Die Wahrheit über die jüdische Frage

Sie hatten Recht, das alte Heilmittel vorzuschlagen, denn die Krankheit der Juden ist immer noch dieselbe. Es gibt ein uraltes Judenleiden, das in keinem Lehrbuch der Medizin verzeichnet steht, aber in der Geschichte der Martyriologie das längste Kapitel einnimmt. Dieser „Morbus judaicus“ tritt manchmal in leichteren, chronischen Formen auf. Dann kennzeichnet er sich durch ein Gefühl dauernden Unbehagens, eine eigentümliche Empfindung des Andersseins als die Umgebung, ein bis zu krankhafter Reizbarkeit gesteigertes Bewusstsein, dass man dieser Umgebung unwillkommen, ja sogar ein Gegenstand des Ekels sei, obwohl man sich keine schmähliche Eigenschaft einzugestehen hat. Ganz andere Symptome weist der „Morbus judaicus“ auf, wenn er in das akute Stadium tritt. Da findet man in den Bauchhöhlen der unglücklichen Patienten Polsterfedern statt der Eingeweide, in ihren Augen und in den Nasenöffnungen Nägel und schließlich sieht man sie in Flammen aufgehen.

Warum will diese Krankheit nicht weichen? Weil die Ärzte die richtige Diagnose nicht stellen, weil sie ihren wahren Charakter sich selbst nicht bekennen wollen. Solange man von religiösen und wirtschaftlichen Gegensätzen als den Ursachen des Judenleidens spricht, operiert man nicht mit den richtigen Begriffen. Der religiöse Antagonismus hat nicht mehr die Kraft, die ihm in früheren Jahrhunderten eigen war. An seine Stelle ist der der Rasse, der des Blutes in den Vordergrund getreten. Die wirtschaftliche Seite der Judenfrage aber ist kein primäres Element: sie ist nur eine Folge der politischen Verhältnisse.


Zerreißen wir die Schleier, mit denen unser eigener Illusionismus unser Schicksal verhüllt hat, so erscheinen die Juden als ein Volk in ebenso seltsamer wie gefährlicher politischer Lage. Ein Volk, das aus lauter Kolonien besteht, die über die ganze Erdkugel zerstreut sind, ohne ein Mutterland zu besitzen; ein Volk, das in einer ganzen Reihe von Staaten anderer Nationalitäten sehr bemerkbare Konzentrationen gebildet hat, ohne über eine größte Konzentration auf eigenem Boden zu verfügen, die kraft ihrer wirtschaftlichen und politischen Bedeutung den zersprengten Gruppen Wehr und Zufluchtsstätte ist.

Für einen nüchtern denkenden Politiker ist es ohne weiteres klar, da jedes Volk, das sich in eine derartige Lage begeben würde — und wäre es auch nicht der traditionelle, historische Sündenbock der Menschheit, der die Juden sind, und wäre es auch gleicher Konfession mit den staatenbildenden Völkern — den schlimmsten Repressalien ausgesetzt sein müsste.

Solange es nur tolerierte Schutzjuden gab, konnte die jüdische Frage als rein administrative aufgefasst werden. Mit dem Augenblicke aber, wo die Juden die bürgerliche Gleichberechtigung anzustreben beginnen und in dem Maße, als sie sie erringen, tritt ihr politischer Charakter zu Tage. Die autochtone Nation steht nun vor dem Dilemma: sollen wir den in geschlossenen Massen auftretenden Teilen eines anderen Stammes unbegrenzte wirtschaftliche Entfaltung und politische Einflussnahme gewähren oder unseren Staatsorganismus von diesem Elemente tunlichst befreien? Der europäische Osten hat klar genug bekundet, was er zu wählen gedenkt.

Darum muss der Ausgangspunkt aller vernünftigen Judenpolitik die Erkenntnis sein, das die moderne Judenfrage eine Rassenfrage und eine politische Frage ist.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Jüdische Realpolitik