IX. Was überhaupt von dem Wismarischen Münzwesen zu bemerken ist.

Bisher ist mancherlei von den Wismarischen Münzen angeführt worden, es ist aber noch Verschiedenes übrig, besonders von dem, was der Münzen wegen nach und nach vorgefallen. Damit man nun dieses, nebst den bereits schon beigebrachten, in einer völligen Ordnung auf einmal sehen möge, so merke man folgendes. Nemlich:

1260 ist schon ein Münzhaus in Wismar gewesen.
1270 etwa, haben die Wismarischen die Münz-Gerechtigkeit erhalten.
1271 hat man in Wismar mit Marken gerechnet. 1279 sind Slavische Mark in Wismar gebraucht worden. 1319 ist etwas von einer Veränderung in der Münze vorgegangen.
4325 ist noch sehr schönes Geld dieser Orten gewesen.
1340 ff. hat die Slavische Münze in Wismar sich verloren.
1400 wurden goldene Münzen in Wismar geprägt.
1403 sind unter andern neue Schillinge geschlagen.
1410 haben die vier Städte Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Wismar den englischen Nobel auf 36 ßl. gesetzt.
1411 haben dieselbe eine neue Münz-Ordnung gemacht auch Witten, Pfennige und Schillinge schlagen lassen wollen.
1417 ist auf einem Hansa-Tage der Münzen wegen etwas verordnet.
1424 sind einige Gulden, auch etwas von dänischer kupferner Münze in Wismar abgesetzt.
1452 sind noch gewisse Witten, oder Albi in Wismar gänge gewesen.
1461 ist der Doppel - Schillinge wegen etwas verordnet.
1468 hat man noch Bracteaten gebraucht und ist auch sonst der Münze wegen etwas vorgefallen.
1502 haben die Städte eine neue Munz-Ordnung gemacht und sind in Wismar Blaffercken, Goldgülden etc. geschlagen worden.
1504 sind Wismarischc kupferne Scharffe geschlagen worden.
1505 haben die Städte die Rheinischen Gulden auf 21 ßl. gesetzt.
1506 haben die Städte wieder eine neue Münz-Ordnung gemacht.
1515 ist eben dergleichen geschehen, auch sind neue Schillinge geschlagen worden.
1520 etwa, sind die ersten Wismarschen kupfernen Dreilinge gemünzt.
1522 sqq. haben die Städte der Münze wegen verschiedene Beliebungen unter sich gemacht.
1523 sind Wismarische Doppel-Schillinge und vielleicht auch die ersten Wismarischen Reichsthaler geschlagen.
1532 sollen Wismarische Reichsthaler geprägt sein.
1535 sind Wismarische Sechslinge geschlagen.
1536 sind Wismarische Doppel-Schillinge gemünzet.
1537 haben die Stätte eine neue Münz-Ordnung gemacht, auch sind Wismarische Sechslinge geschlagen, von welchen noch etwas vorhanden.
1545 sind wieder Wismarische Sechslinge geschlagen.
1552 sind Wismarische Reichsthaler geschlagen.
1553 sind Wismarische Sechslinge geschlagen, von welchen sich auch noch Einige finden.
1555 sind Wismarische Schillinge gemünzet. 1557 ist auf einem Sternbergischen Landtag der Münze wegen etwas vorgefallen.
1610 sind neue Wismarische Schillinge geschlagen.
1565 ist wieder dergleichen geschehen.
1572 ist in Lüneburg etwas Wismar. Geld probiret und gut befunden.
1578 ist Jemand, der bei 90 Loth Silber von Reichsthalern abgeschnitten, in Wismar deswegen enthauptet.
1581 sind Wismarische Sechslinge gemündet.
1582 sind neue Wismarische Goldgülden und Scharffe geschlagen.
1586 ist der Wismarschen Münz-Gerechtigkeit wegen etwas vorgefallen.
1588 sind neue Wismarische Scharffe geschlagen.
1589 sind die Wismarischen auf den Probations-Tag zu Gardeleben mit berufen.
1595 sind neue Wismarische Sechslinge geschlagen.
1597 u. 1599 ist eben dergleichen auch geschehen, it. Schillinge geschlagen.
1601 sind neue Wismarische Doppelschillinge gemünzet.
1601 sind neue Wismarische Goldgülden, auch Scharffe gemünzet.
1609 ist der Wismarschen Münz-Gerechtigkeit wegen abermals etwas vorgefallen.
1611 sind die Wismarischen auf den Probations-Tag zu Gardeleben mit gewesen, neue Goldgülden, it. die Münze mit den Worten: Deus dat, qui vult geschlagen.
1612 sind in Wismar noch Scharffe gebraucht, it. einige Wismarische Münzen zu Lüneburg probirt, auch ist in Wismar ein Falschmünzer ertappt.
1616 sind wieder Wismarische Goldgülden auf einen Probations-Tag probirt.
1617 ist der Münz-Gerechtigkeit wegen wieder etwas vorgefallen, auch zu Lüneburg einige Wismarische Münzen probirt, auch ist vorgedachte curieuse Wismar. Münze nochmals geschlagen.
1618 sind neue Wismarische Doppel-Schillinge geschlagen.
1620 ist auf einem Hanse-Tag, der Münze wegen, etwas vorgegangen, auch sind die Reichsthaler reducirt.
1621 sind die Reichsthaler auf einen Hanse-Tag zu 3 Mark gesetzt, und in Wismar kupferne Dreilinge geschlagen.
1622 sind neue Wismarische 2, 4 und 6 Schilling-Stücke, it. 2 Pfenniger und unterschiedliche Dreilinge geprägt, auch ist ein Münz-Edict publicirt und die leichte Münze auch in Wismar eingeführt.
1624 ist wieder auf einen Hanse-Tag der Münze wegen etwas vorgefallen, und sind auch leichte Dütchen geschlagen.
1626 sind zweierlei Wismarische leichte Schillinge geschlagen.
1027 sind abermals Wismarische leichte Schillinge geschlagen.
1631 hat kupferne Münze in Wismar geschlagen werden sollen.
1632 ist eine besondere Wismarische goldene Münze geschlagen.
1636 u. 37 sind neue Wismarische Schill.- u. Sechslinge geschlagen.
1610 um diese Zeit sind die Wismarischen Scharffe abgekommen.
1052 sind untaugliche Wismarische Doppel-Schillinge geschlagen.
1661 sqq. verschiedene neue Wismarische Schillinge, wie auch Doppel-Schillinge geprägt.
1665, 66, 67, 68, 69 sind wieder dergleichen gepräget.
1671 sind Wismarische Doppel-Schillinge gemünzet.
1672 sind Wismarische Dukaten und Markstücke, it. unrechte Doppel-Schillinge gemünzet, auch einige Münzen abgesetzt.
1673 ist ein Münz-Placat publicirt, it. Reichsthaler geschlagen.
1674 sind die letzten Wismarischen Thaler, it. Dukaten gemünzet.
1675 ist aus die Eroberung der Stadt Wismar eine besondere Münze in Dänemark geschlagen.
1676 sind die letzten Wismarischen Dukaten gemünzet.
1678 ist ein neues Münz-Placat publicirt, alte Münze bei Wismar gefunden.
1679 den 1. October ist eben dergleichen geschehen.
1680 den 27. Januar ist abermals dergleichen geschehen und hat man damals 6 Pfennige Agio auf einen Reichsthaler gegeben.
1683 den 23. April ist nochmals ein Placat publicirt.
1684 sind besondere Wismarische Zweidrittel - Stücke geschlagen.
1687 sind nahe bei Wismar einige Gothische Münzen gefunden.
1692 u. 95 sind die letzten Wismarischen Schillinge geschlagen.
1715 sind Wismarische kupferne Dreilinge geschlagen, etwas Geld gestempelt und erhöht, auch etwas metallen Geld gemacht.
1716 ist auf der Wismarischen Uebergabe eine besondere Münze geprägt, auch allerlei Geld in Wismar gänge geworden, auf Spec.-Geld hat man um diese Zeit 14 bis 16 ßl. Lagio gegeben.
1719 den 18. Septbr. sind einige fremde Geldsorten in Wismar verrufen.
1720 ist etwas von alten Wismarischen messingenen Geld in Wismar gefunden.
1721 sind wieder kupferne Dreilinge geschlagen, auch ist etwas alt-arabisches Geld nahe vor Wismar gefunden worden.
1723 ist etwas altes Wismarisches Geld in Gadebusch gefunden.
1724 sind neue Wismarische kupferne Dreilinge geschlagen.
1726 sind verschiedene dänische und holsteinsche Sorten auch in Wismar abgesetzt worden.
1727, 1730, 1731, 1733, 1738 u. 1740 sind wiederum Dreilinge geschlagen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar