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- Geschrieben von Steffen Herbst
- Kategorie: Land & Leute
- Veröffentlicht: 03. Juli 2015
Nur noch sehr selten bieten sich dem Auge solch prächtige Farben in unserer Kulturlandschaft. Die Fotos sind in der Nähe des Ortes mit dem Namen Dorf Mecklenburg entstanden, einem Ort der einem ganzen Land seinen Namen gab. Früher gehörte der Anblick von mit Unkräutern durchwobenen Getreidefeldern zum Alltag der Wenden, der Bewohner in alten Zeiten.
Im Korne zwischen seinen Ähren
Durchschlich es mich besonders. Kehren
Die mannigfaltigsten Gesicht'
Aus ihm hervor die Blumen nicht?
Steht es nicht wie des Waldes Mauer
Und ladet zum Verborgnen ein?
Und lebt doch nur so kurze Dauer;
Die Ernte kommt, es fällt der Hain
Der schlanken Halme, darauf sauset
Der Wind in Stoppeln, wo nichts hauset.
Aber auch an Schmuck will es Gäa, die ewig junge, nicht fehlen lassen. Mitten in die Frucht des Schweißes wirft sie ihre Blüten. Das schlichte Werkelkleid mit buntem Saume zu zieren, drängt sich die Kornblume herbei mit der Federkrone aus Himmelsblau, kommt der lustige Rittersporn, der wilde Mohn. An der Sonnenlohe selber hat er seine flatternden Blätter angezündet, und in diesem Brande eilt nun auch das Korn zu reifen.