Gurgelwasser

Werden gewöhnlich in der Bräune oder Halsentzündung gebraucht, oft auch in andern Mund und Halskrankheiten, und daher nach ihren verschiedenen Endzwecken auch auf verschiedene Art zusammengesezt. Bei einer einfachen anfangenden Halsentzündung ist z. B. Essig mit Wasser und Honig, (Siehe Essig) hinlänglich. Hat es das Ansehen, dass eine oder beide Mandeln zum Verschwüren kommen wollen, so kann man einige Feigen in Wasser abkochen, und dieses zum Gurgeln und Einspritzen gebrauchen, oder auch die Abkochung von Eibischwurzeln. (S. Eibisch ). Sind die Mandeln aufgebrochen und der Eiter heraus, so nimmt man nun um das Geschwür zum heilen zubringen, zu einem starken Salbei-Tee den man mit Honig versüßet, seine Zuflucht.

Dass man, wenn bei einer Halsentzündung ein starkes Fieber vorhanden, zu Aderlassen, wenn die Zufälle besonders Erstickung-Gefahr drohen, ein Blasenpflaster um den ganzen Hals legen, und andere Vorkehrungen treffen müsse, dieses sind Dinge welche nur der Kunstverständige weiß und zu rechter Zeit unternehmen kann. So wird auch ein Mann von guten Einsichten erfordert, eine brandigte Bräune zu behandeln: denn hier kommt es auf die innerliche Behandlung des Fiebers mit Fäulnis wiederstehenden Mitteln etc. an, und äußerlich als Mundwasser zum Einspritzen, muss eine Abkochung von Kinkina, und Bleiwasser gebraucht werden.


Eben so verhält es sich bei Behandlung venerischer Mund und Halsgeschwüre, in welchen Quecksilbermittel, auch andere nach Umständen erfordert werden, wobei freilich nicht ein jeder der eine Spritze hat, auch zugleich Einsicht genug besitzt, die Wahl der Mittel gehörig zu treffen.

Wenn aber bei oder nach einem Schlagfluss eine Lähmung der Zunge statt hat, da kann sich der Kranke, wenn er das Bewegungsvermögen hat, selbst mit folgendem Mittel helfen.

Man nehme 1 1/2 Quentgen Senfsamenpulver, 2 Lot Weinessig, und 8 Lot Wasser, mische es in einem Glas zusammen, und tue etwas Honig dazu. Von dieser Mischung nimmt man öfters des Tags ½ Löffel voll in den Mund, und spuckt es wieder aus.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel