II. Von den Windmühlen.

Windmühlen sind jetzt vor Wismar gar nicht mehr vorhanden, in voriger Zeit aber sind sie ziemlich häufig gefunden worden. 1) War 1304 eine Windmühle vor dem Harolds-Thor; 2) 1324 ist vor dem Alt-Wismarischen Thore auf dem Lehmberge auch eine Windmühle erbaut worden; 3) 1397 ist bei dem Hospital vor dem Alt-Wismarischen Thore (so heißt es in einer alten Schrift, vielleicht aber ist das Hospital vor dem Lübschen Thore gemeint) auch eine Windmühle zu finden gewesen; 4) 1428 kommt etwas von einer Windmühle vor dem Alt-Wismarischen Thore vor, und liest man 1448 etwas von einer Windmühle bei dem Rennbaum vor eben demselben Thore. Vor dem Mecklenburger Thore sind wenigstens auch zwei Windmühlen gestanden. Eine auf dem Galgenberg (welcher daher auch der Mühlenberg genannt worden) nebst einem Hof, Haus und Scheune, ist schon vor 1342 erbaut und 1546 noch im Stande gewesen, die andere, ohnweit dem Schweinkruge vor demselben Thore, und zwar schon 1413, ist vermutlich die, welche 1435 Schwenckenbergs Windmühle vor dem Mecklenburger Thor geheißen. Eben dergleichen mag man sagen von dem Lübschen Thore, da ist Andreas Somers Windmühle gewesen. 1427 Stucken’s Windmühle nebst Hof und Scheune. 1437 Nicolas Schulten’s Windmühle. 1441 Hinrich Harders Windmühle auf der Weide gegen den neuen Fischerteich, ja 1341 haben Johann Kröger und Johann Schacht die von ihnen vor’ dem Lübschen Thore erbaute Windmühle schon dem heil, Geist geschenkt. Viele von jetztgedachten Mühlen haben die Kaiserlichen ruinirt, wie denn der Schaden, welchen dieselben 1630 allein den Windmühlen zugefügt haben, auf 500 Reichsthaler geschätzt wurde. Die letzte Windmühle haben die Dänen 1675 zu Grunde gerichtet.

Dem bisherigen mag beigesetzt werden eine Pferdemühle, welche 1312 auf dem Burgwall vor dem Alt-Wismarischen Thore von Bertram Dunckern erbauet, aber allem Ansehen nach 1329 schon wieder eingegangen gewesen. Desgleichen eine Säge-Mühle, von welcher man aber weiter nichts sagen kann, als daß 1553 der Sägemühler-Meister Diedrich noch gelebt hat. Auch wird 1628 noch einer Sägemühle und zwar beim Lübschen Thore gedacht.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar