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Gedichte aus der Feder unserer lieben Freundin Galina Khotinskaya-Kallis.

 

Das Antlitz

Das Antlitz offenbart die Seele,

Die Sprache der Augen ist seine Quelle,

Die Sprache der Lippen und seiner Umgebung

Für mich ist Symbol des Seelesbewegung.

Die Welt der Begierde, Instinkte und Triebe

Lebt im Munde, in diesem Diebe.

Die Sprache der Nase zeigt mir die Räume,

Wo leben Gerüche und unsere Träume....

Die Sprache der Ohren, der göttlichen Muschel

Haben die Eingänge, wo Ideen kuscheln.

Hier entstehen Klang und Klänge

Und Kontakte mit Sternengesänge-

Und ein ganz besonderes Tier

Ist für mich die menschliche Stirn.

In ihr offenbart sich Gehirneshülle

Und alle tiefen Gedankensgefühle...

Und keine Panik und kein Bangen,

Wenn wir betrachten unsere Wangen.

Hier leben tiefe Herzenskräfte,

Gemüthafte wichtige Lebenssäfte.

Und einen ganz besonderen Sinn

Hat selbstverständlich das menschliche Kinn:

Charakter, Zuneigung, Zorn und Kraft

Formt dieser Teil mit eigener Macht.....

Wenn jemand das Licht der Wahrheit erblickt,

Weist, dass die Wahrheit im Antlitz liegt.

2002, HL

 

Auf Annette von Droste-Hülshoff´Spuren

 

Burg Hülshoff, Kreis Coesfeld...

In dir verbirgt sich Einsamkeit der Welt...

Erstmalig, wie damals erwähnt

Bei Droste und wie jeder kennt.

Hier führt die Brücke zur Vorburg,

Hier ist das Zimmer der Geburt,

Links – eine Brücke aus Holz

Zum Garten führt

Und deutschem Ruhm und Stolz! ...

Im Schneckenhäuschen,

An dem Sekretär

Entstanden „Judenbuche“

Einmalig und sehr krass zu sehr.

Im öden geisterhaften Haus

Goss sie ihr´n Schmerz in Worten aus

Und Ihren letzten Sonnenstrahl

Schenkte sie ihm allein noch mal.

Allein ihr letztes Zauberwort

Mit Alpengeist, der drang sie fort...

Verlassen, aber einsam nicht,

Sie selbst verkörperte das Licht,

„Geweckt von wilder Muse frei“

Ich höre auch diesen Schrei!

2002,HL

 

Russisches Kinderlied

 

Alte Oma Hense

Hatte lustige Gänse,

Eine Weiße, eine Graue

Hatte lustige Gänse.

 

Gänse waschen Füßchen

In den kleinen

Pfützchen,

Eine Weiße, eine Graue

In den kleinen Pfützchen.

 

Oma will sie holen,

Gänse sind gestohlen,

Eine Weiße, eine Graue

Gänse sind gestohlen.

 

Kleine böse Füchschen

Fraßen Gänse Füßchen

Eine Weiße, eine Graue

Kleine böse Füchschen,

1966

 

 

Der traurige strenge Geist,

Du hast mich nie betrogen!

Das war der Himmelsrache Preis.

Ich hab deine Frucht probiert und weiß,

Wie Gott flog ich dorthin zum Kreis,

Wo leuchtetder Regenbogen.

Und alle Wege dieser Welt,

Die nicht entdecket waren,

Sah ich vor mir,

ich hatte kein Geld,

Sie wogen mehr als Waren.

Ich war sehr jung und so kraftvoll,

Und werde nie vergessen:

Der Ruf der Ewigkeit klang wohl

In mir so unermessen!

Kreuzförmig

stand am Himmel ein Licht,

Ich las das himmlische Gedicht,

Als ob zufällig Gotteshand

Führt mich zu sich

zum Lebensrand!

01.04.06.

 

 

Meine Seele!

Stöhnst du ohne Heimat,

Deine Flügel sind vom Leid verbrannt,

Schweben in der Dunkelheit am Rand,

Fallen mit dem Regen in den Sand.

In der Pracht des Waldes grünen Daches,

Wo das Licht des Abendrotes glüht,

Schwebt die Silhouetteeines roten Drachens

Und als Hoffnung stärket meinen Mut.

In kristallner Tiefe meiner Träume

Höre ich schwermütigen Gesang:

Fesselt mich an diese Birkenbäume,

Die in Tränen brechen vor dem Klang!

01.04.06

 

 

Blinde Himmel lasten wie Grabplatten,

Ohne Wunder ist mein Weg sinnlos.

Allein geh ich und es springen Ratten,

Springen ohne Frage: “Was ist los?“

Ohne Murren, ohne die Verzweiflung,

Ohne Müdigkeit nach vorne gehen!

Und die Seele träumt von Flug und Neigung,

Und das Herz sagt:

„Nie sollst du dich umdrehen!“

Ich erfülle diesen strengen Willen,

Treffe nirgendwo ein Stück Mitleid,

Sehe nur am Himmel die Pupillen,

Als ob ich ihnen gab den letzten Eid.

Nimm meine Demut und meine Freude,

Schenke Mut und Stille an dem Rand!

Plötzlich spüre ich die Hand an meiner Schulter.....

Lieber Gott, das war nur deine Hand!

01.04.06.

 

 

 

Ist die Liebe ein Vorschuss?

Ist die Liebe ein Spiel?

Ist sie mein letzter Gruß

und mein großes Ziel?

Ist sie eine Einfühlung,

Ist sie die Traumerfüllung,

Eine Objektivitätin der Realität?

 

Ist sie eine Sachlichkeit,

Ist sie die Dankbarkeit

meines späteren Frühlings?

Ein zurückhaltendes Urteil?

Sag endlich mal!

Hör auf, du Seele!

Und mach damit endlich Schluss.

Sie schickt mir jetzt absichtlich

Ihren süßen Kuss,

ihr rettendes Seil,

das mich am Leben hält.

Die Liebe ist meine Welt!

 

Die flotten Schubladenmethoden

Passen hier überhauptnicht.

Die Liebe ist meine Ode,

Die Liebe ist mein Gedicht!

Sie ist eine höhere Hürde,

Die ich ständig nehmen soll.

Und wie die goldene Horde

Jagt sie mich ins Feuer wohl!

2003

 

Zu mirkam die Frau Weisheit.

Sie hat viel gesammelt, erforscht,

Erklärt, eingeordnet, gespeichert

Und ging auf die Suche sofort.

Sie war unermüdlich und fleißig,

Hat alles verfügbar gemacht,

Unglaubliches geleistet...

Und trotzdem fühlte sie sich schwach.

Das waren sehr große Halden,

Und sie hatte keine Scheu,

Das Wasser hat keine Balken,

Die Kenntnisse wuchern wie Heu.

Mit Networks, Chips und Nano

Wuchsen Erfahrungen und Narben.

Die Liebe blieb irgendwo anno...

Und sie begann zu darben.

Sie bekam sogar viele Falten.

Sie merkte, sie ist nicht mehr reich.

Alter ist schwerer Malter,

Er ist ein Sumpf und kein Teich.

Ihr Lebensgefährte der Fortschritt

War jung und vital sogar.

Er hat sie einfach verlassen,

Sie hatte kein Geld mehr in bar.

Mit ihren Scheinwerfern

war sie ein Glücksfall

und nie erfolgreich.

Für alle, die in Pannen kamen

Gab sie ihr Rettungswort sogleich!

2001

 

 

 

Eine Japanische Legende

 

Vier Söhne hatte eine Alte,

Sie waren sehr stark und schön.

Sie liebte sie alle nach ihren Verhalten.

Die Liebe war ihr einziger Lohn.

 

Der erste Sohn war Kaufmann,

Und dachte sehr viel an das Geld.

Er spekulierte fast bis zum Wahn

Bereicherte sich selber, nicht die Welt.

 

Der zweite Wissenschaftler war.

Und dachte Tag und Nacht.

Und rannte nach der Formelnschar.

Sein Eitelwardie Macht.

 

Der dritte Theologe war

Und Priester in einer Stadt.

Er las nur das einzige Gottesbuch,

Und machte damit alle satt.

 

Der Jüngste sehr leichtsinnig war

Und träumte von weitem Meer.

Er schmiedete Pläne je Menge in Schar.

Sein Geldbeutel war immer leer.

 

Als die alte Mutter bestattet war,

Und sie sah durch die Erde die Söhne.

Jeder kam mit allem was er nur hatte.

Das waren für sie ihre Löhne.

 

Der Kaufmann brachte ein Goldstück zu ihr.

Der Wissenschaftler-sein Buch.

Der Priester ein heiliges Bild fast wie Gier,

Der Taugenichts sein Herz im roten Tuch.

 

Jetzt tröstet die Frau jenseits sein Herz.

Warum, weswegen, weshalb?

Sie starb in Japan, im Monat März

Und zum Grab kam ein junges Kalb.

 

Es führte Gespräche mit der Frau durchs Gras

Und küsste mit Lippen den Saft

Der Liebe, die warunendlich

und wirkte, weißt duwas?

Und gab jetzt dem Leben die Kraft.

2005

 

 

 

Was ich eigentlich fühle

in der Magie der Gefühle?

Wer bestimmt jetzt meine Empfindungsmühle?

Die Luft wird immer kühler...

Die Luft, die Luft...

Ich liege in der Gruft

Und die Seele ruft.

Die Anziehungskraft ist groß wie eine Sucht

Und das Herz durchs Schmerz pocht

Wozu, warum diese Zucht?

Ich brauche eine freie Zone.

Ich kann nicht leben ohne

Sie und meine Gefühle...

Das ist alles, was ich eigentlich heute fühle!

2006

 

Die Schatten der Empfindungen –

Gedanken!

Sie flehen, fliehen,

wanken

und blühen plötzlich

an den Wangen...

Also,GEDANKEN!

Leerer, dunkler

einfacher als diese

Sekunde

Und sie werden zur Krise.

Ich will auf die Wiese,

wo fliegen Schmetterlinge

und blühen Veilchen.

Sie sind meiner Gefühle Pfeilchen.

Klinge, die Seele, klinge,

Spürst Du im Bauch

Neugeborene Schmetterlinge?-

Ich auch!

10.04.06.

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