Ein Blick in das hochadlige Bad Doberan

Es ist wahr, das berühmte Doberan gewinnt außerordentlich durch die einfache, durchaus nicht großherzogliche, Liebenswürdigkeit des regierenden Fürsten, der nun bereits fünfzig Jahre hindurch sein Paroli an der Doberaner Bank biegt; aber rechts begegnet man daselbst einen Herrn Von, links fällt man über einen Herrn Von, und will man die Mitte halten, so stößt man auf Advokaten, die neben dem Landadel die einzigen Merkwürdigkeiten Mecklenburgs sind.

Güstrow und Rostock sind damit gepflastert, Wismar, Grevismühlen und die anderen kleinen Städte des Großherzogtums haben wenigstens auf den zehnten Einwohner einen Advokaten zu rechnen.


Die Jurisprudenz und der Adel, die sich in den Sommermonaten aus den beiden Großherzogtümern Mecklenburg nach Doberan begeben, geben dem geselligen Leben daselbst eine luxuriöse Farbe und König Pharao hat seine Haupt-Residenz in Doberan aufgeschlagen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Skizzen aus den Hansa-Städten