Den 20. Juni

Ich kam nach Dalwitz zurück, und fand meinen Reisegefährten an einem auf die Influenza inoculierten kalten Fieber, welches er im Frühjahre von Kopenhagen mitgebracht hatte, bettlägerig. Hier war ein Äsculap nötig, und es wurde der Doktor Murbeck von Demmin im Preußischen Pommern geholt.

Da ich sowohl aus den Zeitungen, als auch aus einem Wochenblatte, welches der Geheimerat Beneckendorf Sindberg, unter dem Titel: der Pommersche und Neumärkische Wirt, herausgibt, gesehen hatte, dass der König von Preußen, um die Volksmenge durch Bereicherung des Landes zu vermehren, beträchtliche Geldsummen auf die Vermehrung der Fruchtbarkeit, sowohl in Pommern als in der Neumark, verwandt, Seen ablaufen, Moräste und Erlensümpfe austrocknen und abgraben, Flüsse eindämmen, Holzpflanzungen anlegen lassen hätte; und diesem nicht bloß auf seinen Domänen, sondern auf vielen Gütern von Privatpersonen: so erkundigte ich mich bei diesem Arzte, ob ihm etwas, das diese königlichen Einrichtungen beträfe, bekannt wäre. Dieser verständige und einsichtsvolle Mann, welcher, durch die ausgebreitete Ausübung seiner Kunst, in diesen Gegenden, welche ich näher zu kennen wünschte, sehr bekannt war, bestätigte mir nicht nur die Wahrheit dessen, was ich gelesen hatte, sondern machte mir auch eine so reizende Beschreibung von der Schönheit der Gegend an der Netze und Warte, und der Glückseligkeit ihrer neuen Einwohner, dass ich der Begierde, dieses neue Land, die Schöpfung des großen Friederichs, selbst zu sehen, nicht länger widerstehen konnte.


Ich kaufte daher einen kleinen Postwagen zu zwei Pferden, erhielt vom Doktor Murbeck einen Brief an den Geheimen Finanzrat Schultz in Stettin, welcher Direktor dieser Verbesserungen ist, und die Summen verteilt, welche der König jährlich dazu schenkt, und begab mich mit einem Mantelsack und meinem kleinen Jungen des Morgens auf den Weg.