New-York – Juni 1852

Eine eigentliche Polizei nach europäischen Begriffen gibt es hier nicht, sondern nur in den zwanzig Revieren oder „Wards“ der Stadt eine Anzahl Wachthäuser, in denen sich beständig einige „Watschmen“ aufhalten, um im Falle der Not augenblicklich bei der Hand zu sein. Ihre Auszeichnung ist ein silberner oder vergoldeter Stern auf der Brust, ihre einzige Waffe ein dicker Knittel. Nachts durchstreifen die Watschmen die Straßen der Stadt, um Unfug zu verhindern, und man hört sie zum Zeichen ihrer Wachsamkeit mit den Knitteln an die Abweisesteine schlagen. Auch am Tage sind an den Ecken mancher verrufenen Stadtgegenden, z. B. in der Nähe des Hafens, Wachposten dieser Männer aufgestellt, um bei den häufig vorkommenden Meutereien und Raufereien gleich bei der Hand zu sein. Wer eines Watschman bedarf, kann ihn ohne Kosten aus dem nächsten Wachthause holen lassen; letztere sind als solche bezeichnet und nummeriert. Eigentliche Nachtwächter, Polizeisoldaten, Constabler usw. gibt es hier so wenig als regelmäßiges Militär, und doch geht es hier eben nicht viel anders zu als in anderen großen Städten.

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Nach den Weibern im Allgemeinen sind hier die Dienstboten, zumal die weiblichen, am meisten begünstigt; auch streift in der Regel das Betragen dieser Klasse an Frechheit, weil sie gleich bei der Landung durch diesen oder jenen Landsmann oder guten Freund von ihren Ansprüchen und Rechten hinlänglich unterrichtet und damit gleich zur Brutalität angehalten werden. Die Mehrzahl der hier Dienenden sind Neger beiderlei Geschlechts, Mulatten, Iren und Deutsche; Amerikaner und Amerikanerinnen haben einen solchen Abscheu gegen alles, was an Dienstbarkeit und Abhängigkeit streift, dass sie ihre Kinder nicht dazu hergeben, sondern sie in die zahlreichen Fabriken als ,,Gehilfen“ und „Gehilfinnen“ bringen.

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