Von Hamburg nach Helgoland
Skizzenbuch
Autor: Reinhardt, Carl August (1818-1877) deutscher Maler, Zeichner, Karikaturist und Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1856
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Hamburg, Helgoland, Schifffahrt, Reiselektüre, Reisebericht, Reiseliteratur, Nordsee, Cuxhaven, Seebad
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Jeder Fremde, der vom Binnenlande aus Hamburg besucht, und dessen Reise nicht bloß dem Geschäft gilt, betrachtet seine Tour als unvollständig, wenn er nicht eine Fahrt nach Helgoland mitgemacht, dort wenigstens ein Seebad und Seefische genossen, vielleicht einen kleinen Seesturm erlebt, etwas seekrank geworden und einige Stunden lang „bloß Himmel und Meer“ gesehen hat. Gewöhnlich Sonnabends angekommen, durch- und umschwärmt er Sonntags Insel und Düne und wird, wenn er nicht zu den Badegästen gehört, am Montag früh schon wieder der wunderbaren, ihm gänzlich neuen Szenerie entrissen, die, dem Meer entsteigend, mit Nichts in seiner Heimat Ähnlichkeit hat und deren Erinnerung ihn später wie ein schöner Traum umschwebt.
Der von Hamburg ab sich mehr und mehr ausbreitende Fluss, das Verschwinden der Ufer, der Übergang ins Meer, dessen Wogen, der Zeitpunkt, wo man nur Himmel und Wasser sieht, und das endliche Auftauchen der Insel aus der Fluch, bilden eine Reihe von Szenen, welche die Stunden der Fahrt verkürzen und bis zur Landung auf Helgoland den Reisenden in steter Spannung erhalten. Die Insel selbst mit ihren Felsgrotten und Klippen, so wie der Dünenstrand mit seinen rollenden Brandungen und angespülten Seepflanzen und Tieren, machen dann am Schluss der Reise den großartigsten und schönsten Eindruck, den der Binnenländer von der Seenatur haben kann.
Im vorliegenden Werkchen wird nun sowohl der flüchtige Besucher, wie der länger weilende Badegast, ein treues, in jedem Strich nach der Natur gezeichnetes Bild der Insel und des Weges dahin finden. Wort und Bild werden die Erinnerung an das, was Natur und Menschen dort Eigentümliches bieten, auffrischen oder darauf aufmerksam machen, und dem Leser wird neben manchen praktischen Notizen, auch Vieles darin begegnen, was nicht bloß dem augenblicklichen Bedürfnisse Reisender genügt, sondern an sich selbst Interesse gewährt. Letzterer Gesichtspunkt sollte jedenfalls überhaupt bei jeder Art von Reiselektüre festgehalten werden.
Hamburg, November 1855.
Carl Reinhardt.
Jeder Fremde, der vom Binnenlande aus Hamburg besucht, und dessen Reise nicht bloß dem Geschäft gilt, betrachtet seine Tour als unvollständig, wenn er nicht eine Fahrt nach Helgoland mitgemacht, dort wenigstens ein Seebad und Seefische genossen, vielleicht einen kleinen Seesturm erlebt, etwas seekrank geworden und einige Stunden lang „bloß Himmel und Meer“ gesehen hat. Gewöhnlich Sonnabends angekommen, durch- und umschwärmt er Sonntags Insel und Düne und wird, wenn er nicht zu den Badegästen gehört, am Montag früh schon wieder der wunderbaren, ihm gänzlich neuen Szenerie entrissen, die, dem Meer entsteigend, mit Nichts in seiner Heimat Ähnlichkeit hat und deren Erinnerung ihn später wie ein schöner Traum umschwebt.
Der von Hamburg ab sich mehr und mehr ausbreitende Fluss, das Verschwinden der Ufer, der Übergang ins Meer, dessen Wogen, der Zeitpunkt, wo man nur Himmel und Wasser sieht, und das endliche Auftauchen der Insel aus der Fluch, bilden eine Reihe von Szenen, welche die Stunden der Fahrt verkürzen und bis zur Landung auf Helgoland den Reisenden in steter Spannung erhalten. Die Insel selbst mit ihren Felsgrotten und Klippen, so wie der Dünenstrand mit seinen rollenden Brandungen und angespülten Seepflanzen und Tieren, machen dann am Schluss der Reise den großartigsten und schönsten Eindruck, den der Binnenländer von der Seenatur haben kann.
Im vorliegenden Werkchen wird nun sowohl der flüchtige Besucher, wie der länger weilende Badegast, ein treues, in jedem Strich nach der Natur gezeichnetes Bild der Insel und des Weges dahin finden. Wort und Bild werden die Erinnerung an das, was Natur und Menschen dort Eigentümliches bieten, auffrischen oder darauf aufmerksam machen, und dem Leser wird neben manchen praktischen Notizen, auch Vieles darin begegnen, was nicht bloß dem augenblicklichen Bedürfnisse Reisender genügt, sondern an sich selbst Interesse gewährt. Letzterer Gesichtspunkt sollte jedenfalls überhaupt bei jeder Art von Reiselektüre festgehalten werden.
Hamburg, November 1855.
Carl Reinhardt.