Widerstand in Auschwitz
Bericht der internationalen antifaschistischen Lagerleitung
Autor: Baum, Bruno (1910-1971) deutscher KPD- und SED-Funktionär und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. B. B. war Sohn eines jüdischen Schneiders., Erscheinungsjahr: 1949
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Auschwitz, Konzentrationslager, Lagerarzt, Krankenbau, Kommunisten, Sozialdemokraten, Nationalsozialisten, Widerstand, zweiter Weltkrieg, Antifa, VVN, Antifaschismus, Potsdam, DDR, Vergangenheitsbewältigung, Lagerhaft, Polen, Juden, Deutsche, Nazis, Hitler, Himmler, SS, Lagerkommandant, Nationalsozialismus, Organisation, Sozialisten
„Unsere internationale Aufgabe und Verpflichtung besteht jetzt darin, die Schicksals- und Kampfgemeinschaft des Lagers auf den gemeinsamen solidarischen Kampf in allen Ländern zu übertragen; gegen die neuerstehende faschistische Reaktion und gegen die Kriegshetzer, für die Erringung der inneren und äußeren Freiheit jedes Landes, für den Völkerfrieden."
Josef Cyrankiewicz
Josef Cyrankiewicz, Ministerpräsident der jungen polnischen Republik, wurde nach der Besetzung Polens von der Gestapo verhaftet. Er wurde in das KZ Auschwitz eingeliefert und von dort aus in das Vernichtungslager Mauthausen überführt. Josef Cyrankiewicz gehörte dem illegalen internationalen Komitee der politischen Gefangenen des KZ Mauthausen an; er wurde 1945 befreit.
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Josef Cyrankiewicz
Josef Cyrankiewicz, Ministerpräsident der jungen polnischen Republik, wurde nach der Besetzung Polens von der Gestapo verhaftet. Er wurde in das KZ Auschwitz eingeliefert und von dort aus in das Vernichtungslager Mauthausen überführt. Josef Cyrankiewicz gehörte dem illegalen internationalen Komitee der politischen Gefangenen des KZ Mauthausen an; er wurde 1945 befreit.
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Inhaltsverzeichnis
- Die ersten Anfänge
- Die alte Walze
- Wir schaffen unsere Widerstandsorganisation
- Aufbau unserer Organisation
- Die erste Aufgabe
- Die Hilfsaktionen
- Die Selektionen
- Militärapparat
- Die Verbindung mit den anderen Lagern
- Das Sonderkommando
- Nebenlager Budi
- Der illegale Kopf
- Unsere Frauen
- Im Betrieb Union
- Block 10
- Gärtnerei Raisko
- Zusammensetzung unserer Kräfte
- Die Kräfte der Arbeiterbewegung
- Umorganisierungen
- Verbindungswege
- Der Weg nach draußen.
- Wir informieren die Welt
- Arbeit der Redaktion
- Auschwitzer Echo
- Unsere Fluchtorganisation
- Unser Weg
- Wir beschlossen den Aufstand
- Die Flucht unserer Besten
- Vier tapfere Mädels
- Die Arbeit geht weiter
- Heinz Dürmayer
- Evakuierung
- Schluss
Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, das grauenvolle Leben in dieser Hölle zu schildern, sondern den Kampf der zur Widerstandsorganisation zusammengeschlossenen Häftlinge aus fast allen Teilen Europas, deren Organisatoren vorwiegend Kommunisten und Sozialisten waren.
Das Lager entstand im Jahre 1940 und war nur von wenigen Polen und Deutschen belegt, die die SS-Lagerführung aufeinanderhetzen wollte, um sie nicht in eine gemeinsame Front kommen zu lassen.
In den folgenden Jahren wuchs das Lager unaufhörlich und teilte sich in drei Gruppen: Auschwitz I Stammlager, Auschwitz II Birkenau, Auschwitz III Monowitz (Buna). Jedem dieser Lager waren mehrere Nebenlager angeschlossen.
Noch ist nicht ermittelt, wie viel deutsche Unternehmen in Auschwitz am Sterben der Häftlinge profitierten. Bei dreien steht es einwandfrei fest: IG Farben mit seinem großen Bunawerk, Krupp mit seiner großen Werkhalle und ebenfalls Siemens mit einem Betrieb. Sie sind durch ihren rücksichtslosen Einsatz der Häftlinge durchaus an den vielen Selektionen (Auswahl der Kranken und arbeitsunfähigen Häftlinge zur Vernichtung) schuldig, durch die immer wieder die durch Arbeit und Hunger geschwächten Männer und Frauen für den Gastod ausgewählt wurden; das Siemensunternehmen war sogar nach einwandfreien Zeugenaussagen an der elektrischen Einrichtung der Gaskammern und Krematorien beteiligt. Die Siemens-Gasabzugsvorrichtungen ermöglichten ein Vergasungstempo von zehn Minuten, d. h. in einer Stunde konnten durch eine Gaskammer sechs Schichten durchgeschleust werden.
Die Initiatoren der Widerstandsbewegung waren die gefangenen Funktionäre der Arbeiterbewegung aus allen europäischen Ländern. Sie alle einte die gemeinsame Gefahr des Gastodes zum Kampf, und aus allen Schichten schlössen sich ihnen Tausende von Häftlingen an.
Das Lager entstand im Jahre 1940 und war nur von wenigen Polen und Deutschen belegt, die die SS-Lagerführung aufeinanderhetzen wollte, um sie nicht in eine gemeinsame Front kommen zu lassen.
In den folgenden Jahren wuchs das Lager unaufhörlich und teilte sich in drei Gruppen: Auschwitz I Stammlager, Auschwitz II Birkenau, Auschwitz III Monowitz (Buna). Jedem dieser Lager waren mehrere Nebenlager angeschlossen.
Noch ist nicht ermittelt, wie viel deutsche Unternehmen in Auschwitz am Sterben der Häftlinge profitierten. Bei dreien steht es einwandfrei fest: IG Farben mit seinem großen Bunawerk, Krupp mit seiner großen Werkhalle und ebenfalls Siemens mit einem Betrieb. Sie sind durch ihren rücksichtslosen Einsatz der Häftlinge durchaus an den vielen Selektionen (Auswahl der Kranken und arbeitsunfähigen Häftlinge zur Vernichtung) schuldig, durch die immer wieder die durch Arbeit und Hunger geschwächten Männer und Frauen für den Gastod ausgewählt wurden; das Siemensunternehmen war sogar nach einwandfreien Zeugenaussagen an der elektrischen Einrichtung der Gaskammern und Krematorien beteiligt. Die Siemens-Gasabzugsvorrichtungen ermöglichten ein Vergasungstempo von zehn Minuten, d. h. in einer Stunde konnten durch eine Gaskammer sechs Schichten durchgeschleust werden.
Die Initiatoren der Widerstandsbewegung waren die gefangenen Funktionäre der Arbeiterbewegung aus allen europäischen Ländern. Sie alle einte die gemeinsame Gefahr des Gastodes zum Kampf, und aus allen Schichten schlössen sich ihnen Tausende von Häftlingen an.
Baum, Bruno (1910-1971) deutscher KPD- und SED-Funktionär, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Cyrankiewicz, Józef (1911-1989) Polnischer Politiker, Ministerpräsident von Polen
Eingangstor des KZ Auschwitz I (Stammlager) mit der Aufschrift -Arbeit macht frei-
Luftaufnahme Birkenau, aufsteigender Rauch der Verbrennungsgruben
Torgebäude des KZ Auschwitz-Birkenau 1945 kurz nach der Befreiung
Wörl, Ludwig (1906-1967) deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Langbein, Hermann (1912-1995) österreichischer kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Historiker
Lill, Karl (1908-1938) österreichisch-ungarischer Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Übersetzer