Hitze und Durst.

Kälte und Hitze sind auf Reisen hinderlich, besonders der durch letztere bewirkte Durst. Dieser entsteht, wenn dem Körper Feuchtigkeit fehlt, oder die Wärme überwiegt. Zu große Hitze schadet, und zu geringe Wärme ebenfalls, da sie dem Organismus seine Spannkraft nehmen. Auf Reisen müsst Ihr nicht zu viel sprechen, denn dadurch entsteht Trockenheit im Munde und Durst. Gegen die Hitze ist ein kaltes Bad gut, selbst wenn der Betreffende Fieber oder Kopfschmerz hat. So tun es auch die Hirsche. Wenn es ihnen zu heiß ist, gehen sie in’s kühle Wasser. Manche suchen sich zu schützen durch Kränze aus Rosen, Veilchen, Wasserlilien, Venushaar, Weinblättern, Myrrtenblättern, Weidenzweigen und ähnlichen erfrischenden Gewächsen, die sie auf den Kopf legen. Gegen den Durst, der durch Hitze hervorgerufen ist, nimmt man Krystalle, Korallen, Silber oder Candiszucker in den Mund, oder einen Kieselstein, der längere Zeit in Wasser gelegen hat, einen Kühltrunk von Rosen und Veilchen, oder Lakritzenwurzel, frisch aus der Erde gerissen, zu kauen, oder einen Trunk Wassers. Längeres Wachbleiben stillt den Durst, der durch Hitze entstanden, Schlaf den, der durch Trockenheit hervorgerufen worden. Auch mit reinem Wasser oder mit meinem wohlriechenden, das ich oben beschrieben habe, den Mund auszuspülen, ist gut. Frische Feigen löschen den Durst und stärken die angeborene Wärme. Die Kerne der Zirbelnuss, ein Portulakblatt unter die Zunge gelegt, Erdbeeren, Birnen, Pflaumen, Kirschen, die Körner von Äpfeln und Quitten, Lattig und Gurkensamen wirken ebenso, auch Brod mit kaltem Wasser und Wein begossen. Wein erfrischt, wenn er mit dem Pokal in kaltes Wasser gestellt wird, ebenso geröstetes Brod in ganz kaltes Quellwasser getaucht und dann mit Wein begossen. Das Wasser muss öfter gewechselt werden. Ich mache es gerne so, denn es ist gesund und kann nie schaden, wie es doch Getränke tun, die durch Salpeter oder Schnee gekühlt sind.