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Wann der christlichen Seefahrt die Romantik abhanden gekommen ist, lässt sich nicht an einem Datum festmachen, dennoch haben sich die Seemannslieder aus der Zeit der Windjammer erhalten. Schmettert ein vielstimmiger Chor die eingängigen Arbeitslieder, sorgt das nach wie vor für Gänsehaut.

Mädelsache - CoverInterview mit Andrea Röpke - Autorin von "Mädelsache"

 

Vor wenigen Wochen erschien das wichtige Buch „Mädelsache“, was endlich das Bild weiblicher Mitglieder rechtsextremer Gruppen gerader rückt und durch Aufklärung ein neues Bild der Gewaltbereitschaft und Struktur der rechten Szene zeigt.

Derzeit sind die Medien besonders aufmerksam, da die Polizisten-Morde und weitere Verbrechen der Gruppe NSU um Beate Z. der Aufklärung näher kommen. Bundes-Innenminister Friedrich sprach gestern (13.Nov.) von einer „neuen Form des rechtsextremistischen Terrorismus“.

Wir haben, mit zum Teil absichtlich laienhaften Fragen, die Autorin von „Mädelsache“ – die seit Jahren in der Aufklärung tätige, verdiente Journalistin Andrea Röpke – befragt.

Sie spricht u.a. über das Unterschätzen der NPD in Mecklenburg-Vorpommern, wo man nicht einfach landesweit von 6 % Zustimmung sprechen sollte, sondern die schärferen lokalen Herde ansehen müsse.

Heinrich Hoffmann von Fallersleben - Herbst-Reise 1845

Oftmals bedarf es eines Außenstehenden, um eine Sache klarer oder unbefangener zu sehen.

So ergeht es uns auch oft beim Blick auf Landschaften, die uns vertraut sind, Touristen jedoch Jahr für Jahr begeistert.
In diesem historischen Reisebuch-Eintrag erfahren wir vom berühmten Dichter Heinrich H. v. Fallersleben, der u.a. den Text der Nationalhymne verfasste, seine Eindrücke, die er in Mecklenburg im Herbst 1945 gewann.

 

 

Hoffmann von FallerslebenDie Heimatverhältnisse in Mecklenburg sind gräulich und man kann wohl sagen, dass Mecklenburg in dieser Beziehung ein barbarisches Stückchen Erde in Deutschland ist:

der Rittergutsbesitzer Dr. Schnelle auf Buchholz nahm einst den jetzt in Weimar etablierten und in großen Gnaden bei dem Großherzog stehenden Dichter Hoffmann von Fallersleben bei sich auf, einen gebornen Braunschweiger, die Landespolizei machte Einwendungen dagegen.

 

Rostock, Stadtansicht von OstenMan ist daran gewöhnt, mit der Vorstellung einer Mecklenburger Landschaft die Begriffe eines seenreichen Landes von überschwänglicher Fruchtbarkeit zu verbinden. Die Vorstellung ist nur wahr, so weit sie die Gegenden der Marschen angeht; die Mecklenburger Strandlandschaften haben ein anderes Gesicht.

Dünne Kiefern- und Fichtenwaldungen, deren kümmerlicher Baumwuchs von der Unfruchtbarkeit des Bodens zeugt, ziehen sich 1 bis 2 Meilen breit der ganzen Mecklenburger Küste entlang bis tief ins Pommersche.

 

 

Volks-Zeitung 1854Mecklenburg: Den auch in weiteren Kreisen bekannten Gutsbesitzer Johann Pogge auf Roggow bei Güstrow hat ein trauriges Geschick ereilt. Vor Weihnachten hatte er das Unglück, dass bei der Inbewegungsetzung einer landwirtschaftlichen Maschine ihm das vordere Gelenk eines Fingers heftig zerquetscht wurde. Ohne die Wunde hinlänglich ausbluten zu lassen, legte er einen Verband von Schießbaumwolle darauf.

 

 

Agronomische Zeitung 1854Am 11. Januar d. J. vollendete der Gutsbesitzer J. Pogge auf Roggow in Mecklenburg-Schwerin sein tätiges Leben. Gewiss wird diese Trauernachricht in den weiten Kreisen seiner Bekanntschaft schmerzlich empfunden werden.

 

 

Es existieren einige Vereine für Wissenschaft und Kunst in Mecklenburg. Die Aufmerksamkeit und Anerkennung des Auslandes in höherem Grade verdient der „Ausschuss für Geschichte und Altertumskunde Mecklenburgs,“ ein Verein, 350—400 Mitglieder zählend, durch den Präsidenten, Minister von Lützow, im Jahre 1838 eröffnet:

 

 

Ich füge diesen Schilderungen der Physiognomie Schwerins und Doberans noch eine anderweite von Kraftstellen strotzende bei,

 

 

Zur nötigen Vervollständigung des Bildes der mecklenburgischen vormärzlichen Zustände sei es nun noch vergönnt, einen Aufsatz über den Landtag und die Landtagsbesucher teilweise hier folgen zu lassen, den eines der Blätter der Rostocker Zeitung aus der Sturmzeit nach 1848 enthielt:

 

 

Friedrich Pogge 1791-1843An die Spitze der zahlreichen bürgerlichen Gutsbesitzer trat seit dem Jahre 1838 ein um Mecklenburg sehr verdienter Mann, ein eben so tüchtiger Charakter, als tüchtiger Landwirt: der 1843 verstorbene Gutsbesitzer Pogge auf Zierstorf, der patriotische Stifter der mecklenburgischen Bauernversammlungen.

 

Johann Heinrich von Thünen Ganz besonders befreundet war von Thünen mit der Pogge'schen Familie. Seine achtungsvollen und innigen Beziehungen zu dem Domainenrat Pogge gingen auf dessen Söhne über. Graf Schlieffen-Schwandt schreibt:

„die gegenseitige Harmonie zwischen von Thünen und dem jüngeren Sohne Johann Pogge auf Roggow ist ihrer gegenseitig würdig.“ — „Was man an Pogge zu tadeln hätte,“ heißt es weiter, „entspringt gerade aus seiner vortrefflichen, ja in vieler Hinsicht unübertroffenen Persönlichkeit.“ 

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