Ludwigslust, den 26. Juni 1811
An Karl
— Unsre liebe Prinzess ist seit ein paar Wochen wieder leidend und mag nur immer in freier Luft sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie guter Hoffnung ist; doch muss ich Dich bitten, es noch ganz und gar zu verschweigen, da es die Herzogin gewiss sehr übel nehmen würde, wenn sie diese Nachricht nicht zuerst erführe. Ich wünschte wohl, dass jetzt irgend ein angenehmer Besuch oder sonst eine Zerstreuung könnte herbeigeführt werden, die der guten Prinzess etwas frohen Eindruck machten. Sie ist in trauriger Stimmung, und klagt, dass sie sich nicht zu helfen wüsste, und jeder Gedanke sie schmerzte, jeder unangenehme Eindruck sie tief verwundete. Da das bloße Zureden hier nicht helfen würde, so kannst Du wohl glauben, dass wir alles tun, was sie abziehen und sie erleichtern kann; auch nimmt sie es von uns am liebsten an. Der Gedanke, dass die Emilie Gore sie doch noch besuchen werde, ist ihr unbeschreiblich wohltätig, und ich leite oft das Gespräch dahin, um ihre Gedanken angenehm zu beschäftigen. Wahrscheinlich wird die Nachricht von dem Zustand der Prinzess bald nach Weimar kommen, da hier niemand daran zweifelt, und der Erbprinz, der ganz über die Maßen glücklich ist, wird gewiss gleich schreiben, sobald es für gewiss kann gesagt werden. —
— Unsre liebe Prinzess ist seit ein paar Wochen wieder leidend und mag nur immer in freier Luft sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie guter Hoffnung ist; doch muss ich Dich bitten, es noch ganz und gar zu verschweigen, da es die Herzogin gewiss sehr übel nehmen würde, wenn sie diese Nachricht nicht zuerst erführe. Ich wünschte wohl, dass jetzt irgend ein angenehmer Besuch oder sonst eine Zerstreuung könnte herbeigeführt werden, die der guten Prinzess etwas frohen Eindruck machten. Sie ist in trauriger Stimmung, und klagt, dass sie sich nicht zu helfen wüsste, und jeder Gedanke sie schmerzte, jeder unangenehme Eindruck sie tief verwundete. Da das bloße Zureden hier nicht helfen würde, so kannst Du wohl glauben, dass wir alles tun, was sie abziehen und sie erleichtern kann; auch nimmt sie es von uns am liebsten an. Der Gedanke, dass die Emilie Gore sie doch noch besuchen werde, ist ihr unbeschreiblich wohltätig, und ich leite oft das Gespräch dahin, um ihre Gedanken angenehm zu beschäftigen. Wahrscheinlich wird die Nachricht von dem Zustand der Prinzess bald nach Weimar kommen, da hier niemand daran zweifelt, und der Erbprinz, der ganz über die Maßen glücklich ist, wird gewiss gleich schreiben, sobald es für gewiss kann gesagt werden. —
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Karl Ludwig von Knebels Briefwechsel mit seiner Schwester Henriette