Liebesgenuss.

Richtiger und mäßiger Liebesgenuss hat günstigen Einfluss auf die Gesundheit, öffnet die Poren, erheitert Geist und Sinn und besänftigt Zorn und Wut. Unmäßiger Liebesgenuss ist die Quelle unzähliger Übel, er löst die Lebensgeister auf, entnervt Körper und Geist, zehrt am Mark der Knochen, löscht die eingeborene Wärme aus, tut dem Gehirn Schaden und verdirbt Nieren und Blase, er beschleunigt das Altwerden und den Tod. An dieser Stelle will ich die Hauptvorschrift noch einmal anführen: In Speise und Trank, bei der Arbeit, im Schlafen und im Wachen und schließlich im Liebesgenuss muss Maß gehalten werden! Manche haben die Ansicht, dass es besser sei, Schaden abzuwenden, als nachher wirksame Mittel zu geben. Mir scheinen: Essen bis man nur gerade satt ist, unverdrossen sein bei der Arbeit, und lebenskräftigen Samen zu erhalten, die gesündesten Dinge zu sein. Den Warmen und Feuchten ist der Liebesgenuss am zuträglichsten, ebenso solchen, die an Verschleimung leiden. Die geeignetste Zeit dafür ist im Frühling und im Winter unmittelbar nach dem Essen. Im Sommer und Herbst soll man enthaltsam sein. Alten Leuten ziemt es, die Sache überhaupt aufzugeben, denn ich brauche wohl nicht anzuführen, dass im Alter der Liebesgenuss ebenso schädlich ist wie vergeblich.