Wir beschlossen den Aufstand

In der klaren Erkenntnis, dass es nunmehr keinen anderen Weg gibt, beschlossen wir, den bewaffneten Aufstand vorzubereiten. Mit unseren Freunden in Birkenau, Budi usw. wurde ein einheitlicher Plan festgelegt und die Waffensammlung verstärkt (leider hatten wir im Stammlager nur wenig Schusswaffen); von außen wurde uns Sprengstoff zur Verfügung gestellt.

Wir sandten unsere Pläne, die im wesentlichen den Charakter eines Massenausbruchs trugen, nach Krakau und koordinierten unsere Absichten mit denen der Krakauer Kameraden. Sie versprachen, nachdem sie ihr Einverständnis mit unseren Plänen ausgedrückt hatten, uns zu unterstützen.


Wir waren mit den etwa einhundertvierzigtausend Häftlingen im Lagerbereich ein für die Partisanenbewegung äußerst wichtiger Faktor und hätten nach unserer Befreiung gemeinsam mit den Polen den Aufstand, der in Warschau schon Tatsache geworden war, ins oberschlesische Gebiet getragen.

In Krakau fotografierte man unsere Pläne und schickte uns eine Fotokopie zu. Unterwegs wurde der Kurier von SS-Leuten angeschossen und man fand die Pläne bei ihm. Er selbst kam ins Stammlager in den Krankenbau und hat später bei den Vernehmungen viel Schweres ertragen müssen; aber er hielt sich gut und verriet nichts.

Wir befürchteten erst, dass als Folge neue Massenvernichtungen von Häftlingen einsetzen würden. Das war aber nicht der Fall. Unmittelbare Maßnahmen waren:
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sollte unser Freund Ernst Burger mit zwei Polen und einem SS-Mann gehen. Wenige Tage später sollten die nächsten gehen, damit in einer Woche etwa zehn Mann weg wären.

Wir haben auch vereinbart, dass Heinz Dürmayer und ich nicht gehen dürfen; damit die Widerstandsarbeit im Lager nicht in Frage gestellt wird. Ebenfalls wurde auch Cyrankiewicz, der ursprünglich auch gehen sollte, von den Polen beauftragt, im Lager zu bleiben.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Widerstand in Auschwitz