So beklagenswert war der Zustand der Jüdischen Nation ...
So beklagenswert war der Zustand der Jüdischen Nation, als die verschiedenen Nordischen Völker in das Römische Reich einfielen, und in den Provinzen desselben eigne neue Staaten errichteten. Sehr begreiflich, hatten die schon von den Römern verachteten Juden von Barbaren nur eine härtere Begegnung noch zu erdulden; bald wurden sie aller Rechtswohltaten für verlustig erklärt, und selbst der christliche Mörder eines Juden sollte mit der gewöhnlichen Strafe des Mordes nicht belegt werden. In allen Winkeln der Erde verbreitet, wurden die Unglücklichen allenthalben verfolgt, allenthalben gedrückt. Ihre Verfolger weideten sich zu sehr an ihren Martern, um ihre gänzliche Vertilgung zu beschließen, um ihrem elenden Dasein auf einmal ein Ende zu machen. Nur deshalb schienen sie die Vernichtung ihres Vaterlandes sie überleben lassen zu wollen, um ihnen falsche Beschuldigungen, verhasste Verleumdungen anzudichten, sie mit allem, was die Ungerechtigkeit Empörendes haben konnte, mit der schmählichsten Verachtung, mit dem bittersten Hass zu belasten, um sie mit. allem dem anzuschwärzen, was die Bosheit der Menschen, mit Unwissenheit und Schwärmerei vereinigt, nur Abscheuliches und Blutiges erfinden konnte.
Mit erdrückenden Auflagen beschwert, und gezwungen, mehr, wie die Christen, zu den Kosten der bürgerlichen Gesellschaft beizutragen, genossen sie keines von den Rechten , welche diese Jedem gewährt. Wütete eine verderbliche Plage unter dem Volke eines Staates, so mussten die Juden die Brunnen vergiftet haben, oder man gab ihnen, den, nach der Meinung des Volks, von Gott verstoßenen Menschen, die Schuld, dass sie durch ihre Gebete den Himmel erzürnt hätten. Fehlte es einem Landesherrn an Geld, so mussten die Juden ihre Reichtümer opfern. Damals, als ein fanatischer Einsiedler aus seiner Hütte erstand, den Völkern Europas die Kreuzzüge predigte, und ein Teil der Einwohner sein Vaterland verlies, um die Ebenen von Palästina mit Blut zu überströmen, da ging erst die Totenglocke der Sturmglocke vor. Das Blut von einer Million erschlagener Juden musste erst die fromme Wut der Kreuzfahrer kühlen. Der Gott, welcher nicht zugeben wollte, dass das Blut unschuldiger Schafe auf seinen Altären fließen sollte, musste sehen, wie Menschenschädel statt Brandopfer dienten. So waren Baren Basel, Trier, Koblenz und Köln Zeugen solcher Hinmetzelungen von Menschen, und mehr als 400.000 Menschenopfer von jedem Alter, jedem Geschlecht fielen in Caesarea und Alexandrien.
Mit erdrückenden Auflagen beschwert, und gezwungen, mehr, wie die Christen, zu den Kosten der bürgerlichen Gesellschaft beizutragen, genossen sie keines von den Rechten , welche diese Jedem gewährt. Wütete eine verderbliche Plage unter dem Volke eines Staates, so mussten die Juden die Brunnen vergiftet haben, oder man gab ihnen, den, nach der Meinung des Volks, von Gott verstoßenen Menschen, die Schuld, dass sie durch ihre Gebete den Himmel erzürnt hätten. Fehlte es einem Landesherrn an Geld, so mussten die Juden ihre Reichtümer opfern. Damals, als ein fanatischer Einsiedler aus seiner Hütte erstand, den Völkern Europas die Kreuzzüge predigte, und ein Teil der Einwohner sein Vaterland verlies, um die Ebenen von Palästina mit Blut zu überströmen, da ging erst die Totenglocke der Sturmglocke vor. Das Blut von einer Million erschlagener Juden musste erst die fromme Wut der Kreuzfahrer kühlen. Der Gott, welcher nicht zugeben wollte, dass das Blut unschuldiger Schafe auf seinen Altären fließen sollte, musste sehen, wie Menschenschädel statt Brandopfer dienten. So waren Baren Basel, Trier, Koblenz und Köln Zeugen solcher Hinmetzelungen von Menschen, und mehr als 400.000 Menschenopfer von jedem Alter, jedem Geschlecht fielen in Caesarea und Alexandrien.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Ueber die Aufnahme der Jüdischen Glaubensgenossen zum Bürgerrecht