Lübecks öffentliche Plätze

Der „Kaufberg“, der „Paradeplatz“ und der „Markt“ sind jene Stadtteile, die man mit dem Namen: öffentliche Plätze belegt hat. Von dem Markt lass ich es gelten, er ist ansehnlich und ein ziemlich regelmäßiges Viereck, nur von kleinen unbedeutenden Gebäuden umgeben, die nicht mit seiner imposanten Größe harmonieren, und von den Hauptstraßen durch kleine, enge Gässchen getrennt, die nicht vermuten lassen, dass sie zu dem ersten Platze der Stadt führen. Ein Teil der Rückseite des Rathauses, zu welchem der Haupt-Eingang in der breiten Straße ist, die Börse und der Weinkeller, welcher mit seinen ausgedehnten Gewölben unter dem Rathause liegt, sind hier bemerkenswert. Der Markt selbst wird benutzt zum Gemüse-, zum Fisch- und Fleisch-Verkauf, welche Lebensmittel denn auch mit ihren ambrosischen Düften die Lüfte schwängern und diesen Platz eben nicht als den anziehendsten hinstellen. Der Paradeplatz ist nicht viel mehr als eine breite Straße, und der Kaufberg ist ein ziemlich regelmäßiges, aber sehr schlecht gepflastertes Viereck in der Nähe der Jacobikirche, im nördlichen Stadtteile, welches als Getreide- und Obstmarkt benutzt wird.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Skizzen aus den Hansa-Städten