X. Von einigen Münzen, so wegen Wismar von andern geschlagen.

Endlich hat Wismar andern Anlaß gegeben, besondere Gedenkmünzen zu verfertigen; dergleichen ist geschehen im Jahre 1675, da man in Dänemark Anlaß genommen, auf der damaligen Eroberung dieser Stadt eine Münze von 3 ½ Loth zu schlagen. Auf der einen Seite dieser Münze liegt ein Frauenzimmer auf den Knieen, hält die Hand über den Kopf, und hat unter vielen andern Waffen eine Fahne mit dem dänischen Wappen über sich. Unter diesen stehen die Worte: Wismaria expugnata 13. Decemb. 1675 und umher die bedenklichen Worte: Pulchrum ulciscier avos, welche vielleicht auf dasjenige zielen, was im Jahre 1385 zwischen Dänemark und Wismar vorgefallen, wovon unten. Auf der andern Seite steht die Stadt selbst, nebst ihren Hasen und Walisisch, da denn vor jener etliche Leute sich sehen lassen, und stehen die prächtigen Worte dabei: Virtus repulsae nescia.

Wie im Jahre 1711 und 12 Wismar von Dänemark vergeblich bombardirt wurde, soll anderwärts auch eine besondere Münze geschlagen worden sein, die man aber in Wismar niemals zu sehen bekommen konnte.


Nach der im Jahre 1716 erfolgten Wismarischen Uebergabe sah man sowohl in Gold als Silber eine Münze, groß wie ein Zweidrittel - Stück, und die silbernen von 1 Loth, auf deren einen Seite die Stadt Wismar mit ihren Hafen und Wallfisch, und um demselben die Worte: Absint bella fames, VIVAS Wismaria MIRA, auf der andern Seite aber war nichts weiter als die Worte: Wismaria per Decem Menses a foederatis obsessa, tandem fame capta, d, 19. April an 1716.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar