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Kurhaus Bad Sülze

Rezension: Kurze Mitteilungen über die Heilkräfte und den Nutzen des Solbades zu Sülz in Mecklenburg - Schwerin, von Dr. L. W. H. Diederichs, Badearzt zu Sülz. — Ribnitz, 8., 31 S.

Dieses kleine Büchelchen, auf dessen Titelblatt keine Jahreszahl angegeben ist (wo man also natürlich ergänzt: gedruckt in diesem Jahre), hat den Zweck, auf die ziemlich in Vergessenheit geratene Solbadeanstalt zu Sülz aufmerksam zu machen, und zweitens die richtige Wahl für Sülz kennen zu lernen.

Die Art und Weise, wie Verf. diesen seinen Zweck zu erreichen sucht, gibt er so an, dass er 1) die Bestandteile der Sülzer Sole, 2) die Wirkung des Solbades, 3) die Krankheiten, die für Sülz passen, und 4) die Methode der Anwendung besprechen und schließlich durch Mitteilung einzelner Falle die vorausgehenden Theorien durch die Praxis erhärten will. Bei der chemischen Analyse vergisst Verf. aber den Chemiker anzugeben, und auch das Jahr, wann die Analyse gemacht wurde. Es stellt sich heraus, dass es mit dem Meerwasser große Ähnlichkeit hat, nur dass in Sülz von allen Bestandteilen größere Mengen sind. Die Wirkung der Sole schreibt Verf. dem Salz-, Eisen- und Schwefelgehalt zu, und empfiehlt er somit hauptsächlich gegen die Fehler der Drüsen, des lymphatischen Systems, Scropheln und Hautkrankheiten, und glaubt, dass der Jod- und Bromgehalt vorzüglichen Anteil an der Heilung dieser Krankheiten habe. — Wir glauben, dass weder die theoretischen Sätze des Verfassers, noch seine angeführten Krankengeschichten, ebenso wenig, wie die ganze Art und Weise, wie das Schriftchen geschrieben ist, im Stande sein werden, das Bad zu heben. Es fehlt darin an alle dem, was die neuere Balneologie von einer Badeschrift fordert. Sie scheint auch, da weder ein Verleger, noch die Jahreszahl angegeben ist (übrigens ist die Schrift im Jahre des Herrn 1854 gedruckt), dazu bestimmt zu sein, recht bald wieder vergessen zu werden. Spglr.

 

 

Aus: Balneologische Zeitung. Korrespondenzblatt der deutschen Gesellschaft für Hydrologie. Band II. 22. Oktober 1855. Nr. 4

 

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