Herbstlied, von Ernst

Heim gefahren ist die Ernte,
Durch die Stoppeln weht der Wind,
Die uns von des Himmels Segen
Noch die letzten Zeugen sind.

Alle Ähren sind gelesen
Und der Acker ruht vom Pflug;
Sei die Ruhe ihm gesegnet,
Der so reiche Früchte trug.


Nur ein Feld ist ungemähet,
Taube Halme hat's genährt;
Was der Boden hier getragen,
Hielt man nicht der Ernte wert.

Heil dem Felde, das so Vielen
Bietet seines Reichtums Frucht,
Weh' dem Acker, den nicht eine
Ährenleserin besucht.

Ernst. (Schleiden.)


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust, Lob und Trost der edlen Landwirtschaft. Teil 1