Luther

Monographie zur Weltgeschichte. Mit 114 Abbildungen und 3 Faksimiles
Autor: Heyck, Eduard (1862-1941) deutscher Kulturhistoriker, Herausgeber, Schriftsteller und Dichter, Erscheinungsjahr: 1909
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Martin Luther, Biographie, Lebensbild, Kindheit, Jugend, Schulzeit, Studienzeit, Erziehung
„Ich bitte, man wolle von meinem Namen schweigen und sich nicht lutherisch, sondern christlich nennen. Was ist Luther? Ist doch die Lehre nicht mein; so bin ich auch für niemand gekreuzigt. Paulus wollte es nicht leiden, dass sich die Christen paulisch oder petrisch nannten, wie käme ich arger stinkender Madensack denn dazu, dass man die Kinder Christi nach meinem heillosen Namen nennen sollte? . . . Ich bin und will keines Menschen Meister sein. Allein Christus ist unser Meister.“ [Aus dem Vorwort]

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Ich will kein Leben Martin Luthers in dem Sinne eines neuen Historikerbuches versuchen. Es liegt so, dass erstlich die „Biographien“ Luthers keiner Vermehrung um eine solche bedürfen, die von vornherein mit der Beengung ihres Raumes zu kämpfen haben würde. Unter jenen sind mehr als eine solche, die in jedem gebildeten Hause gelesen werden sollten. So vor allem die neue zweibändige (Biographie) von Professor Adolf Hausrath, mit ihrer herzhaft und beherrschend in das Geistesgeschichtliche wie in das Menschliche eindringenden Lebendigkeit und mit ihrer wundervoll plastischen Künstlerkraft. Daneben bleibt dem auf Volkstümlichkeit im gebildeten Sinn zugeschnittenen Buche von J. Köstlin, das neben seiner größeren Biographie einhergeht, oder dem „Martin Luther“von Professor Max Lenz, einer mehrmals wieder aufgelegten Festschrift der Stadt Berlin von 1883, immer ihr Wert bester Erfüllungen des Zwecks. Ferner darf, auch in diesem noch so engen und eigentlich auf das Allbekannte begrenzten Rahmen der Nennungen, Fr. v. Bezolds „Geschichte der deutschen Reformation“, ein Buch von eindringender Feinheit und hoher Schönheit, nicht übergangen werden. Ebenso gemeinverständlich wie trefflich ist Georg Buchwalds „für das deutsche Haus“ geschriebene Lebensbild des Reformators, und sehr reizvoll A. E. Bergers „kulturgeschichtlicher“ Luther. Blicken wir über diese und noch einige geistig anmutigere und zugänglichere Bücher hinaus, so tut sich eine unermessliche Literatur auf, die beständig wie das Meer in Bewegung bleibt, Welle sich vor Welle heben lässt und ebenso Verschiedenartiges wie das Meer an den Strand des Tages wirft, neben Muscheln und reinem Quarz nicht gar selten auch Wrackgut und -faulige Fische, als Ergebnis des nicht fehlenden Begehrens, auch Widerwärtiges aus einem Elemente oder Material aufzurühren, in welchem doch kein Schmutz zu finden ist bis auf den tiefsten Grund hinab. [Aus der Einleitung]

Abb. 002. Wittenberg - Ansicht um 1500

Abb. 002. Wittenberg - Ansicht um 1500

Abb. 092 Luther, Martin (1483-1546) theologischer Urheber der Reformation

Abb. 092 Luther, Martin (1483-1546) theologischer Urheber der Reformation