Nicolaikirche, Petrikirche, Catharinenkirche, Michaeliskirche
Unter der nach Verhältniss der Volkszahl geringen Anzahl von Kirchen ragt vor allen die am 24. Sept. 1863 eingeweihte *Nicolaikirche (PI. 25) hervor, 1842 abgebrannt, 1846 angefangen, im reichen goth. Stil des 13. Jahrh. nach Gilbert Scotts Entwurf erbaut. Der jetzt 150 Fuß hohe Hauptturm ist auf 465 Fuß Höhe projektiert; ein Modell ist in der Kirche aufgestellt. Der Eingang ist an der Nordseite (Küster Drawe, Neueburg 28, 2 Tr.), das Innere sehenswert; Altar, Kanzel und Taufstein massiv in weißem Marmor nach Scotts Entwurf. Sie liegt am Hopfenmarkt, dem belebtesten Markt Hamburgs, reich an See- und Flussfischen, dem schönsten Fleisch und allen Arten von Gemüsen, Obst und anderen Esswaren. Die *Petrikirche (PI. 26), ebenfalls abgebrannt, ist im gothischen Stil des 14. Jahrh. neu erbaut; im Chor neuere Glasmalereien von Kellner in Nürnberg. Der Turm-Rumpf, welcher dem Brand widerstand, ist ebenfalls jetzt im Aufbau begriffen. Die Catharinen-, Jacobi- und Michaeliskirche blieben verschont. In der Catharinenkirche (PI. 22) ein neuer kunstvoller Altar, darüber ein Münchener Glasgemälde (Christus mit den Jüngern das Vaterunser betend) nach Overbeckscher Zeichnung und einem Carton von Schwind. — Die große Michaeliskirche (PI. 23), 1750 bis 1765 im Zopfstil erbaut, hat einen der höchsten (458 Fuß hamb. = 404 pariser Fuss) Türme in Europa, *Aussicht über Stadt und Elbe, fast bis zur Nordsee, n. über einen Teil von Holstein, s. von Hannover. Unter der Kirche eine Krypta mit 269 Gräbern; man wendet sich an den Kirchenbeamten Appel, in der Nähe des westlichen Portals, Engl. Planke Nr. 2, 1 Pers. 1 M., 2 Pers. l 1/2 M., 3 — 8 Pers. 2 Mark Trinkgeld. — Nahebei die (kathol.) kleine Michaeliskirche. Die neue Kirche der deutsch-reformierten Gemeinde (PI. 19) ist an der Ferdinandsstraße. Auf dem Valentinskamp die geschmackvolle 1860 geweihte Ansgarcapelle, zu christlichen Vereinszwecken benutzt.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Mittel- und Nord-Deutschland