Palästina

So reich auch sonst die heiligen Bücher der Juden an Nachrichten über ihr Land sind, so enthalten sie doch nur Weniges, was klimatische und Vegetationsverhältnisse von damals mit den jetzigen vergleichen und daraus Schlüsse bilden ließe.

Mögen auch Tau, Regen und Schnee von Palästina jetzt, wie in älterer Zeit, nicht weggeblieben sein, – ein völliges Ausbleiben so großer Phänomene würde nur die allergroßartigsten Veränderungen hervorrufen, die längst in Aller Sinnen wären! – so ist doch der Grad ihres Auftretens ein anderer, als dazumal. Zahlen sind uns nicht hinterlassen worden, aber an den nächsten Erzeugnissen von Boden und Klima, an den Pflanzen, lässt sich nicht minder gewiss unsere Ansicht von der großen Ausgebrauchtheit des weiland gelobten Landes beweisen. Wenn der Tau zwar noch jetzt, wie ehedem auf der Ernte liegt (Job), so ist doch von neueren Reisenden eingestanden, dass derselbe oft sehr gering und deshalb die Notreife des Getreides, namentlich des Weizens eine viel häufigere Erscheinung ist, als ehedem, so zwar, dass ehemals fruchtbarer Weizenboden nur mehr für Gerste zu brauchen ist.


Auch sprechen die alten Hebräer häufiger von Schnee und Kälte, als es wohl jetzt einem dortigen Bewohner einfallen möchte. „Wie die Kälte des Schnees in der Ernte, so ist ein getreuer Bote dem, der ihn gesandt hat.“ – Welche Schwierigkeiten fanden die Israeliten beim erstmaligen Übergang über den Jordan und es bedurfte eines Wunders, um darüber zu gelangen! Jetzt ist der Wasserreichtum des Jordans mit dieser Schilderung in keiner Übereinstimmung und zwar erklärlich leicht durch die Verbrauchtheit des Naturschatzes an Wäldern und Buschregionen die sich alle in Gestrippzüge umgewandelt haben, die nur sehr notdürftig mehr die Erde gegen die Sonnenstrahlen schützen.

Gleich bei der Okkupation ward einem Stamme aufgetragen, durch Ausrottung der Wälder sich brauchbares Land zu verschaffen und Abimelech zerstörte einen Wald, um Sichem zu verbrennen. Auch nehmen Neuere an, 48) dass das Klima von Ahkalon, Jaffa und Akri, welches jetzt im Sommer ungesund ist, es deswegen sei, weil jetzt schlechte Kultur und Mangel an Bäumen Statt finde. Wo sind jetzt die ehemaligen Fichtenwälder von Basan oder der „ingens sylva“ südlich von Aka in der Nähe des Karmel, von dem Strabo spricht? Wie auch hätte bei fortbestehenden Wäldern ein so kleines und teilweise sehr unfruchtbares Land, wie Judäa ist, eine so zahlreiche Bevölkerung ernähren können? Auch zeigt die großartige Terrassenkultur der Juden, dass sie der Wälder, die dort nur auf Bergen sein konnten, wenig schonten. – Nichts mag aber den in Palästina Reisenden mehr in Verlegenheit setzen, als der Ausdruck, dass es ein Land sei, wo „Milch und Honig fließt“, ein Spruch, der auf seine übergroße Fruchtbarkeit gewöhnlich, aber irrig, gedeutet wird. Mag das ehedem als fruchtbar angenommene Land auch durch innere, so häufige bürgerliche und andere Kriege und Verheerungen noch so sehr verödet worden, sein, es ist doch noch mehr das lange Bewohntsein von einem zivilisierten Volke, welches auf oben angegebene Weise die Natur zerstörte und durch klimatische Veränderung die nächste Verödung herbeiführte. - Übrigens war Palästina nach Allem, was wir durch einen Vergleich mit anderen Ländern Asiens herausbringen können, niemals besonders fruchtbar, einzelne Talebenen ausgenommen und schon Strabo bezeugt dies, wie alle Neueren. Wenn Palästina ehedem Getreide ausführte, so ist dies wenigstens jetzt nicht mehr der Fall und nach Perriers Zusammenstellung pro 1836–1840, basiert auf Erhebungen der französischen Konsulate, waren die Roherzeugnisse Syriens im Allgemeinen per Jahr:

Baumwolle . . . . . . . . .6444 Wiener Zentner
Seide . . . . . . . . . . . . . . .3043 Wiener Zentner
Tabak . . . . . . . . . . . . .29153 Wiener Zentner
Alizari (Krapp) . . . . 447 ½ Wiener Zentner
Waschschwämme . . .1074 Wiener Zentner
Zudem viel Wein, Öl und Seife.

Die Einfuhr betrug an . . . 4.436.067 fl. C. M.
die Ausfuhr betrug an . . . 2.687.427 fl. C. M.

So sehr sich indessen auch Palästina geändert hat gegen sonst, so sind, doch die Abkömmlinge seiner ehemaligen Bewohner noch mehr umgewandelt, die Söhne jener trefflichen Ackerbauer, die nun weit von sich weggeworfen haben die Geräte des bodenliebenden Landbauers, deutlich bezeugend, dass man nur des Vaterlandes Boden mit Vorliebe und Ausdauer bebaue und im Gefolge dann führe die aufopfernde Vaterlandsliebe, Achtung für Recht und Gesetz, jene Vorzüge endlich, welche schon der treffliche Cato von den Landwirten rühmt. In der Tat auch scheint die gänzliche Verletzung und Umgestaltung natürlicher Zustände eines Landes und die dann neu auftretende, nur in ihren Nachzüglern mehr wirkende Natur ansteckend auf die sich eindrängenden Menschengeschlechter zu wirken, selbst wenn sie vom noch wenig verdorbenen, einfachen Naturzustand ausgehend, Staaten zu bilden anfangen.

Gott der Herr, sagt die Schrift, pflanzte einen Garten in Eden und diese älteste Nachricht von einem Garten mit Obstbäumen ist seit alten Zeiten schon immer darauf angewendet worden, worauf sie die heilige Schrift nirgends anwendet, nämlich, die Heimat wenigstens aller unserer Obstbäume, wenn nicht auch aller sonstigen Kulturpflanzen mit dem Paradiese selbst zu finden. Einer der letzten gelehrten Forscher, die sich bemühten. Eine Heimat der Kulturpflanzen, wenigstens der europäischen, nachzuweisen, ist Sikler gewesen, der mit vielem Aufwande von Gelehrsamkeit und geringer Anwendung naturwissenschaftlicher Kenntnisse die Lage des Paradieses und der berühmten hesperidischen Gärten am Ural darzutun suchte. Wenn man die Gesetze der Verbreitung der Pflanzen über die Erdoberfläche als Maßstab zur Kritik dieser sonst so häufigen Bestrebungen anlegt, das Paradies auszumitteln, das uns ja auch nach den Worten der Schrift verloren ist, so wird auf den ersten Blick das fruchtlose derselben klar. Wird da, wo der Kirschbaum wild ist, auch die Palme und der Ölbaum wild sein können? die Stachel - und Johannisbeere neben den Sebesten oder gar der Speyerling neben dem Pisang, die Haselnuss neben der Pistazie wachsen? Wohl wachsen an der kaspischen See oder in Persien, Mesopotamien oder dem gebirgigen Armenien viele der genannten Bäume wild, aber die Palme im Flachland am unteren Euphrat, die Kornelle im armenischen Hochgebirge und so sind auch die anderen verteilt und nimmer wird neben der Pistazie die Haselnuss, neben der Feige die Stachelbeere wild gefunden. Auch ist nicht gerade da die Heimat einer Pflanze, wo sich einzelne, wenige, oft selbst schwächliche Exemplare derselben wild finden, sondern nur da, wo sie in großer Verbreitung und massenhaft vorkommend jene Bedingungen zeigen, welche ihrer freiesten Entwicklung in jeder Beziehung förderlich sind. Von diesen Ansichten ausgehend, werden wir bald finden, dass die Heimat der in Europa und Asien kultivierten Gewächse in sehr verschiedenen Bezirken dieser Erdteile ist.

Es beweist zwar die Geschichte der Veränderungen der organischen Welt in historischer Zeit, zunächst durch klimatische Änderungen bewirkt, dass Pflanzen aus ihrer Heimat wandern können, dass die Überbleibenden selbst sich so verändern, dass man ihre Heimat kaum mehr wiedererkennen kann, aber sie zeigt auch, dass sich solche Pflanzen eine rechte Heimat nicht mehr wieder erwerben und ihre fremde Abkunft ist auch in ihrem neuen, ihnen besser zusagenden Vaterlande unschwer zu erkennen. Obgleich es dem Ölbaume in Italien und Südfrankreich jetzt besser behagt, als in seiner alten Heimat, dem östlichen Asien, Syrien und Griechenland, so ist doch nicht zu behaupten, dass er da heimisch sei, so wenig es der Lorbeer in Mazedonien ist, wohin er aus Griechenland auswandert oder die verschwundene Persea nach Ägypten, der Taxus nach Griechenland zurückkehrt. Nicht zufrieden damit, nur Eine Heimat der Obstbäume namentlich anzunehmen, behauptete man auch, dass sie dort im wilden Zustande wohl, aber schon als edle Sorten vorkämen, weil sie unedel unmöglich hätten zum Genuss einladen können. Abgesehen indessen von möglicher sehr frühzeitiger Veredlung durch Schnitt und Bodenkultur, muss man doch gestehen, dass man zur Zeit, als man noch Asphodelosknollen ein süßes Labsal hieß, und Eicheln der Menschen häufige Kost waren, dass man damals für den Genuss von Holzäpfeln und wilden Birnen, Vogelkirschen und Weichseln den Gaumen noch nicht verdorben hatte. Übrigens war das Okulieren und Pfropfen zu Aristoteles und Theophrasts Zeiten schon länger bekannt und Macrobius schreibt diese Entdeckung sogar dem Gott der Zeit, Saturn, zu.

Völlig abgeschmackt aber ist die Annahme, dass die Mutterpflanzen einer kultivierten Art in allen Individuen, der sich der Mensch, – der die Schöpfung so gerne als für ihn bloß daseiend usurpiert, nicht annahm, ausgestorben seien. Auch jene Ansicht halten wir für falsch, dass nämlich die Obstbäume im wilden Zustande nur strauchartig vorkämen und erst durch Kultur baumartig geworden seien, wie schon Theophrast und Plinius meinen. In sofern dieses vom Feigenbaum, der Weichsel, den Johannisäpfeln, der Quitte und dem Granatbaum, den Pfirsichen und Aprikosen, Pflaumen, Mandeln und Agrumen behauptet wird, stehen wir nicht an, beizustimmen, gestützt auf eigene und fremde Erfahrung; was aber den Birnbaum und Hochstammapfel, den Sykomorus und Maulbeerbaum, den Speyerling, die Süßkirsche, den Wallnussbaum und die Kastanie betrifft, so werden sie auch im wilden Zustande ohne alle Kunst baumartig. Es versteht sich, dass diese Verhältnisse nur im heimatlichen Klima dieser Gewächse sich gleich bleiben.

Am annehmbarsten noch scheint uns, dass die Kulturpflanzen von den Mutterpflanzen sich so verschieden zeigen, dass wir sie botanisch, zumal nach den minutiösen Skrupeln der deskriptiven Botanik, sinkenden Sternes! nicht mehr als verwandt zu erkennen vermögen. Welche nicht sehr wesentliche Merkmale einer Pflanze können nicht nach 2.000 Jahren bis zum Nichtwiederfinden derselben verschwinden? Ist nicht noch über das Wesentliche und Unwesentliche eines Merkmahles der Streit schwebend und fehlt es nicht an jeder Basis, um Frieden darauf schließen zu können? Überdies beweisen noch tägliche neue Entdeckungen der gelehrtesten Forscher, dass die kultivierte Erde ein viel größeres Alter habe, als man gewöhnlich annimmt. Mit Sicherheit ist zu glauben: „dass eine undenkliche Reihe von Jahren dazu gehörte, den dermaligen naturhistorischen Zustand von Arten, Rassen und Sorten herbeizuführen.“ Über wirklich nachweisbare Veränderungen mancher Pflanzen in der Zeit verweisen wir indessen auf den Schluss unserer Schrift.

Nur noch Einer, neuesten (chemischen –) Ansicht über die Verbreitung und das Vaterland der in ihren Samen Nahrung gebenden Grasarten wollen wir erwähnen. Liebig meint nämlich, sie folgten den Menschen durch ähnliche Ursachen gezwungen, wie die Salzpflanzen dem Meeresstrande und den Salinen, die Chenopodien den Schutthaufen, wie die Mistkäfer den Exkrementen der Tiere. Sie entwickelten sich nur, wo phosphorsaure Bittererde und Ammoniak vorhanden sind. Diese aber fänden sich (nur?) wo Menschen und Tiere familienartig zusammenwohnen; sie folgen dem Urin, den Exkrementen derselben, weil sie ohne deren Bestandteile nicht zum Samen tragen kommen.

Gerade da aber, wo nie gedüngt wird, fand man bisher einige Cerealien und Hülsenfrüchte wild und es ist Phosphorsäure und Ammoniak im Boden nicht zu vermuten, namentlich letzteres auch da nicht, wo es, wie in Ägypten das Jahr über gar nicht oder sehr selten regnet. Wären sie aber da, so ist wieder der ganze Orient und der größte Teil des europäischen Südens Zeuge, dass Cerealien ohne jemalige Düngung, am wenigsten mit tierischen Exkrementen – selbst alljährlich aufeinander folgend, sehr gut gedeihen. Wir fanden Linsen, Wicken, Kichern und Lupinen in Griechenland und Kleinasien wild, aber immer an Standorten, wo ein Vorkommen phosphorsaurer Verbindungen undenkbar war, weit weg von menschlichen Wohnungen oder gar deren Exkrementen, auf trocknen Vorbergen, unterm Gestrüpp, üppig gedeihend ohne Mist und doch, wie namentlich die Lupine selbst zur Gründüngung so wirksam! Haferarten und Aegilops wurden beide ehedem in Griechenland gebaut (Theophrast), beide sind entschieden in mehreren Arten wild dort, aber nicht in der Nähe der Wohnungen oder von Miststätten, die man dort gar nicht anlegt. Der Lesbier Theophrast weiß schon, dass Weizen in frisch umgebrochenem Lande ohne Düngung besser gedeihe, als sonst. Freilich, wenn man, wie neuerlich Sullivan, in allen Gebirgsarten Spuren oder kleine Mengen von Phosphor findet, dann mag er auch in Mesopotamien oder Griechenland und Kleinasien überall verbreitet sein, indessen braucht man dann zum Wildvorkommen der Cerealien auch nicht die Nähe der Menschen anzunehmen:

Seit Link versucht hat, einigen Pflanzen mit großem Skeptizismus ihre Heimat anzuweisen, ist, wie wir meinen, nichts mehr Großes darin geschehen. Wir setzen daher Links Angaben hier wieder an, zusammen mit anderen von uns gefundenen Angaben oder eigenen Entdeckungen, der Nachwelt das Weitere zur Aufhellung überlassend.

Weizen, Spelz und Gerste fand Olivier im südlichen Mesopotamien wild; ebenso Michaux in Persien; Gerste auch im nördlichen Teile (Moses v. Chorene)
Haber [Hafer]– auf Juan Fernandez nach Linné (Link). Es ist mehr als wahrscheinlich, dass Avena sativa den Griechen und Römern nicht bekannt war, wohl aber andere, im Süden wild wachsende Haberarten (Av. sterilis, fatua, Iasiantha, bulbosa etc.) gewiss anbauten, zunächst aber nur zur Grünfütterung.
Roggen – in der kaspisch kaukasischen Steppe (Link), das Secale fragile M. Bieb. Galen erwähnt zuerst des Roggens, als in Thrazien gebaut, unter dem Namen, . . . , wie er noch jetzt heißt.
Hirse und Mohrenhirse – in Indien?
Reis – Hinterindien, Sundainseln (Trankebar) nach Klein im herb. Willden. Sec. Link
Mais – Amerika –, kam aber früher aus Asien zu uns, als über See aus Amerika. Der Quarantino aus Paraguai nach - St. Hilaire (v. Martius).
Buchweizen – war den Alten entschieden unbekannt - und wenn man angibt, dass ihn die Russen Greczicha nennen, weil sie ihn von Griechenland aus erhielten, so müssen wir dem feierlich widersprechen. In Griechenland ward niemals und wird noch nicht Buchweizen gebaut, dessen Name dort sogar unbekannt ist - und erst in der Bulgarei findet er sich unter den Feldfrüchten. Doch aber mögen die Russen das daher kommende als aus Griechenland gewandert bezeichnen. Link meint, er möge aus China abstammen; eher möchten wir Südsibirien als Heimat desselben ansehen, da auch dort der verwandte tatarische Buchweizen wild ist.

Unter den Hülsenfrüchten ist es fast allein die Schweinsbohne, deren Vaterland wir nicht kennen und bei der neueren Art der Botaniker, auf ihren Reisen nur die neueren und seltenen Species zu betrachten, ist sobald keine Hoffnung, darüber etwas zu erfahren, um so bedauerlicher, als sie die älteste und verbreitetste Hülsenfrucht ist. Link meint, die Gegenden am kaspischen Meere möchten sie am ehesten wild bergen.

Die Linsen aber, die Wicke, die Kicher und die Lupine sind entschieden in Kleinasien und Griechenland wild vorhanden, wie wir uns überzeugt haben; auch zweifeln wir kaum an der Heimat
der Platterbse in Kleinasien, doch aber ist das Vaterland der Erbse sehr ungewiss; sie mag in der Tat eher in nördlicheren Gegenden Asiens oder Osteuropas wild sein.
Die Bohnen scheinen aus Indien zu stammen.
Die Luzerne war heimisch in Persien.
Der Cytisus der Alten, sei’s Medicago arborea oder Colutea arborescens ist wild in Griechenland und an den Küsten des Mittelmeeres.
Die Esparsette in Frankreich, Deutschland, der Schweiz etc.
Wiesenrotklee ebendaselbst; aber der kultivierte Rotklee stammt von der Gebirgsvarietät des südlichen Europa – Trif pratense var. pilosum Gr.
Der Hopfen ist entschieden wild in Griechenland und der Türkei bei einer Elevation von 3 – 4000’ auf noch höheren Gebirgen; ob nicht auch an unseren Flussufern an Hecken? Den Hanf gibt Herodot in Scythien wild an;
der Lein – ist wild in Ägypten; vielleicht vom mehr verbreiteten Linum angustifolium abstammend.
Von den Obstbäumen kennen wir heimatlich:

Den hochstämmigen Apfelbaum in Mitteleuropa; und eine edlere Art in Georgien, Armenien, am kaspischen Meere.
Den Johannisstamm – auf den Gebirgen Griechenlands und Kleinasiens.
Der wilde gemeine Birnbaum – in Mitteleuropa,
der stumpfblättrige Birnbaum – in Griechenland und Kleinasien.
Die Quitte – in Griechenland, Syrien und Kleinasien.
Die Granate – in Ägypten, Syrien (Palästina), in Griechenland? wohl nur verwildert.
Der Feigenbaum – in Griechenland und Kleinasien.
Der Pflaumenbaum – in Taurien, am Kaukasus – (Prunus insititia ist schon in Griechenland wild).
Die Vogelkirsche – in Mittel- und Südeuropa, Westasien.
Die Sauerkirsche – in Kleinasien und Griechenland, doch nur, wie die Vorige, auf Gebirgen.
Der Mandelbaum – in Georgien, Griechenland und Kleinasien, veredelt auf den wilden und so wieder verwildert.
Die Pfirsche, Aprikose und Wallnuss – in Persien, Georgien, am Kaukasus, (Ghilan und Masenderan).
Der Ölbaum – in Syrien, Kleinasien und Griechenland. Der edle neben dem wilden – verwildert.
Der Weinstock – Kleinasien und Griechenland.
Die Zitrone – am Atlas und Nordafrika?
Die Pompelmuss - in Persien.
Die Orange – China, Indien.
Die Palme – untere Euphrat- und Tigrismündungen.

Hieraus nun möchte sich ableiten lassen, dass die meisten Kulturpflanzen Europas in sehr verschiedenen Ländern Asiens und Europas ihre Heimat haben, dass zwar der Meisten Waterland im mittleren Asien (Hocharmenien, Georgien, Mesopotamien und Persien) ist, die Hülsenfrüchte –aber namentlich und einige Futterpflanzen ihre Heimat im südöstlichen Europa bestimmen lassen. Am wenigsten zwar lassen sich Kulturpflanzen, als im westlichen Europa heimisch, nachweisen, allein die Kultur der Völker daselbst ist noch viel zu jung, um schon jene Resultate bieten zu können, welche die längst untergegangenen Geschlechter in Asien jemals erzielten, welche übrigens auch nicht auf Einmal ihre Kulturpflanzen in Anwendung brachten, sondern erst nach langen Perioden einer von wilden Baumfrüchten lebenden Vorzeit in den Bau der Cerealien und der Hülsenfrüchte und endlich der edleren Obstsorten übergingen, dabei aber die Hälfte ihres Erdteiles, wie wir gesehen haben, ins Interesse ziehen mussten. Überdies ist dem Westeuropäer das Klima zum Aufbringen durch Samen nützlicher Kulturpflanzen hinderlich. Wie nämlich die Tropen der Samenbildung besonders hold sind, die Wendekreise und der südliche Teil der gemäßigten Zone der Fruchtbildung, so die gemäßigte Zone (der größte Teil Europas) der Blatt- und Stengelbildung, die kalte Zone der Wurzelbildung.

Die Natur hat uns auf Futterkräutererzeugung vor Allem angewiesen und in der Tat auch haben wir darin die Ersten Entdeckungen von Kulturpflanzen aufzuweisen. Doch davon später. Auf 2 natürlichen Wegen, über Vorderasien und das Meer nach Griechenland und über die Steppen Südrusslands nördlich vom Kaspischen und Schwarzen Meer drangen die innerasiatischen Völker nach Europa vor, auf dem Ersten mit Zivilisation, wie sie der Seefahrt übende Weltbürger bringt, auf dem Zweiten, der gewohnten breiten Straße der Barbarei, die wilden Nomadenhorden des Steppenlandes. Es ist leicht zu denken, dass die Gebildeteren mehr Kulturpflanzen mitbrachten, als die Rohen, zumal Jenen das Klima günstiger war – und so bestätigt es auch die Geschichte.

Ob nun Völker aus Einem Urstamm in Mittelasien zunächst sich verzweigend in die europäischen Länder vordrangen und dort neue, kulturfähige Pflanzen erst vorfanden und sich untertan machten, oder ob sie dort schon andere, ihnen entgegenwandernde, mit der Kultur der letztgenannten Pflanzen schon beschäftigte Urstämme, antrafen, ihnen Neues mitteilten und Neues empfingen, das ist durch unsere Untersuchung nicht zu entscheiden. Genug, dass einer solchen Annahme von dieser Seite Nichts im Wege steht.
Palästina, Arabischer Pflug

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Palästina, Auf dem Weg nach Jericho

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Palästina, Berg Jermok

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Palästina, Übergang über den Jordan

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Palästina, Der Jordan

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Palästina, Festung nördlich Metulah

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Palästina, Jaffa

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Palästina, Jawneel

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Palästina, Litanifluss

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Palästina, Omarmoschee

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Palästina, Palmenallee in Rischon

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Palästina, Palmenhain

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Palästina, Pessachfest in Rechoboth

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Palästina, Schmied in Gedera

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Palästina, Straße im alten Jerusalem

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Palästina, Sykomore mit Brunnen

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Palästina, Tabor

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Palästina, Technikum mit Golf von Akko

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Palästina, Wasserträgerinnen

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