Zweite Fortsetzung
Denn eine Armee braucht nicht nur Soldaten und Waffen, sondern auch einen gemeinsamen Patriotismus. Eine Europa-Armee, deren Soldaten nicht bereit sind, für ihr gemeinsames Vaterland zu kämpfen und zu sterben, kann schöne Statistiken ergeben, aber keine Militärmacht, die der Roten Armee
gewachsen ist. Sollte der Fall eintreten, dass der europäische Generalissimus die Armee mobilisiert, während eine der nationalen Regierungen einen Gegenbefehl erteilt, stehen die unglücklichen Soldaten dieser Nation vor der trostlosen Alternative, Vaterlandsverräter zu werden oder Meuterer. Dass aber nur Europäer in Uniform europäische Patrioten sind, während ihre nichtuniformierten Landsleute in einer Atmosphäre des nationalen Separatismus weiterleben, ist undenkbar.
Die Zukunft des Europa-Bundes wird erst dann gesichert sein, wenn Europa nicht nur in Staatsverträgen lebt, sondern auch in den Herzen und Köpfen seiner Bürger. Wenn sich Deutsche, Franzosen und Italiener bewusst werden, dass sie bei aller Liebe zu ihren Sprachennationen in erster Linie Europäer sind. Dass Europa eine große vielsprachige Nation ist, wie Indien: eine Kultur- und Schicksalsgemeinschaft, mit gemeinsamer Geschichte und Tradition, gemeinsamer Lebensform, gemeinsamen Interessen und gemeinsamen Idealen.
Wir brauchen aber nicht nach Indien zu blicken, um zu erkennen, dass Nationen keine Sprachgemeinschaften sind, sondern Kultur- und Schicksalsgemeinschaften. Denn im Herzen Europas lehrt uns das leuchtende Beispiel der Schweiz, dass Europäer deutscher, französischer und italienischer Zunge in Frieden und Freiheit als eine einige Nation zusammenleben können: verbunden durch eine gemeinsame Lebensform und Verfassung, gemeinsame Ideale und Interessen.
Wenn es gelingt, diese Grundidee der Schweiz bis an die Grenzen des Ozeans zu tragen und der Sowjetunion, ist Europa geeinigt. Die Idee Paneuropa ist nichts als eine Erweiterung des Schweizer Ideals.
Denn die Schweiz ist nicht nur Vorbild, sondern zugleich Gegenbild des zerrissenen Europa. Ihr Frieden in Wohlstand und Freiheit ist das Ergebnis einer weisen Politik, der es gelungen ist, Europäer verschiedener Zunge zu einer mehrsprachigen Nation zusammenzufassen im Rahmen eines Bundesstaates. Was die Schweiz vollbracht hat, kann für das übrige Europa keine Utopie sein, sondern eine Aufgabe und ein Vorbild.
gewachsen ist. Sollte der Fall eintreten, dass der europäische Generalissimus die Armee mobilisiert, während eine der nationalen Regierungen einen Gegenbefehl erteilt, stehen die unglücklichen Soldaten dieser Nation vor der trostlosen Alternative, Vaterlandsverräter zu werden oder Meuterer. Dass aber nur Europäer in Uniform europäische Patrioten sind, während ihre nichtuniformierten Landsleute in einer Atmosphäre des nationalen Separatismus weiterleben, ist undenkbar.
Die Zukunft des Europa-Bundes wird erst dann gesichert sein, wenn Europa nicht nur in Staatsverträgen lebt, sondern auch in den Herzen und Köpfen seiner Bürger. Wenn sich Deutsche, Franzosen und Italiener bewusst werden, dass sie bei aller Liebe zu ihren Sprachennationen in erster Linie Europäer sind. Dass Europa eine große vielsprachige Nation ist, wie Indien: eine Kultur- und Schicksalsgemeinschaft, mit gemeinsamer Geschichte und Tradition, gemeinsamer Lebensform, gemeinsamen Interessen und gemeinsamen Idealen.
Wir brauchen aber nicht nach Indien zu blicken, um zu erkennen, dass Nationen keine Sprachgemeinschaften sind, sondern Kultur- und Schicksalsgemeinschaften. Denn im Herzen Europas lehrt uns das leuchtende Beispiel der Schweiz, dass Europäer deutscher, französischer und italienischer Zunge in Frieden und Freiheit als eine einige Nation zusammenleben können: verbunden durch eine gemeinsame Lebensform und Verfassung, gemeinsame Ideale und Interessen.
Wenn es gelingt, diese Grundidee der Schweiz bis an die Grenzen des Ozeans zu tragen und der Sowjetunion, ist Europa geeinigt. Die Idee Paneuropa ist nichts als eine Erweiterung des Schweizer Ideals.
Denn die Schweiz ist nicht nur Vorbild, sondern zugleich Gegenbild des zerrissenen Europa. Ihr Frieden in Wohlstand und Freiheit ist das Ergebnis einer weisen Politik, der es gelungen ist, Europäer verschiedener Zunge zu einer mehrsprachigen Nation zusammenzufassen im Rahmen eines Bundesstaates. Was die Schweiz vollbracht hat, kann für das übrige Europa keine Utopie sein, sondern eine Aufgabe und ein Vorbild.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mutterland Europa