Bestellung des Sommerfeldes und des Nachschlages

Das eigentliche Sommerfeld, oder der zweite Schlag nach der Brache, erhält,
wenn es die Witterung, einigermaßen erlaubt, drei Furchen. Die erste im Herbst sehr flach, welche den Winter über rau liegen bleibt und im Frühjahr glatt geeggt wird. Die zweite zu Ende März oder Anfangs April, welche gleich wieder zugeegget wird, damit der Acker die Winterfrucht, wie man sagt, nicht verliere. Man verschließt hierdurch aber den Boden vielmehr gegen die wohltätige Einwirkung der Frühjahrsluft, und gegen die, außer allem Zweifel gesetzte, wirksame atmosphärische Düngung, die besonders dem lehmigen oder thonhaltigen Boden so nützlich ist. Die Saatfurche wird Anfangs Mai gegeben, und die Saat wird, wo man den Pflug gebraucht, mehrenteils untergepflügt, beim Haaken aber oben aufgesäet und dann sogleich geeggt. Das Eggen wird von den meisten guten Wirten, wenn die Saat herausgekommen ist, noch einmal in der Länge wiederholt, wobei man sich jedoch hütet, das Getreide nicht gegen den zuerst genommenen Strich noch einmal zu überziehen.

Der Nachschlag, oder der dritte Schlag nach der Brache, wird teils mit Roggen, teils mit Hafer, auch wohl etwas Erbsen, bestellt. Ersterer nimmt gewöhnlich den größten und am höchsten liegenden Teil ein. Hierzu wird mehrenteils nur einmal gepflügt. Zum Hafer und zu Erbsen aber wird die Stoppel vor Winter umgebrochen, und dann im Frühjahr nochmals zur Saat gepflügt oder gehaakt.


Die besseren Wirte säen jetzt fast allgemein im Frühjahr etwas weißen Klee in diesen Schlag, ein und ein halbes Pfund etwa auf 100 Quadrat-Ruthen. Die Verbesserung, welche die Weide hierdurch erhält, ist beträchtlich, und der Holländer oder Viehpächter macht es jetzt häufig zur Bedingung, dass dieses geschehe, wogegen er dann gern auf das Stück 1 Thlr. Pacht mehr bezahlt.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Landwirtschaftliche Bemerkungen über Mecklenburg