Aus der inneren Geschichte der Juden Frankfurts

im XIV. Jahrhundert (Judengasse, Handel und sonstige Berufe)
Autor: Kracauer, Isidor Prof. Dr. phil. (1852-1923) Historiker, Professor und Lehrer, Erscheinungsjahr: 1914
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Frankfurt am Main, Juden, Judengasse, Geschichte der Judengasse,
Die Frankfurter Judengasse von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1400

Die Geschichte des Frankfurter Judenquartiers zerfällt in drei scharf getrennte Abschnitte. Den ältesten Zeitraum rechnen wir von der ersten Niederlassung der Juden in der Stadt bis zu der sog. Judenschlacht des Jahres 1349, in der die Judenhäuser in Flammen aufgingen. Der zweite Abschnitt umfasst die Jahre 1360 — 1462, d. h. die Zeit zwischen dem Termin der Wiedereinführung der Juden bis zu dem Jahre, wo sie auf päpstlichen Befehl ihre Häuser räumen mussten, da sie zu nahe am Dom wohnten und die religiösen Zeremonien beobachten konnten, was der Papst als ein großes Ärgernis ansah. Damals wurden sie angehalten, sich auf dem Wollgraben niederzulassen, also außerhalb der alten Stadtbefestigung in einem entlegenen, nur schwach bewohnten Teil der Neustadt. Damit hebt der dritte Zeitraum an, der ungefähr 334 Jahre währte, bis die Beschießung Frankfurts durch die Franzosen im Jahre 1796 und die Einäscherung der Judengasse dem Ghettodasein ein für allemal ein Ende bereitete 1).

1) Näheres hierüber siehe meine Arbeit, Die Geschichte der Judengasse in Frankfurt a. M.

Frankfurt am Main - Judenviertel

Frankfurt am Main - Judenviertel

Römerberg mit Römer

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