Die Trauerprozession 1894, eine wehmütig-lächerliche Demonstration. Maler und Schriftsteller

Der Hochsommer ist vorüber und die Schriftsteller, Dichter und Journalisten kehren nach Warschau zurück. Man kann sich in keinem Restaurant zeigen, ohne mit Umarmungen und Männerküssen auf beiden Wangen überhäuft zu werden, und dabei immer die gleiche Wendung: Welcher Verrat, zu einer Zeit hierher gekommen zu sein, da alle Menschen fort waren! Und nun öffnen sich die Schleusen der Unterhaltung, und der so lange Vereinsamte wird mit einem Schlage in alle die literarischen Verhältnisse eingeweiht, in hundert Familiengeschichten, in Dutzende von politischen Unglücksfällen und Intrigen und in all das internationale Gewäsch über Honorare und Verleger und Rivalitäten. Und eine Menge halbvergessener, halbverwischter Gestalten und Geschicke, Dutzende halbvergessener Namen tauchen wiederum in der Erinnerung auf und man glaubt zuletzt nur ganz kurze Zeit fortgewesen zu fein, und doch sind sieben Jahre.

Das neueste Ereignis ist die Verhaftung eines ganz jungen Arztes. Um vier Uhr morgens kamen zwei Polizeikommissäre mit ihren Untergebenen und nahmen bei ihm eine Haussuchung vor, durchsuchten alles, bemächtigten sich all seiner Papiere, schnitten sogar den grünen Bezug seines Schreibtisches auf, um zu sehen, ob sich darunter keine Papiere befanden, und führten ihn dann nach der Zitadelle. Die zwei Kommissäre sind seither in seiner Wohnung geblieben, errichteten eine Falle und verhafteten in den ersten Tagen alle, die hinkamen, seine Kranken, seine Freunde und Bekannte, alle, um sie ins Verhör zu nehmen.


Niemand weiß weshalb; aber man furchtet, dass er etwas Geld für die jungen Studenten und jungen Mädchen gesammelt hat, die aus Anlass jener Prozession zur Erinnerung des Aufstandes von 1794 verbannt wurden. Diese Hausuntersuchungen finden immer bei Nacht statt. Zuweilen haben sie einen Anstrich von Humor, wenn man nämlich auf falscher Fährte und nichts zu finden ist, wie es bei einem meiner Freunde, dem Schriftsteller G. der Fall war, wo man nach einigen Manuskriptblättern suchte, um sie mit dem Manuskript eines russisch-feindlichen Artikels aus einer Krakauer Zeitung zu vergleichen, in dessen Besitz die Polizei unbekannter Weise geraten war. G. blieb während der ganzen Untersuchung im Bette liegen, während sein kleiner Diener draußen in der Küche über alle Besucher des Hauses kreuzverhört wurde; ab und zu kam der Kommissär in sein Schlafzimmer und bat um eine Zigarette: dann und wann kam ein Unterbeamter und sagte ihm, er könne ruhig sein, die Untersuchung ergebe durchaus nichts Schlimmes. Zuletzt erhielt dieser Mann drei Rubel und die Gesellschaft trollte ab, nachdem der Kommissär sich ein Blatt von G.s Manuskripten „zur Erinnerung" ausgebeten hatte. — Als ob irgend jemand hier so dumm wäre, nach Krakau einen Artikel in seiner eigenen Handschrift zu schicken!

Dieses Mal ging die Untersuchung nicht in so milden Formen vor sich. Sie erstreckte sich sogar auf einen Studenten, Stefan B., der auf demselben Flur gerade gegenüber wohnt. Nachdem man bei diesem bis 8 Uhr morgens gesucht und nichts gefunden hatte, näherte sich ihm der Polizist und sagte: „Wie heißen Sie eigentlich?" Er nannte seinen Namen. „Stefan, sagen Sie? Nein, Stanislaw." — ,,Ich heiße Stefan." — „Ja, dann bitte ich um Entschuldigung. Der Untersuchungsbefehl lautet auf den Namen Stanislaw." — Das war natürlich nicht wahr, aber auf diese Weise verhüllte man seinen Ärger über das vergebliche Suchen. Wenn man die eigentliche Ursache dieses Suchens bedenkt — so steigt das jammervollste Bild des polnischen Elends tragikomisch auf. An jenem Tage ging alles von einer Dame aus, die ältlich und hässlich, wie sie ist, um jeden Preis, selbst um den höchsten, erwähnt werden will, und die sich deshalb auf den Patriotismus geworfen hat. Sie fasste die Idee, eine Trauermesse mit Prozession zu veranstalten. Ihr Sohn ist Student, und es kommen viele Studenten ins Haus. Einer derselben ging zu einem Priester, um eine Messe zu kaufen. Der Priester ahnte nicht, was im Werke war. Er und seine geistlichen Mitarbeiter, die nun alle deportiert sind, waren so unschuldig wie Kinder. Erst als er sich während der Messe zur Kirche wandte und sie voll von Menschen sah, darunter zwei bis dreihundert Studenten in Uniform, wurde er unruhig und ahnte, dass er in eine Falle geraten war. Die Dame hatte Leute geworben und war äußerst erbittert über die „Feigheit" derer, die ihr erklärten, zu Hause bleiben zu wollen.

In den Zeitungen hatte man nicht im Text, sondern unter den Annoncen bekannt gemacht, dass die Messe zum Dank für die wunderbare Bettung eines kleinen Mädchens gehalten werde, mit Zusatz des Namens, aber dieser Name, der dem Annoncenzensor nicht auffallend war, denn zu Zensoren dieser Sachen nimmt man nicht die begabtesten, fiel Kennern der polnischen Geschichte auf, denn dieses Kind wurde im Jahre 1794, als der Aufstand losbrach, durch einen Zufall von einer ganzen Eskadron Kosaken überritten und unverletzt unter den Pferden hervorgezogen. Die Leser begriffen also, dass es sich um ein historisches Erinnerungsfest handelte, und darum war die Kirche überfüllt.

Von der Kirche ging dann die Prozession zum historischen Hause des Schuhmachers Kilinski auf dem Alten Markte. Vor diesem zogen alle ehrerbietig die Hüte. Aber damit dieser elenden Parodie einer politischen Handlung kein Element fehlen sollte, war das Haus, worin der Schuhmacher vor hundert Jahren wohnte, nun ein Jungfrauenkloster unzweideutiger Art geworden. Die Mädchen, die den Aufzug kommen sahen und die Grüße beobachteten, glaubten an irgendein jugendliches Possenspiel, lagen an den Fenstern, warfen Kusshände und lachten. Nun begann die Polizei ihre Razzia und fing alle ein.

So unsicher fühlen sich trotz allem noch die Russen, dass diese törichte und wehmütig-lächerliche Demonstration sie in Unruhe versetzte. Als Gurko im Auslande davon hörte, geriet er außer sich wie ein Verzweifelter. „Das beweist“, rief er aus, „dass meine ganze Arbeit von zehn Jahren vergebens gewesen ist.“ Und er fuhr fort: „Man wird genötigt, mit äußerster Strenge vorzugehen." „Um so mehr”, fügte einer seiner Söhne hinzu, „als Polen unsere Vormauer gegen Europa ist." — „Ihr solltet Eure Vormauer ein gutes Stück Weges zurückschieben”, erwiderte ein anwesender Fremder dem jungen Manne. Er erhielt keine Antwort.

Und all dies anlässlich eines öffentlichen Kompliments vor einem öffentlichen Hause! Wie sich in diesem unglücklichen Polen das Lächerliche mit dem Heroischen vermischt! Ich musste an das Auffinden der Reiche Josef Poniatowskis in der Elster denken. Möglich, dass der General annähernd so aussah, wie auf der Reiterstatue von Thorwaldsen, wenn er auch hier bedeutend verjüngt ist. Aber als die Leiche gefunden wurde, konnte sie niemand erkennen. Alles war an Poniatowski unecht gewesen. Sein Haar war eine Perücke, sein Schnurrbart falsch, seine Augenbrauen angeklebt, und da er in Wahrheit die Haltung eines Greises hatte, schnürte er sich in ein Korsett. Er wurde nur durch eine kostbare Uhr, die er immer trug, wieder erkannt. Vor einigen Tagen sah ich das kleine Landhaus, das er bei Belvedere bewohnte. Die Außenseite besteht ganz aus verborgenen Türen und geheimen Eingängen. Er war ein Pascha von vielen Pferdeschweifen, aber ein guter Soldat; zugleich lächerlich und heroisch.

Wenn die heimgekehrten Schriftsteller uns hier auf dem Lande besuchen, so haben wir unsere Not mit ihnen. Denn länger als einen einzigen Tag halten sie es nicht leicht auf dem Lande aus; sie vermissen allzusehr Warschau und ihre dortigen Freundinnen, die kleinen Schauspielerinnen. Aber wenn man einen von Samstag Abend bis Montag Morgen genossen hat, ist man meist befriedigt; er erzählt in dieser Zeit alles, was er im Augenblick weiß.

Die Maler haben mehr Freude am Landaufenthalte. Wir haben mit einem Male eine ganz kleine Kolonie bei uns; drei männliche und eine weibliche; sie halten es eine Zeitlang ununterbrochen aus hier zu sein.

Wir sprechen bei Tisch nicht viel, weil die Diener Französisch verstehen; aber beim Kaffee in der Bibliothek oder auf der Veranda, oder bei Regenwetter im Wintergarten, wo es wie in dem Treibhause bei Zola duftet, und wo nicht einmal ein Eisbärenfell fehlt — da erzählen die Besucher die Erlebnisse des Sommers.

Der Maler Witold sagt: Sie haben von den andern erzählen hören, wie viel Geld ich in den letzten Jahren durch offizielle Bestellungen verdient habe. Es ist wahr, ich habe große Einnahmen gehabt, aber ich habe sie teuer erkauft. Ich war in Paris und hatte zum ersten Male in meinem Leben in Petersburg ausgestellt, ein großes historisches Soldatenbild aus dem Anfang dieses Jahrhunderts — Sie wissen, ich male nie andere — da erhielt ich ein Telegramm, ich sollte mich sofort dort einfinden, da die Ihnen bekannte hochstehende Person mich sehen wolle. Ich kam an, man kaufte mein Bild für 12.000 Rubel, und man bestellte ein Schlachtengemälde aus dem russischtürkischen Kriege; das Schlachtfeld war in Rumänien. Ich reiste dahin, leider ohne viel Nutzen, denn das Schlachtfeld war nur eine ganz gewöhnliche Wiese mit einigen Anhöhen weit im Hintergrunde. Ich legte mein bestes Können in das Bild und lieferte es ab. Neues Telegramm: Die hochstehende Person war zufrieden, wünschte aber weit mehr Soldaten auf dem Gemälde zu sehen. Ein Einwand war unmöglich. Ich musste das ganze Bild ummalen, um noch mehr Soldaten hineinzupacken, und künstlerisch taugt es nun sehr wenig. Darauf neue Bestellung: Suwórows Übergang über die Alpen. Dieses Zeitalter kenne ich aus und ein und ich bete es an; ich kenne jede Begebenheit und jeden Knopf an jeder Uniform. Ich studierte die Landschaft, malte das Bild und schickte es ein. Suwórow hatte ich naturgetreu, auf einem einfachen Kosakenpferd reitend, dargestellt; er ritt nie andere und wechselte jeden Tag. Das Pferd war braun, weil es sich zum hellen Hintergrunde am besten ausnahm. Neues Telegramm: Man verlangte mich zu sehen, wünschte Änderungen. — Zuerst Besuch eines Generals, der fragen sollte, warum Suwórow auf einem braunen Pferde saß, und nicht der Tradition gemäß auf einem Schimmel? — Ich antwortete, weil die Tradition falsch ist; er hatte keinen Schimmel und ritt Kosakenpferde. Das Pferd ist braun, weil das mit der Farbenharmonie des Bildes stimmt. — Audienz, erneute Anfrage, dieselbe Antwort. Befehl, Suwórow auf einem Schimmel anzubringen. Ich führe den Befehl aus, obwohl es sich verwünscht ausnimmt. — Neue Bestellung: Eine türkische Schanze wird 1878 gestürmt. — Ich führe sie aus, bringe die Schanze im Vordergrunde zur Rechten an, äußerst malerisch, Turbane, Feze, Kanonen, seidene Fahnen, Verwirrung. Russische Kolonnen im Sturmschritt im Hintergrunde. Ich schicke das Bild ein. — Telegramm. Man will mich sehen. — Ich komme an, man ist zufrieden, verlangt doch eine Änderung, die Russen im Vordergrunde, die elenden Türken im Hintergrunde, mit anderen Worten: ein ganz verschiedenes Bild. Ich habe es auch gemalt, 15.000 Rubel dafür erhalten, aber es taugt leider nichts.

Der Schriftsteller Olgerd wendet ein: Glaubt nur nicht, dass er darüber betrübt ist. Er ist wie unsere Maler in München; sie lassen die Kunst laufen und verdienen Geld. Sie malen eine litauische Jagd in einer Schneelandschaft. Der Kunsthändler sieht, dass das Bild gefällt und kauft es sofort vierzehnmal für Amerika. Für jedes Exemplar erhalten sie 5.000 Mk. und malen das ganze Jahr durch dieselbe litauische Jagdpartie in einer Schneelandschaft.

Ja, es lässt sich gewiss nicht leugnen, dass es sich so verhält, sagt Frau Jozefa, ich erinnere mich dessen deutlich aus meinem langen Münchener Aufenthalt, und das verdenke ich unseren Malern, sowohl in München, als anderwärts.

Sie sollten stille sein, Frau Jozefa, erwidert der Maler Witold, während wir malen, machen Sie nichts anderes, als immerzu Kleider bei ihren Schneiderinnen bestellen.

Gewiss, und das macht mir geradezu Ehre. Merken Sie wohl, nie dasselbe Kleid. Ihr andern komponiert ein Gemälde, ein Buch. Wir Damen können das nicht. Aber wir sind auf unsere Manier auch Künstler nach schwachen Kräften. Wir komponieren für uns selbst immer wieder neue Trachten. Das ist nicht nur eine Beschäftigung, es ist freie Dichtung. Wir verwenden all unsere Sorgfalt auf Komposition und Farbenzusammenstellung und die Harmonie des Ganzen, und wir wiederholen uns nie, nicht einmal nach dem Verlaufe von Wochen.

Olgerd kehrt sich zu mir: Sie sahen mich kürzlich, als Sie in Warschau waren, im Café Europeiski mit meinem Redakteur und einem bärtigen Herrn frühstücken. Wissen Sie, wer das war? Es war der russische Zensor, der die Aufsicht über unser Blatt hat. Ich hatte ihn zum Frühstück geladen, musste ihn einladen. Was sagen Sie dazu? Soweit sind wir gekommen, so tief sind wir gesunken. Der polnische Löwe, der einst so gefürchtet war, ist ein Pudel geworden, der apportiert.

Als Sie zum letzten Male hier waren, fuhr der junge Dichter Mikolaj fort, durften wir auf den Redaktionsbureaux noch alle Zeitungen nach Wünsch halten. Nun gibt es eine Liste der erlaubten, und sie ist kurz. Es ist unbedingt verboten, irgend eine galizische Zeitung zu halten, noch strenger verboten, daraus einen Artikel abzudrucken. Findet man in einem an uns gerichteten rekommandierten Briefe, den man öffnet, einen solchen Ausschnitt, so erhalten wir eine gewaltige Geldstrafe, selbst wenn wir die Zusendung nie verlangt haben. Nicht der Absender, sondern der Adressat wird bestraft. Geschieht es — und es geschieht — dass einer unserer Korrespondenten in Galizien, anstatt uns irgend eine rein faktische Neuheit mit eigenen Worten mitzuteilen, dieselbe aus Faulheit in Ausdrücken wiedergibt, die er gerade in einer galizischen Zeitung gelesen hat, so werden wir für sein Versäumnis und seine Gleichgültigkeit aufs Strengste bestraft. Man vergleicht den Text seines Briefes mit dem des österreichisch-polnischen Blattes, findet Übereinstimmung und lässt den Donner über uns rollen. Für dieses Versehen gibt es 1.000 bis 1.500 Rubel Geldstrafe. — Und es kann stets schlimmer werden, wir können den Tag erleben, wo man uns vollends verbietet, polnisch zu schreiben, wie es schon verboten ist; kleinrussisch zu schreiben, und wie es in Litauen, Podolien und Wolhynien verboten ist, auf der Straße polnisch zu reden. Schon jetzt wird in der Taubstummenanstalt nur russischer Unterricht erteilt. Und sehen Sie, wie unsere Schriftsteller ermatten. Sie kennen so gut wie ich unseren großen Freund Aleksander P. mit den lyrischen Augen und dem radikalen Mund. Vergleichen Sie seinen heutigen Stil mit seinen Arbeiten von vor sieben bis acht Jahren, und Sie werden den Rückgang merken. All unser Hoffen ruht auf dem großen Kriege, der so lange auf sich warten lässt.

Lasst uns nicht vom Kriege sprechen, sagt Olgerd, wir glauben, dass er kommt, aber er kommt vom Reden nicht schneller. Wir sind ein Land geworden, das nicht mehr in der Gegenwart lebt, sondern teils in der fernen Vorzeit, teils und stets in dem kommenden Tag. Ich habe in einem Roman eine Familie geschildert, die so lebt, nie in der Gegenwart, sondern in einer ewigen Zukunftserwartung. Die Familie ist das polnische Volk. Wir sind nicht matter geworden, wie Mikolaj behauptet, aber wir sind mehr denn je genötigt, in Umschreibungen und Allegorien eine Zuflucht zu suchen. Sie haben das neue Buch gesehen, das Aufsehen erregt hat und so schön illustriert ist: Die polnischen Legenden über die heilige Jungfrau. Es hat viel Glück. Sicher nicht, weil irgend etwas Konfessionelles in dem Buche steckt. Aber Sie kennen unsere alte Benennung der heiligen Jungfrau: virgo mater, regina Poloniae. Die heilige Jungfrau in diesem Werke ist Polen selbst. Und das haben alle, ausgenommen die Zensoren, verstanden. Man muss vorsichtiger als je vorgehen. Voriges Jahr wurde eine Oper von Moszniuszko aufgeführt, worin der Text einer Arie ungefähr lautete: „Ich habe meine Mutter mehr als irgend ein anderes Weib geliebt. Seit sie gestorben ist, zieht mich nichts mehr an.“ Die Zensoren behaupteten, dass die Zuhörer bei dem Worte Mutter an das Wort Vaterland denken würden, verlangten, dass es durch Tante ersetzt werde, und setzten ihre Forderung durch. Man sang dann: Ich habe meine Tante mehr als irgend ein anderes Weib geliebt u. s. w. — Im Winter wurde hier Sudermanns Heimat gespielt, aber die Zensur verlangte, dass der Titel geändert werde. Da das Wort Heimat (Oiczysna) Vaterland bedeuten kann, musste es in Familiennest geändert werden.

Durch diese Kleinlichkeit werden wir langsam zu Tode gemartert, ertönt es vom Winkel unter den Palmen her, wo Fräulein Helene auf einer Chaiselongue ausgestreckt liegt, und sie zeigt durch die Glaswände nach dem Sternenhimmel und spricht den kleinen französischen Vers vor sich hin:

L'immensité,
Vierge de flamme
Berce mon âme —
Félicité!
Mon âme clame
L'immensité.