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Das Großherzogtum Mecklenburg um 1816, kurz nach den Befreiungskriegen von Napoleon:

Im zweiten Roman der Autorin von „Weiße Geheimnisse“ galoppieren die Abenteuer über den preußischen Offizier Franz von Klotz weiter, dessen Familiensitz südwestlich von Schwerin angesiedelt ist. In „Septemberfrost“ wird der zweite Teil der Trilogie spannend fortgesetzt und auf dem Rücken der Pferde und dem Wackeln der Kutschen durch die historischen Straßenzüge von Berlin, Königsberg, Rostock, Doberan und Heiligendamm balanciert.

Während der Zweitgeborene Franz von Klotz im ersten Teil noch seinem in Rostock mit wechselndem Erfolg studierenden Bruder Johann nachsucht, ruft nun gleichzeitig zur familiären Dramatik die Pflicht des Militärs, die ihn zum Dragonerleutnant macht und mit einer geheimen Mission an die Ostseeküste ans ferne Königsberg schickt. An der Ostseeküste versuchen sich auch – allerdings in Heiligendamm – seine kleine Schwester Johanna und Familienanhang im ältesten deutschen Seebad zu erholen. Die wilden Wirbelwinde Johanna und Margitta, aber auch ihre männlichen Bekanntschaften fördern nicht nur errötete Wangen und Frühlingsgefühle hervor.

Vielmehr treten zu den Bekanntschaften gleichsam gesellschaftliche Erwartungen der Männer, Neid, sowie ihre Verpflichtungen gegenüber den Damen zutage. In farbenfrohen Kapiteln werden von der Autorin das Zögern, die Annäherungen, die verliebten Hingaben und ausbremsende Missverständnisse in den Weg gelegt, auf dass die Leser stets die Spannung mit auf den Weg über die mecklenburgischen Lande bekommen.

Episodisch wird zwischen den Teilhandlungen gewechselt, so dass wir erfahren: Der Erstgeborene Johann, der das finanziell wackelig dastehende Landgut nahe Schwerin übernehmen sollte, ist immer noch nicht aufgetaucht, sondern anscheinend unter gefahrenvollen Umständen nach England gereist, von wo aus er verwirrende Briefe schreibt. Der verwitwete Vater Graf von Klotz wird in seinem Abwägen gegenüber drei Kindern gezeigt: Was darf man für Erwartungen an Kinder binden, ohne sie zu sehr zu zwingen, wie etwa zum arrangierten Eheglück – wie weit darf man die kleine Tochter los lassen und die Söhne fordern?

Über die menschlichen Spannungen hinaus thematisiert das Buch Standesdünkel, soziales Gefüge auf dem Gehöft, wirtschaftliche Entwicklungen von der Bademedizin zur Diskussion über Leibeingenschaft der Bauern und die Wagnisse für landwirtschaftliche Grundbesitzer, die sie mit neuen Maschinen und Produktionstechniken eingehen, um nicht unter Preisschwankungen ganze Jahreserträge zu verlieren.

Eingebunden sind ebenfalls erinnernde Rückblenden von Figuren des Landes, die beschreiben, wie die Befreiungskriege sich auf Etliches in Europa und speziell das Großherzogtum, ihre verlorenen Söhne, gedemütigten Witwen und verwüsteten Gehöfte auswirkten. Eine ebenfalls spannende Teilhandlung stellt die damalige Form der Wirtschaftsspionage dar, also den Vorteil und Wert an Informationen über neue Techniken und Ideen der Konkurrenz. 
Gesellschaft, Liebe, Krieg, Krimi – in einem Satz – Alles drum und dran.

 

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