Rundeggen

Dieses Rundeggen ist ein sehr wichtiger Teil der Mecklenburgschcn Ackerbestellung, und verdient daher eine genauere Beschreibung.

Das erste Pferd geht an einer Linie, etwa 8 Schritt vom Führer. An die rechte Seite des Schwengels, womit dieses Pferd die Egge zieht, ist der Zügel des zweiten Pferdes gebunden, und geht folglich der ersten Egge zur rechten Seite. Eben so ist an den Schwengel des zweiten Pferdes das dritte gebunden, und geht der zweiten Egge zur rechten Seite, und so fort bis zum vierten oder sechsten Pferde. Ein Führer leitet das erste Pferd an der Linie in einer Volte herum, und so müssen die anderen Pferde folgen, und jedes seinen Zirkel machen. Denn links treten sie nicht, weil ihnen die Egge zur Seite geht. Sie müssen keine Scheuklappen aufhaben, damit sie diese sehen. Wenn auf diese Weise eine Volte herum gemacht ist, so tritt der Führer etliche Schritte weiter, und lässt eine andere machen, bis das ganze Feld übergangen ist: Nachdem dieses geschehen ist, werden gewöhnlich alle Pferde, sechszehn bis zwanzig an der Zahl, auf dieselbe Weise zusammengekoppelt; ein Führer setzt sich auf das erste Pferd, und reitet nun das Feld in vollem Trabe hinauf und herunter, da dem alle Pferde in einer schrägen Linie, folgen müssen. Diese Art zu eggen ist so wirksam als bequem. Sind die Pferde nur gehörig befestigt, so braucht sich der Führer nur um das erste Pferd zu bekümmern, indem die andern alle Schritt halten und in ihrer Linie bleiben müssen. Der Acker wird dadurch auf die wirksamste Art zerteilt und geebnet, die Quecken ausgerissen; und wenn es zur Saat geschieht, wird diese gleichmäßig verteilt und untergebracht. Es ist zu verwundern, dass diese Art zu eggen nicht allenthalben eingeführt und bekannt ist, wo man ebene Ackerbeete von einiger Breite hat.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Landwirtschaftliche Bemerkungen über Mecklenburg