Bruch zwischen Sanglen und Balaschow

Balaschow ging, um Ssperanski hinauszubegleiten; ich blieb im Saal zurück. Balaschow kehrte zurück und sagte zu mir in wütendem Tone: „Was soll das heißen? Was soll Ssperanski von Ihnen denken?“

Ich: „Das weiß ich nicht, denn ich bekümmere mich niemals darum, was die Leute sagen, sondern nur darum, was mir mein Gewissen sagt.“


Balaschow: „Was wollen Sie damit sagen?“

Ich: „Ich will sagen, daß, wenn Ssperanski mein eigener Vater wäre, ich ihm die Hand küssen, über unsre Trennung und über das Unglück, welches ihn betroffen, wohl weinen, aber sofort sein Schreibzimmer versiegeln und niemand auch nur ein Blatt herauszutragen erlauben würde.“

Balaschow: „Ich verstehe nicht, was Sie sagen wollen, muß Sie aber bitten, sich nicht zu vergessen.“

Ich: „Zwischen und ist alles aus. Ich diene nicht mit Ihnen zusammen, folglich sind Sie nicht mehr mein Vorgesetzter und ich nicht Ihr Untergebener.“

Balaschow: „Gut! Aber zuerst wollen wir zu Bologowskoi fahren.“

Ich: „Bei Bologowskoi ist nichts zu versiegeln; der Befehl lautet, ihn einfach so abzufertigen. Gestatten Sie mir, Ihnen das Vergnügen allein zu überlassen, den Sohn Ihrer Wohltäterin Mironia Petrowna Bologowskoi zu expedieren.“

Balaschow: „Sie sollen wissen, daß Sie an mir, und zwar für immer, einen unversöhnlichen Feind haben!“

Ich: „Das weiß ich sehr wohl, und bin sehr dankbar dafür.“

Balaschow: „Das wollen wir noch sehen, wenn keiner von meinen Kollegen Sie bei sich wird haben wollen, und Sie von allen Seiten sich verfolgt sehen werden.“

Ich: „Das ist's gerade, was ich brauche; Sie werden dann im wahren Lichte erscheinen; früher oder später wird aber die Wahrheit doch den Sieg davontragen.“

Balaschow bestieg seine Kutsche, ich den Schlitten.

Zu Hause angekommen, ließ ich unverzüglich Fock holen, damit er sofort die Geschäfte übernehme, in Gemäßheit des Rapports, den ich für den Minister vorbereitet und von ihm hatte unterschreiben lassen, wovon vorher die Rede war.