Elbe, Alster, Flethe, Siele
Neben der Elbe hat Hamburg noch einen kleinen Fluss, die Alster, welche von Norden her aus Holstein kommt, außerhalb der Stadt ein großartiges, von Wiesen, Gärten, Anlagen und Landhäusern umgebenes Wasserbecken (die Außen-Alster), innerhalb des Walls ein kleineres Bassin (die Binnen-Alster), 2.300 Schritte im Umfang, bildet, welches von den Promenaden der beiden Jungfernstiege, des Alsterdamms und des Walls bei der Lombardsbrücke eingefasst ist (S. 48). Scharen von Schwänen, seit Jahrhunderten auf der Alster heimisch und Winters durch testament. Verfügung einer alten Dame unterhalten, ziehen auf beiden Bassins umher. Die Alster, welche die 1854 vollendete neue Stadt-Wassermühle in der Poststraße treibt, durchfliesst die Stadt in zwei Hauptarmen, die durch Kastenschleusen mit den vielen Elbarmen oder Kanälen (Flethe) in Verbindung stehen, von denen die niedriger gelegene Altstadt durchschnitten ist. Auf den Flethen, die bei starker Ebbe auch wohl trocken liegen, findet in großen Kähnen der Warentransport nach den anliegenden Speichern statt. Sehr bewährt haben sich die 1842 angelegten unterirdischen gemauerten Abfluss-Kanäle (Siele), welche den Unrat aus den Häusern und Gassen in sich aufnehmen und mittelst Alsterspülungen in die Unter-Elbe führen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mittel- und Nord-Deutschland