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Rostock-  Petrikirche, Petritor und Stadtmauer„Gottes Wort und Luthers Lehr'

Vergehet nun und nimmermehr!“

 

So hat man einst geschrieben,

So ist's bis heut geblieben;

Drum will ich auch zu Gottes Ehr'

Verkünden eine schöne Mähr,

Die einst sich zugetragen

Bei Luthers Lebenstagen

Im Mecklenburger Lande.

Dort an der Ostsee Strande,

In Rostock, auf der Altenstadt,

Hört, was sich da begeben hat:

 

Gott sandte Jochim Slüter*) —

Genannt der schwarze Küter

Zum Spott von Päpstler Rott, —

Dass er ein Bote werde

Des Friedens auf der Erde,

Und Lösung von der Sünde

Durch Christi Blut verkünde.

 

Darob er musste leiden

Den Martertod mit Freuden,

Als man ihn tät vergiften

Nicht weiter Heil zu stiften.

 

Er hatt' ob seiner Pforte

Geschrieben diese Worte:

„Das Wort des Herrn bleibt

In alle Ewigkeit;“

Darob sich zornig reibet

Ein Katholik voll Neid,**)

Und nahm den Quast voll Teere,

Löscht aus des Herren Ehre.

Doch hat ihn Gott geschlagen

Mit einer bösen Plagen;

Er ist sogleich erblindet,

Und Licht er nimmer findet.

Drum: „Gottes Wort und Luthers Lehr'

Vergehen nun und nimmermehr!“

 

*) Joachim Slüter — aus Dömitz gebürtig, etwa um das Jahr 1490 geboren und am 19. März 1532 an Gift in Rostockgestorben—war der erste evangelische Prediger in Rostock, der sich durch seine große Hingebung und durch seinen Feuereifer für Luthers Lehre unendliches Verdienst und unsterblichenRuhm und Namen erworben hat. Der Herausgeber.

**) Dionysius Schmidt mit Namen, ein junger papistischer Prister.

Aus: Mecklenburgs Volkssagen: Gesammelt und Herausgegeben von A. Niederhöffer. 1860. Von C. F. E. Hahn, Organist zu Dargun.)

 

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