Der Weinhandel im Gebiete der Hanse im Mittelalter
Volkswirtschaftliche und wirtschaftsgeschichtliche Abhandlungen
Autor: Hartmeyer, Hans (?)Herausgegeben von Professor Dr. W. Stieda, Erscheinungsjahr: 1905
Exemplar in der Bibliothek ansehen/leihen
Exemplar in der Bibliothek ansehen/leihen
Themenbereiche
Mittelalter Mecklenburg-Vorpommern Pommern Reformationszeit Politik, Gesellschaft, Wirtschaft Hamburg Hansezeit
Enthaltene Themen: Hansezeit, Hanse, Mittelalter, Weinhandel, Mecklenburg, Hansestädte, Lübeck, Hamburg, Köln, Bremen, Stralsund, Wismar, Rostock, Danzig, Ratskeller, Zollvorschriften, Zölle, Steuern, Abgaben,
Weinbau gab es zu allen Zeiten in deutschen Landen. Die Bekanntschaft mit dem Wein verdanken unsere Vorfahren den Römern. Die Kultur der Reben dagegen lernten sie erst von den Missionaren. Daher entwickelte sich der erste Anbau von Wein auch ausschließlich im Schutze der Klöster, wo er in den Mönchen verständnisvolle Pfleger fand.
********************
********************
Inhaltsverzeichnis
- Der hansische Handel: Eigenhandel, Zwischenhandel, Warenverkehr, Maße
- Übersicht über den Weinbau im Gebiete der Hanse; Übergang von der Eigenproduktion zum Handel
- Der hansische Aktiv- und Zwischenhandel mit Wein
- Der hansisch-englische Weinhandel
- Der hansisch-niederländische Weinhandel
- Der hansisch-skandinavische Weinhandel
- Der hansisch-preußische Weinhandel, Polen, Russland
- Der Handel in den Produktionsgebieten
- In den hansischen Produktionsgebieten: Köln, die Zentrale des westeuropäischen Weinhandels
- In den außerhansischen Produktionsgebieten: Straßburg, Nürnberg, Ulm
- Der Weinhandel in den Importgebieten : Lübeck, Bremen, Hamburg
- Der Wein als Konsumtionsmittel, Weinsorten, Weinpreise
Ein charakteristisches Merkmal der Geschichte des Mittelalters ist die Bildung des Städtewesens, das sich nach dem Untergang der hohenstaufischen Macht als Gegengewicht gegen die aufstrebende Macht der Territorialfürstentümer herausgebildet hatte. „Die schönste Blüte deutschen Städtewesens im Mittelalter ist die Hanse", die vornehmlich daraus erwachsen war, dass die losen, fast zufälligen Bündnisse kleiner Städtegruppen sich zur Beschützung ihres auswärtigen Handels in eine fest gefügte Organisation vereinigten. Die Hanse ist kein politisch fest gefügtes Bündnis, sondern eine Vereinigung mit aristokratischem Charakter, die ausschließlich im Handel ihren Bestrebungen Zweck und Ziel setzte; sie war eine Handelsaristokratie, deren Mitglieder zur Erreichung individueller Vorteile in gemeinsamer Zusammenarbeit sich vereinigten.
Die Hanse war im Handel und Verkehrsleben Nordeuropas groß geworden, speziell im nördlichen Deutschland, wo die wendischen Städte, an der Spitze Lübeck, Bremen und Hamburg, dank ihrer geographischen Lage zu überragender Bedeutung gelangt waren. In den Winkeln der West- und Ostsee gelegen, waren sie dazu berufen, den Handelsaustausch des Westens mit dem des Nordens und Ostens zu vermitteln. Ihre eigenste Tätigkeit, aus der sie immer wieder neu verjüngende Kraft zogen, war der Zwischenhandel; auf der einen Seite die Naturalien und Rohprodukte des halbkultivierten Ostens, auf der anderen Seite die Erzeugnisse der Industrie, des Gewerbefleißes und des verfeinerten Kulturbedürfnisses der westeuropäischen Welt.
"Der hansische Weinhandel soll im folgenden in den Kreis einer näheren Betrachtung gezogen werden. Die Quellen über den internationalen Weinhandel der Hansen fließen nicht reichlich; man ist, abgesehen von dem im Hansischen Urkundenbuch zusammengetragenen Material, das sich aus Verleihungen, Geleitsbriefen, Zollvorschriften und Stadtrechnungen zusammensetzt, lediglich auf die Schadenverzeichnisse der Hansen in den Hanserezessen angewiesen."
Die Hanse war im Handel und Verkehrsleben Nordeuropas groß geworden, speziell im nördlichen Deutschland, wo die wendischen Städte, an der Spitze Lübeck, Bremen und Hamburg, dank ihrer geographischen Lage zu überragender Bedeutung gelangt waren. In den Winkeln der West- und Ostsee gelegen, waren sie dazu berufen, den Handelsaustausch des Westens mit dem des Nordens und Ostens zu vermitteln. Ihre eigenste Tätigkeit, aus der sie immer wieder neu verjüngende Kraft zogen, war der Zwischenhandel; auf der einen Seite die Naturalien und Rohprodukte des halbkultivierten Ostens, auf der anderen Seite die Erzeugnisse der Industrie, des Gewerbefleißes und des verfeinerten Kulturbedürfnisses der westeuropäischen Welt.
"Der hansische Weinhandel soll im folgenden in den Kreis einer näheren Betrachtung gezogen werden. Die Quellen über den internationalen Weinhandel der Hansen fließen nicht reichlich; man ist, abgesehen von dem im Hansischen Urkundenbuch zusammengetragenen Material, das sich aus Verleihungen, Geleitsbriefen, Zollvorschriften und Stadtrechnungen zusammensetzt, lediglich auf die Schadenverzeichnisse der Hansen in den Hanserezessen angewiesen."