Ueber die Aufnahme der Jüdischen Glaubensgenossen zum Bürgerrecht
Autor: Buchholz, Carl August Dr. (1785-1843) deutscher Jurist, Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1814
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Juden, Bürgerecht, Judentum, Emanzipation, Glaubensgenossen, Christen, Luther, Reformation, Judenverfolgung, Gleichberechtigung, Glaubensfreiheit, Gleichstellung, Religionsgemeinschaft, Antisemitismus, Jüdische Geschichte, Vorurteile, Religion, Menschenrechte, Freiheit
Über den Autor: Auf dem Wiener Kongress (1814–1815) und beim Aachener Kongress (1818) vertrat er die Interessen zahlreicher Jüdischer Gemeinden in Deutschland im Interesse der Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Er gilt als wichtiger Anwalt der Jüdischen Emanzipation. 1834 wurde er zum Syndikus seiner Heimatstadt gewählt und wirkte fortan im Lübecker Obergericht als Richter.
Inhaltsverzeichnis
- Aus dem Gesichtspunkte der Menschheit betrachtet
- Sagen darf man es, weil es wahr ist ...
- Unwidersprechlich lehrt die Geschichte ...
- So beklagenswert war der Zustand der Jüdischen Nation ...
- Seit der Epoche, wo die Strahlen der Philosophie anfingen ...
- Wenn man diesem gedrückten Volke, welches kein Vaterland hat ...
- In der Heilkunde haben sich die Juden von jeher ausgezeichnet.
- Wir Lutheraner würden eben so schlecht wegkommen ...
- Im Talmud ist nirgend etwas Gehässiges gegen die Christen geschrieben ...
- Die Talmudisten halten den Eid heilig ...
- Dass man ihre Synagogen mit Feuer anstecke ...
- Das 6. Konstitutionsedikt des Großherzogs von Baden 1809
Während der französischen Verfassung hatten Jüdische Glaubensgenossen, welche das Landgebiet der freien Hansestadt Lübeck früher bewohnten, ihren Wohnsitz in den Ringmauern der Stadt genommen. Die Frage, ob, bei der wieder eingetretenen Regierungsveränderung, die einmal gewonnenen Rechte ihnen zu nehmen, oder zu lassen; ob sie nicht wohl gar aus der Stadt wieder zu verbannen; ob Jüdische Religionsverwandte überhaupt in der Folge der Gewinnung des Bürgerrechts fähig sein sollen, oder nicht, hat die Gemüter, seit einiger Zeit, sehr lebhaft beschäftigt, und eine sehr verschiedene Beantwortung erlebt. Wenn die gegenwärtigen Zeilen, welche Mangel an Muse, nur flüchtig zu entwerfen, erlaubte, auch nur einigermaßen beitragen könnten, daran zu erinnern, dass die Bekenner der Mosaischen Religion auf den Genuss der Vorteile der bürgerlichen Gesellschaft gerechten Anspruch haben, dass ihre Religion sie derselben nicht unwürdig macht, und dass, wenn der Druck, unter welchem sie, seit Jahrhunderten, schmachteten, auf die jetzige Generation sich hier und da unvorteilhaft bewähren könne, es um so höhere Zeit, bei ihr die Reform anzufangen, ohne welche die gebesserte Generation nie erscheinen kann; so würde das Gute gestiftet sein, welches beabsichtigt wurde.
Mendelssohn, Moses (1729-1786) deutscher Philosoph der Aufklärung und Wegbereiter der Bildung der Juden
Sklavenmarkt, Abb. 1
Sklavenmarkt, Abb. 2
Kaplan, Josef (Zeichnung der Vignetten)
023. Der Jurist, der Jude und die Frau machen die ganze Welt irr. Spottbild von Hans Wandereisen. Nürnberg 1520
021. Messkram vor die Juden oder Jüdischer gelber Ring. Satirischer Kupferstich. 17. Jahrhundert
022. Der Geldnarr. Holzschnitt von Jost Amman. Frankfurt 1568
010. Die Durchstechung der Hostie durch die Juden zu Sternberg. 1492