Größe. Lüftung. Licht
Die Räume einer Wohnung müssen in ihrer Größe (sowohl quadratischem wie kubischem Inhalt) in einem richtigen Verhältnis zu der Bewohnerzahl stehen. Die Raumeinheit auf 1 Kopf darf nicht zu gering bemessen sein, zumal für die in Frage stehenden Wohnungen kaum mehr als ein ein-, höchstens zweimaliger Luftwechsel in der Stunde anzunehmen ist; sie darf aber auch nicht zu groß sein, da dann die Kosten für die Erwärmung der Wohnung in der kalten Jahreszeit in keinem Verhältnis zu den geringen Einnahmen der Bewohner stehen. Die Ansichten über das Mindestmaß des kubischen Raumes gehen ziemlich weit aus einander, doch kann ein Luftraum von 20 — 30 cbm für einen Erwachsenen und 10 — 15 cbm für ein Kind als ausreichend bezeichnet werden. Für Schlafräume allein gilt die Norm 10 — 15 cbm für einen Erwachsenen und 5 cbm für ein Kind unter 10 Jahren. Die Höhe der Räume braucht kaum über 3,3 — 3 m angenommen zu werden und kann unter Umständen auf 2,80 m ermäßigt werden. Wichtig ist die genügende Lüftbarkeit der Wohnung, und am besten ist es, die Wohnung durch die ganze Tiefe eines Hauses hindurchgehen zu lassen, so dass eine Durchlüftung durch die gegenüberliegenden Fenster stattfinden kann. Ist diese nicht möglich, so wird durch besondere Luftschornsteine häufig nachzuhelfen sein. Vielfach wird hierauf noch nicht genügendes Gewicht gelegt. Vorrichtungen, die im Stande sind, die abgesogene unbrauchbare Luft durch frische, im Winter auch vorgewärmte Luft so zu ersetzen, dass die Einführung derselben von den Bewohnern nicht unangenehm empfunden wird, sind für Arbeiterwohnungen wichtig, aber nicht immer leicht zu beschaffen. Man wird auch derartige Einrichtungen immer nur mit der größten Vorsicht anzuwenden haben, da durch dieselben eine schwerere Erwärmbarkeit der Wohnung entsteht. Mit ausreichender Ventilation, die auch ohne Zutun der Bewohner in Wirksamkeit tritt, sind die Küchen zu versehen, um die beim Kochen sich entwickelnden Dünste schnell zu entfernen. Die Treppenhäuser sind in Folge der Lage inmitten der auf sie mündenden Korridore häufig zur Lüftung der Wohnungen mit heranzuziehen, doch ist Bedacht darauf zu nehmen, dass die im Treppenhaus wegen seiner Höhe leicht entstehenden Luftströme nicht als Zugluft auftreten können und dass sie nicht gar zur Verschlechterung der Luft in den oberen Wohnungen durch Überleitung schlechter Grundluft oder von Wasch- und Kochküchendünsten dienen.
Alle Wohn- und Schlafräume müssen Luft und Licht direkt von außen erhalten. Die Größe der Fenster muss in einem richtigen Verhältnis zu den davon erhellten Räumen stehen. Gewöhnlich wird die Grundfläche der Räume in Beziehung zu der Fensterfläche gesetzt und ein Raum für ausreichend beleuchtet erachtet, wenn die Fensterfläche 1/10 — 1/12 Grundfläche beträgt. Besser wäre wohl, die Fensterfläche auf den Rauminhalt zu beziehen und dabei die Tiefe der Räume noch besonders zu beachten, derart, dass bei zunehmender Tiefe der Räume die Größe der Fensterfläche und die Höhenlage des oberen Abschlusses derselben steigt. Bei Räumen bis zu 4 m Tiefe dürfte dann 1/25 — 1/30 des Rauminhalts, bei tieferen 1/20 — 1/25 ausreichend sein. Die Fenster müssen bis ziemlich dicht unter die Decke gehen und so eingerichtet sein, dass sie ganz und besonders auch in den überflügeln geöffnet werden können. Wichtig ist auch die ausreichende Lüftung der zur Aufbewahrung von Speisen und Vorräten dienenden Räume und am wichtigsten die richtige Anlage und Lüftung der Aborte, auf die weiter unten noch näher eingegangen werden soll. Eine weitere Frage der Wohnungshygiene ist das künstliche Klima der Wohnungen und die Erwärmung derselben in der kalten Jahreszeit. Das natürliche Klima spielt hierbei eine große Rolle. In den nördlicheren Gegenden sind Heizkörper, welche die Wärme für eine Zeitlang festhalten, gewissermaßen aufspeichern, nicht zu entbehren, während in südlicheren Gegenden die Öfen leichter gebaut werden können. Da es Heizkörper, die eine vollkommene Verbrennung des Heizmaterials herbeiführen, nicht gibt, so bedingt die Erwärmung der Räume eines Hauses die Verschlechterung der Luft in der Umgebung desselben. Dieselbe ist umso größer, je unvollkommener die Verbrennung stattfindet und je niedriger die Rauchabführungsvorrichtungen sind. Am besten wirkt hier die zentrale Heizanlage mit nur einem hohen Rauchschlot für eine ganze Anzahl von Räumen, doch ist dieselbe wegen zu großer Kosten bei dauerndem Betrieb für Arbeiterwohnhäuser nicht zu verwenden. Wird der Betrieb aber unterbrochen, so fehlt wenigstens für nördliche Gegenden der Wärmespeicher. Die Heizung wird zu schnell kalt. Von Gasheizungen gilt dasselbe; auch sind sie noch nicht überall so vollkommen, dass sie die Luft nicht verschlechtern. Die Öfen dienen während des Brennens auch zur Erneuerung der Luft in den Zimmern. Gaskocheinrichtungen sind wegen der großen Reinlichkeit sehr zu empfehlen, falls das Gas nicht zu teuer wird.
Alle Wohn- und Schlafräume müssen Luft und Licht direkt von außen erhalten. Die Größe der Fenster muss in einem richtigen Verhältnis zu den davon erhellten Räumen stehen. Gewöhnlich wird die Grundfläche der Räume in Beziehung zu der Fensterfläche gesetzt und ein Raum für ausreichend beleuchtet erachtet, wenn die Fensterfläche 1/10 — 1/12 Grundfläche beträgt. Besser wäre wohl, die Fensterfläche auf den Rauminhalt zu beziehen und dabei die Tiefe der Räume noch besonders zu beachten, derart, dass bei zunehmender Tiefe der Räume die Größe der Fensterfläche und die Höhenlage des oberen Abschlusses derselben steigt. Bei Räumen bis zu 4 m Tiefe dürfte dann 1/25 — 1/30 des Rauminhalts, bei tieferen 1/20 — 1/25 ausreichend sein. Die Fenster müssen bis ziemlich dicht unter die Decke gehen und so eingerichtet sein, dass sie ganz und besonders auch in den überflügeln geöffnet werden können. Wichtig ist auch die ausreichende Lüftung der zur Aufbewahrung von Speisen und Vorräten dienenden Räume und am wichtigsten die richtige Anlage und Lüftung der Aborte, auf die weiter unten noch näher eingegangen werden soll. Eine weitere Frage der Wohnungshygiene ist das künstliche Klima der Wohnungen und die Erwärmung derselben in der kalten Jahreszeit. Das natürliche Klima spielt hierbei eine große Rolle. In den nördlicheren Gegenden sind Heizkörper, welche die Wärme für eine Zeitlang festhalten, gewissermaßen aufspeichern, nicht zu entbehren, während in südlicheren Gegenden die Öfen leichter gebaut werden können. Da es Heizkörper, die eine vollkommene Verbrennung des Heizmaterials herbeiführen, nicht gibt, so bedingt die Erwärmung der Räume eines Hauses die Verschlechterung der Luft in der Umgebung desselben. Dieselbe ist umso größer, je unvollkommener die Verbrennung stattfindet und je niedriger die Rauchabführungsvorrichtungen sind. Am besten wirkt hier die zentrale Heizanlage mit nur einem hohen Rauchschlot für eine ganze Anzahl von Räumen, doch ist dieselbe wegen zu großer Kosten bei dauerndem Betrieb für Arbeiterwohnhäuser nicht zu verwenden. Wird der Betrieb aber unterbrochen, so fehlt wenigstens für nördliche Gegenden der Wärmespeicher. Die Heizung wird zu schnell kalt. Von Gasheizungen gilt dasselbe; auch sind sie noch nicht überall so vollkommen, dass sie die Luft nicht verschlechtern. Die Öfen dienen während des Brennens auch zur Erneuerung der Luft in den Zimmern. Gaskocheinrichtungen sind wegen der großen Reinlichkeit sehr zu empfehlen, falls das Gas nicht zu teuer wird.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Handbuch der Arbeiterwohlfahrt. Band 1