Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten
Joseph steht neben der auf einem Felsvorsprung sitzenden Maria, beißt von einer spitzen Semmel ab und hält Maria die Wasserflasche hin. Maria reicht dem Kind die Brust und wendet sich ablehnend zu Joseph um. Links beginnt der Esel, vom Rahmen überschnitten, an einem Grasbündel zu fressen. Über ihm auf einem Hügel das Waldgebirge, das die Reisenden hinter sich haben. Joseph trägt grünen Rock mit rotem Futter, dazu rote Zipfelmütze, Maria blauen Mantel mit rotem Futter. Das trinkende Christkind stützt sich mit dem rechten Arm gegen den Hals der Mutter.
Von allen Blau, die auf Bertrams Bildern vorkommen, ist das des Mantels der Maria auf diesem Bilde am tiefsten gestimmt. Es nähert sich dem Ultramarin. Da die andern Blau auf dieser Tafel, selbst das des Mantels der Maria auf der Darstellung, wenn auch dunkler als auf den übrigen, beständig dem Licht ausgesetzt gewesenen Tafeln, doch mehr nach Grün gehen, muss der Unterschied wohl in der Absicht des Künstlers gelegen haben. Dazu stimmt auch der ungemein satte nach Blau schwingende rote Ton des Futters. Von allen Rot, die bei Bertram vorkommen, wohl das herrlichste. Überhaupt ist dieses Bild durch die Sattheit und Glut aller Farben ausgezeichnet, mit den Blau und Rot sind auch die Grün gesteigert, am lebhaftesten das des Grasbündels, an dem der Esel nagt. Bewundernswert ist der Harmonie starker Farben das Grau des Eselfelles eingefügt, das zugleich ganz ausgezeichnet zu dem braunschattigen Erdboden steht.
235 Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten
Von allen Blau, die auf Bertrams Bildern vorkommen, ist das des Mantels der Maria auf diesem Bilde am tiefsten gestimmt. Es nähert sich dem Ultramarin. Da die andern Blau auf dieser Tafel, selbst das des Mantels der Maria auf der Darstellung, wenn auch dunkler als auf den übrigen, beständig dem Licht ausgesetzt gewesenen Tafeln, doch mehr nach Grün gehen, muss der Unterschied wohl in der Absicht des Künstlers gelegen haben. Dazu stimmt auch der ungemein satte nach Blau schwingende rote Ton des Futters. Von allen Rot, die bei Bertram vorkommen, wohl das herrlichste. Überhaupt ist dieses Bild durch die Sattheit und Glut aller Farben ausgezeichnet, mit den Blau und Rot sind auch die Grün gesteigert, am lebhaftesten das des Grasbündels, an dem der Esel nagt. Bewundernswert ist der Harmonie starker Farben das Grau des Eselfelles eingefügt, das zugleich ganz ausgezeichnet zu dem braunschattigen Erdboden steht.
235 Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Meister Bertram tätig in Hamburg 1367-1415