein Werk wie dieses in kleiner Hinsicht den Anspruch auf irgendwelche Vollständigkeit erheben. Denn es würden ja hundert solcher Bände nötig sein, um ein so großes Kunstgebiet mit annähernder Vollständigkeit zu behandeln. Andererseits ist aber die Bilderfolge dieses Buches keineswegs eine zufällige, sondern in sich selbst wohl abgerundet und also geeignet, einem geschlossenen und zutreffenden Eindruck von den Leistungen jener Bauepoche zu erzeugen.
Trotz der Schwierigkeiten der Zeit auch in technischer Hinsicht mit aller Sorgfalt gearbeitet, hofft das Buch kein unwürdiger Eröffnungsband der „Bibliothek“ zu sein, zu der es gehört und welche sich vorwiegend den verschiedenen Epochen der europäischen und der außereuropäischen Baukunst sowie solchen Gebieten und Themen widmen soll, in denen Baukunst und Landschaft sich berühren oder durchdringen. Die Herausgeber (Karl Robert Langewiesche, Friedrich Reinhardt)