Kapitel 7 - Weiter nach Norden - Ein neuer Fluchtversuch und sein trauriges Ende. – Point Barrow, das amerikanische Nordkap. – Gefährliche Gewässer. – Das Umkehrriff und die vergeblichen Hoffnungen. – Ankunft auf der Herschelinsel. – Beim Missionar. – Abfahrt nach den Walfischgründen.

Inzwischen – während der langen Wochen, die ich unten in der ägyptischen Finsternis zugebracht hatte – war die Reise stetig weiter nach Norden gegangen, und mit jeder Meile, die uns tiefer in die Wildnis hinein geführt hatte, war die Hoffnung auf baldige Rückkehr nach San Franzisko um ein Stückchen geringer geworden. Und so wie es draußen in der Natur düsterer und kälter geworden war, so hatte auch das Leben an Bord einen entschieden arktischeren Charakter angenommen.

Noch immer hockten die alten Eskimoweiber auf dem Achterdeck und nähten Fellkleider für den kommenden Winter, und die Hundeschar hatte sich bereits auf über fünfzig Köpfe vermehrt. Üble, unheimlich aussehende Gesellen waren darunter. Mit ihrem weichen, zerzausten Fell, dem spitzen Kopf mit den langen Ohren, den tiefliegenden Augen und dem hungrigen Gesichtsausdruck mochte man sie eher für Wölfe halten. Doch das war nur äußerlich. In Wirklichkeit waren sie scheue, unterwürfige Tiere. Tagsüber verkrochen sie sich unter der Back oder in einem sonstigen Versteck, und nur, wenn die Zeit der Fütterung nicht mehr fern war, versammelten sie sich mittschiffs zu einer fünfzigstimmigen Serenade.


»Solch ein Lied, das Stein erweichen,
Menschen rasend machen kann!«

Wir befanden uns noch etwa fünfzig Seemeilen entfernt von Point Barrow, dem Nordkap des amerikanischen Festlandes. Gerade diese Ecke ist eine der schwierigsten für die Schiffahrt. Wenn im Frühjahr die Nordweststürme einsetzen, werfen sie das Packeis gegen diese ungeschützte Küste und türmen es zu Bergen auf, die fest auf dem Boden ruhen und zuweilen während des ganzen Sommers nicht vom Fleck weichen. Nur ein starker Ostwind, der die Strömung wieder nach der entgegengesetzten Richtung in Bewegung setzt, kann hier die Bahn freimachen. Vor den ersten Tagen des Monats August ist dies aber niemals der Fall, und bei der launischen Natur des Windes ist auch dann noch nicht mit Sicherheit auf ein Durchkommen zu rechnen.

Mit begreiflichem Interesse beobachteten wir daher die Bewegungen des Eises. Der Kapitän schritt mit finsterer Miene das Achterdeck auf und ab, und Mr. Johnson fluchte wie noch nie. Und das will viel heißen. Bei uns Grünhörnern aber wuchs die Freude und die Hoffnung in demselben Maße wie im Achterteil des Schiffes die Sorge überhand nahm, denn um nach unserem Winterquartier, der in der Nähe der Mackenziemündung gelegenen Herschel-Insel, und nach den noch weiter östlich befindlichen Walfischgründen von Banksland zu gelangen, mußten wir dieses verrufene Point Barrow umschiffen.

Wie, wenn es nun nicht gelänge? Dann wäre ja der bevorstehende böse Winter an uns vorübergegangen wie ein wüster Traum. Wir würden dann hinüberkreuzen nach der nordsibirischen Küste und noch in diesem Herbst nach Frisko zurückkehren!

Und trotzdem – trotz der neu aufkeimenden Hoffnung auf baldige Rückkehr – ging bei uns unruhigen Geistern noch immer das Desertierungsfieber um. Die böse Lektion, die wir beide erhalten hatten, hatte keinen Eindruck gemacht. Im Gegenteil. Nur wenige Tage, nachdem ich wieder an Deck gekommen war, versuchten es wieder zwei Mann mit dem Davonlaufen. Das Abenteuer hat allerdings mit einer Katastrophe geendet, wie man sie glücklicherweise nur selten erlebt. Noch heute ergreift mich ein Schauder, wenn ich daran zurückdenke.

Es war an einem trüben, naßkalten Nachmittag. Wir waren gerade dabei, die Trossen von einem Eisfeld loszuwerfen, um die Weiterreise nach Norden zu versuchen, als der wachhabende Steuermann zwei Mann unserer Wache vermißte.

»Fred, George!« sang er aus.

Aber Fred und George gaben keine Antwort, so sehr auch die Stimme des Gestrengen über das Verdeck hin hallte. Wir alle waren nicht weniger erstaunt wie er, denn die beiden hatten niemand eingeweiht. Nur ihre Schlafdecken und einige notwendige Kleidungsstücke hatten sie mitgenommen. Sie waren offenbar, nur einer plötzlichen Eingebung folgend, auf und davongelaufen. Das tollste Unternehmen, das ich je mitangesehen habe!

Ärgerlich kam der Kapitän nach vorn, um sich nach der Ursache des Aufenthalts zu erkundigen. Was gibt's, Mr. Lee? Warum kommt die Leine nicht herein?«

»Fehlen noch zwei Mann,« antwortete der Steuermann mit schuldbewußter Miene, gerade als ob er selber durchgebrannt wäre. Es war eine Sehenswürdigkeit, das Gesicht des Kapitäns in diesem Augenblick zu beobachten. Es wurde rot wie Feuer und blähte sich förmlich auf vor Wut.

»Was? – Weggelaufen! – Wer denn?«

»Fred und George, Sir.«

Das Gesicht des Kapitäns schien einer Katastrophe nahe.

»Was? Aber das ist ja gar nicht möglich! Ja, wenn es Hans und Charley wären; aber die beiden – die haben zu viel Verstand, um solche Dummheiten zu begehen!«

»Diego!« brüllte er mit Donnerstimme nach dem Krähennest hinauf, »ist von oben etwas zu sehen?«

»Jawohl, Sir,« kam eine helle Stimme von oben, »zwei Mann, etwa eine Meile gerade voraus, Richtung nach dem Land.«

»Verflucht!« schimpfte der Kapitän. »Das Eis reicht ja noch lange nicht ans Land. – Na, meinetwegen! Laß sie sterben, wenn sie wollen. Los die Leinen!«

So warfen wir die Leine los und überließen die Flüchtigen ihrem Schicksal.

Kaum eine Viertelstunde später setzte jedoch ein dicker Nebel unserem Vordringen ein Ziel. Wir machten wieder an einem Eisberg fest, und Nick wurde mit dem Gewehr auf der Back postiert, um alle weiteren Desertierungsgelüste im Keim zu ersticken.

Während wir untereinander diskutierten, vernahmen wir von weit draußen auf dem Eise gellende Rufe.

»Seehunde!« sagte Nick. In der Tat erinnert der grelle Schrei des Seehundes an die menschliche Stimme. Aber schnell kamen die Stimmen näher, und man konnte nun deutlich die gellenden Hilferufe unterscheiden. Zweifellos hatten die Unglücklichen im Nebel die Richtung verloren und trieben nun auf losen Eisschollen ins Meer hinaus. Der Kapitän machte indessen keine Miene zu einer Hilfsaktion. Offenbar bereitete es ihm große Genugtuung, wenn er die armen Teufel möglichst lange in ihrer fatalen Lage zappeln ließ und dadurch für uns alle ein wirksames Exempel statuieren konnte. Erst als sich die Rufe weiter entfernten, ließ er sich herbei, die mit dem dritten Steuermann und zwei Eskimos bemannte Gig auszusetzen.

Der Nebel war inzwischen immer dicker geworden, und man konnte nicht zehn Schritte vor sich hin sehen. Das Boot war schnell in dem Nichts verschwunden, und es spielte sich nun gleichsam hinter den Kulissen ein Drama ab, dessen Verlauf wir nur ahnen könnten. Deutlich vernahmen wir eine Zeitlang die ruckweisen Bewegungen der Riemen, und dann hörten wir nur noch die weinerlichen Schreie der Seehunde und die gellenden Hilferufe, die sich weiter und weiter entfernten.

Als ob die Natur sich den letzten und grausigsten Akt dieser Tragödie vorbehalten hätte, brach eine jener urplötzlichen Eismeerböen los und betäubte alles durch ihre Wut. Alle Hilferufe waren untergegangen im Heulen des Windes in der Takelage, dem Prasseln der Hagelkörner auf dem Verdeck und in dem Krachen und Knirschen der aufeinanderstoßenden Eismassen. – Die Gig kam glücklicherweise wieder heil zurück, aber was aus Fred und George geworden ist, das wagte ich nicht auszudenken. Ich kann nur hoffen und wünschen, daß ein rascher Tod sie ohne viel Umstände aus der entsetzlichen Lage erlöst hat.

Was uns andere anbetrifft, so sprachen wir hinfort nicht mehr so leichtfertig vom Weglaufen. –

Die unheilvolle Bö hatte bald ausgetobt und ging in eine kräftige Landbrise über, die schon nach mehreren Stunden den Strom nach Westen in Bewegung setzte. Zusehends begannen sich weite Wassertümpel in der Eisdecke zu bilden, und bald war statt der dicht gepreßten Eismassen nur noch eine gekräuselte Wasserfläche zu sehen.

Nun galt es, die gefährliche Ecke zu umschiffen, ehe bei nachlassendem Wind das Eis wieder zurückkommen würde. Was Segel und Maschine leisten konnten, wurde daran gesetzt. Eins nach dem anderen flogen die leichteren Segel fort, wenn die Böen allzusehr an den Schoten rissen. Aber wer achtete auf die paar Fetzen, wenn der Erfolg der ganzen Reise auf dem Spiel stand.

Bald kam Point Barrow in Sicht; ein flaches, ödes Vorland, – gar nicht zu vergleichen mit seinem berüchtigten Gegenpol bei Kap Horn, dem sturmgepeitschten, wild zerrissenen Felsen von Diego Ramirez.

Hier läuft ein nach Norden gerichteter Meeresstrom, und wir hielten uns deshalb in möglichster Nähe der Küste, um nicht zwischen die Eisschollen zu geraten, denn schon manches Schiff, das dort im Eise gefangen wurde, hat eine unfreiwillige Reise nach dem Nordpol angetreten.

Point Barrow lag endlich hinter uns, und wir segelten nun in östlicher Richtung entlang der Nordküste von Alaska. Vor uns breitete sich die Beaufort-See aus. In einem geisterhaft weißen Licht lagen die Eisfelder da, durchzogen von schwarzen Rinnen offenen Wassers. Trüb und düster wölbte sich der Himmel von den kahlen Hügeln Alaskas, bis weit, weit hinunter zum nördlichen Horizont, wo ein breiter Nebelstreifen über Ländern und Meeren brütete, die noch kein Auge gesehen und von denen noch keine Kunde zu uns gedrungen ist. Der Nimbus des Unbekannten und Geheimnisvollen liegt noch immer über diesem Meere. Nach Norden und Nordwesten zerfließt es auf der Karte in den großen weißen Flecken, der allen Bemühungen zum Trotz noch immer den größten Teil des westlichen Eismeeres ausfüllt.

In diesen wenig bekannten Gewässern ist die Schiffahrt, der vielen, nicht vermessenen Untiefen wegen, überaus gefährlich. Unter diesen schwierigen Umständen tastete der »Bowhead« zwischen dem Packeis und der niedrigen Küste seinen Weg nach Osten – ein richtiges Haschen und Stehlen um jede Meile. Das dumpfe Krachen des Eises vor dem Bug wurde zur ständigen Gewohnheit, und dazwischen mischten sich die heiseren Kommandorufe aus dem Krähennest, von wo der Kapitän die Bewegungen des Schiffes leitete; die eintönig singende Stimme des Bootsteurers an der Lotleine vervollständigte die Musik.

So kamen wir langsam nach Kap Returnreef, wo sich quer zur Fahrtrichtung ein breites Riff erstreckt, an dem sich das Grundeis festklammert und so eine Schranke bildet für alles von Osten oder Westen herandrängende Treibeis. Bei unserer Ankunft bot sich ein geradezu trostloser Anblick dar. Weithin gegen Osten nur Eis, soweit das Auge reichte. Zwei andere Walfischfänger lagen bereits vor der Eisbarre. Auch wir machten an dem Grundeis fest, gerade vor einer niedrigen Insel, auf der sich ein mächtiges Holzkreuz erhob. Mit Ehrfurcht und Stolz erfüllte mich der Anblick dieses Kreuzes, denn Franklin selbst hat es dort aufgepflanzt, um den fernsten Punkt seiner Reise zu kennzeichnen. Das Riff aber nannte er zur Erinnerung an sein Mißgeschick return reef – das Umkehrriff. Ach, wie sehr wünschte ich damals, daß es auch für den »Bowhead« ein Umkehrriff werde!

Und wie Tag um Tag verging und wir immer noch untätig vor der Eisbarre lagen und auch die übrigen Schiffe der Flotte ankamen, da schien es beinahe, als ob mein Wunsch in Erfüllung gehen sollte; und wieder wie damals vor Point Barrow wagten sich die Gespräche hervor von der »Chinesenstadt«, der »Barbarenküste« und all den anderen schönen Orten, wo man noch in diesem Winter den »Vergnügungen« nachgehen wollte.

Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. »Haul in the lines!« (»Los die Leinen!«) ertönte eines Tages das wohlbekannte Kommando. Alle Schiffe warfen ihre Trossen los, und der schwarze Rauch, der den Schornsteinen entstieg, deutete auf einen bevorstehenden heißen Kampf mit dem Eis. Wir glaubten zuerst, daß die Kapitäne, des langen Wartens müde, die Rückkehr beschlossen hätten, denn vor uns breitete sich immer noch das unabsehbare Eisfeld, das für ein Laienauge noch gerade so solid war wie vor acht Tagen. Aber unbekümmert um unsere unmaßgebliche Ansicht steuerten alle Schiffe auf eine enge Wasserrinne zu. Der »Karluk«, das Schiff mit dem geringsten Tiefgang, fuhr zuerst in den Kanal und spielte den Lotsen, indem es den anderen die Tiefe signalisierte: »Fünf Faden, vier, dreieinhalb, drei.« – Letzteres war der äußerste Tiefgang, den der »Bowhead« ertragen konnte. Mit begreiflicher Spannung beobachteten wir die Signale. Kein Spieler in Monte Carlo konnte mit größerer Spannung den Bewegungen des Glücksrades folgen, als ich den bunten Wimpeln am Heck des kleinen schwarzen Fahrzeugs. War es nicht auch rouge et noir, was wir in jenem Augenblick spielten? Hier würfelten wir mit Poseidon selber um Jahre unseres Lebens!

»Quarter three!« (»3 ¼ Faden!«) singt der Mann an der Lotleine aus. Es befindet sich wieder Wasser unter dem Kiel. Immer tiefer wird das Wasser, immer breiter die Straße, zertrümmert ist das Kartenhaus der schönen Hoffnungen, vorbei die Träume von San Franzisko.

Ohne weiteren Zwischenfall erreichten wir nun die Herschelinsel, ein etwa fünfzig englische Meilen westlich von der Mündung des Mackenzieflusses gelegenes Eiland, das politisch schon zum britischen Nordwest-Territorium gerechnet wird.

Hier wurde kurze Station gemacht, um die Wintervorräte auszuladen. Als zukünftigen Winteraufenthaltsort besahen wir uns die Insel mit besonderer Andacht. Fast senkrecht stieg sie aus dem Wasser empor zu einem Hügellande, dessen höhere Kuppen mit einem grünen Schimmer überzogen waren, während in den Tälern noch immer dicke Schneemassen lagen.

Eine flache Landzunge erstreckt sich vom Ostende der Insel direkt nach Süden und bildet mit dem in ostwestlicher Richtung verlaufenden Hauptland eine geräumige Bai – den Winterhafen der Walfischfänger. Mehrere große Lagerschuppen erheben sich auf der Landzunge, und etwas abseits davon liegt das durch ein Kreuz auf dem Dache kenntliche Missionshaus. Wohl fünfzig der runden, bienenkorbartigen Eskimo-Iglus standen wie Pilze auf dem flachen Lande.

In der geräumigen Bai gingen wir vor Anker und machten uns ohne Zeitverlust daran, alles Überflüssige an Land zu bringen. Zuerst die Hunde. Wir warfen sie einfach über Bord und ließen sie an Land schwimmen, wo sie sich im Genuß der neugewonnenen Freiheit wie toll gebärdeten.

Während wir dann den Proviant in die Lagerschuppen schafften, hatten wir Gelegenheit, uns unsere neue Heimat etwas näher anzusehen. Hinter den Warenschuppen lagen die höhlenartigen Iglus der Eskimos, gänzlich vergraben unter einem aus Erdschollen künstlich aufgetürmten Hügel. In der Türöffnung saßen mit runzligen Gesichtern und strähnigen Haaren einige Weiber und rauchten bedächtig ihre langen Pfeifen. Unzählige Hunde begrüßten uns mit lautem Heulen.

Mehr als vierundzwanzig Stunden waren wir ununterbrochen an der Arbeit, denn der Kapitän hatte es eilig mit der Weiterreise nach den Walfischgründen. Nur zuweilen, wenn durch irgendwelchen Zufall die Boote nicht schnell genug an Land kamen, konnten wir uns eine Pause gönnen. Während einer solchen ging ich mit noch zwei anderen nach der Ansiedlung »to see the sights«, mich »umzugucken«. Am Missionshaus kam ein etwa achtjähriges weißes Mädchen auf uns zu und lud uns mit höflichem Knicks und verlegenem Gesichtchen zum Besuch bei »Papa« ein. Wir folgten ihm nur allzu gern in ein behaglich eingerichtetes Zimmer, wohl ausgestattet mit Tischen, Stühlen und Schränken, mit Teppichen auf dem Fußboden, Vorhängen an den Fenstern und Bildern an den Wänden. Ein brummender Ofen in der Ecke verbreitete eine wohlige Wärme. Mr. Witthaker, ein Riese von Gestalt, in dem man eher alles andere als einen Missionar vermutet hätte, begrüßte uns sehr freundlich und fragte dies und das; ob wir eine gute Reise gehabt hätten und ob es uns auf der Herschelinsel gefalle. Die Frau des Missionars deckte unterdessen das weiße Tischtuch auf den Tisch, holte das saubere Porzellangeschirr hervor und brachte den Tee. Und während sie sich freundlich um ihre Gäste bemühte, stand das kleine Mädchen dabei und schaute die fremden Kabelunas mit großen Augen an. Wie anders hier alles war als an Bord des »Bowhead«! Mir wurde ganz bange vor den liebenswürdigen Menschen, den sauberen Servietten, dem zerbrechlichen Porzellangeschirr. – Wie schnell man doch verwildert!

Mr. Johnson hatte uns unterdessen schmerzlich vermißt. Er war gerade in der Stimmung, uns eine vernichtende Strafpredigt zu halten, als wir, noch voll der schönen Eindrücke, wieder unten bei den Booten anlangten.

»Wo habt ihr gesteckt?« fuhr er uns an.

»Beim Missionar.«

Staunen und Bestürzung zugleich malten sich in seinem Gesicht.

»Bei wem? Beim Missionar? Laßt euch so etwas nicht wieder einfallen! Zum Hallelujasingen seid ihr nicht an Bord gekommen. So etwas ist gut für die Farmer und für die Stadtleute und vielleicht auch noch für andere Seeleute, aber für unsereins taugt es nichts. Das hat man schon am Jonas gesehen, den haben die Walfische auch nicht fressen mögen.«

Endlich war der letzte Sack an Land gebracht, und der Anker wurde gelichtet zur Sommerreise nach den Walfischgründen von Banksland.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Unter Eskimos und Walfischfängern