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Zehn DM-Münze zum Jubiläum des Katharinenklosters in StralsundDas Deutsche Meeresmuseum in Stralsund ist eines der ganz wenigen Museen, für das eine offizielle Silbermünze geprägt wurde. Im Jahre 2001 war für die Bundesrepublik Deutschland das 50jährige Bestehen des Museums und das 750jährige Jubiläum seines Hauses, des Katharinenklosters in Stralsund, Grund genug eine 10 DM-Münze herauszugeben. Man wird wohl meist nur eines der beiden – neues, mit viel Tamtam eröffnetes Ozeaneum und „altes“ Meeresmuseum – an nur einem Tag besuchen. Dann aber ist auf jeden Fall das Meeresmuseum im Katharinenkloster die bessere Wahl ...

Meereskunde und Meeresbiologie

Ganz vorne beginnt dieser Bereich mit einem aus blauem Plexiglas gebauten Würfel von einem Kubikmeter mit einem darin liegenden Block von 35 kg Steinsalz. Ein Blick auf das Modell, und man hat mehr verstanden, als wenn man im Lexikon unter Salzgehalt nachgeschlagen oder einen Schluck Ozean probiert hätte. Auf entsprechende Weise erfährt man viele interessante Einzelheiten und wichtige Zusammenhänge zum Leben und zu den Lebensbedingungen im heutigen und auch im früheren Meer, wie es über Versteinerungen dokumentiert ist. Besonders eindrucksvoll sind die z.T. riesigen detailreichen und liebevoll zusammengestellten Modell-Vitrinen mit verschiedenen marinen Lebensgemeinschaften, sowie ein sehr großes Stück fossiler, viele Millionen Jahre alter Meeresboden mit tausenden versteinerter Muscheln.


Wal im Chor der KlosterkricheDie Wale im Chor der Klosterkirche

Delphine und Walskelette schweben fast schwerelos im Chorraum der ehemaligen Klosterkirche. Man kann sie sowohl staunend von unten als auch aus höherem Stockwerk von oben genau betrachten. Die ausgestellten Skelette und Präparate stammen ganz überwiegend von Tieren, die sich früher in die Ostsee bis hierher verirrten und dann irgendwann als Kadaver am Strand gefunden wurden.


FischerbootAusstellung Fischerei

Ein weiter Bereich im höheren Stockwerk des Meeresmuseums widmet sich der Fischerei, ihren Schiffen und ihrer Geschichte. Vom historischen, lokal typischen Zeesboot bis hin zu den großen Transport- und Verarbeitungsschiffen ist hier die gesamte Entwicklung und die volle Breite des Fischfangs in wunderschönen und detailreichen Schiffsmodellen vertreten. Man staunt, wie lange ein Vierjähriger ein solches Modell interessiert betrachten kann. Die verschiedenen Fangmethoden vom ganz einfachen Gerät bis hin zum schonenden Fischfang mit Netzen geeigneter Maschenweite werden dem Besucher an eindrucksvollen und fast immer selbsterklärenden Modellen und Beispielen nahegebracht.


Ausstellung Mensch und Meer

In diesem Bereich des Museums geht es um die Meeresforschung und um Schätze aus dem Meer und vom Meeresboden. Forschungsschiffe, wissenschaftliche Fragestellungen und die Methoden zu ihrer Bearbeitung werden in vielen instruktiven Beispielen gezeigt. Schlaglichtartig werden dann einige besonders interessante Tiere des Meeres und der Küsten in ihrer Beziehung zum Menschen vorgestellt – von der bis in den Strelasund verirrten Lederschildkröte über den erst im vorigen Jahrhundert als lebendes Fossil entdeckten Quastenflosser bis hin zu Eisbären, Robben und Pinguinen. Besonders in diesem Bereich fällt die ganz ausgezeichnete Qualität der Tierpräparate auf. Man meint jeden Moment damit rechnen zu müssen, dass der große Krake, der Eisbär, die Robben, die Pinguine sich plötzlich wieder bewegen.


Findet NemoDie Meeresaquarien


Die Stars für Alt und Jung sind jedoch immer wieder die Bewohner der Meeresaquarien. Seit dem Auszug der Fische unserer Küstengewässer ins neue Ozeaneum liegt hier wohl ein besonderes Gewicht auf den Fischen tropischer Flachwässer. Alles ist dadurch deutlich bunter geworden. Für diesen Bereich des Museums sollte man am Ende des Besuches auf keinen Fall zu wenig Zeit einplanen.


Insgesamt gesehen ...

... muss man das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund einfach mindestens einmal und besser öfter besucht haben. Wenn schon heute keine Dominikaner-Mönche mehr im Kloster leben, dann erscheint mir das Meeresmuseum eine sehr angemessene Nutzung dieses Gebäudes zu sein. Für Besucher wirklich jeden Alters und jeden Bildungsstandes erschließen sich auch bei wiederholten Besuchen ganz vielfältig immer wieder spannende Informationen und interessante Zusammenhänge. Das ging mir so als Meeresforscher und auch meiner ebenfalls meeresforschenden Tochter und meinem 4jährigen Enkel, bei dem sich die Meeresforschung bisher auf das Baden beschränkt. Für das neue Ozeaneum wurde in letzter Zeit sehr viel laute Reklame gemacht, und man sollte es sich wohl auch einmal ansehen, aber das Meeresmuseum im Katharinenkloster ist ganz sicher spannender, unaufdringlich informativer und sehr viel näher dran am wirklichen Meer.


Deutsches Meeresmuseum im Internet


Anreise, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und alles sonst Notwendige erfährt man auf der Internetseite:
www.meeresmuseum.de


Diese Seite enthält alle für einen Besuch notwendige Information – auch wenn man dafür auf der nicht besonders spannend und etwas hausbacken gemachten Seite relativ viel hin- und herklicken muss, bis man alles gefunden hat.

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