Handbuch der Arbeiterwohlfahrt. Band 1
Bearbeitet von Dr. Ascher, Prof. Büsing, Privatdozent Stabsarzt Dr. Dieudonné, Gewerbeinspektor Dr. Fischer, Gewerbeinspektionsassistent Dr. Glühmann, Privatdozent Dr. Hirschfeld, kaiserl. Regierungsrat Klehment, kaiserl. Regierungsrat Prof. Dr. Lass, Amtsgerichtsrat Laubhardt, Dr. F. Leppmann, Gewerbeinspektionsassistent Dr. Moeller, Dr. Mombert, Dr. Schröder, Architekt F. Wagner.
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Arbeiterwohlfahrt, Arbeitsschutz, Wohlfahrtspflege, Arbeiter, Wohnverhältnisse, Arbeiterwohnungen, Bauplätze, Lebensbedingungen
Die weitgehenden sozialen Bestrebungen neuerer Zeit zum Wohle der minder bemittelten, insbesondere der arbeitenden Klassen haben seit etwa einem Jahrzehnt die allgemeine Aufmerksamkeit auch auf die Wohnungsverhältnisse derselben gerichtet. Die meisten Staaten der Welt haben erkannt, dass eine der wichtigsten Fragen der Wohlfahrtspflege die Schaffung gesunder, für das geringe Einkommen erschwinglicher und die Sittlichkeit nicht schädigender Wohnungen ist. Die praktische Betätigung dieser Erkenntnis hat endlich auch einen größeren Umfang angenommen, so dass zu hoffen steht, dass die vielfach schreienden Missstände mit der Zeit, wo nicht ganz beseitigt, so doch wesentlich gemildert werden.
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Inhaltsverzeichnis
Bei der Bearbeitung des von mir herausgegebenen Handbuches der chemischen Technologie, welches 1898 vollendet wurde, stellte es sich als wünschenswert heraus, auch die hygienischen Verhältnisse der einzelnen Betriebe, die Gefahren, denen die Arbeiter ausgesetzt sind, — und die Schutzmaßregeln zu besprechen. Es wurde in Aussicht genommen, dieser Aufgabe einen besonderen Band zu widmen, bei der Ausführung aber erschien es wünschenswert, auch manches aufzunehmen, was für die Arbeiter Wohlfahrt von Bedeutung ist, ohne mit der Gewerbehygiene in unmittelbarem Zusammenhang zu stehen. So wurde namentlich die Arbeiterversicherungsgesetzgebung eingehend behandelt und drei Kapitel wurden den Einrichtungen für Arbeitsnachweis, den Arbeitervertretungen und dem Arbeiterrechtsschutz gewidmet. Endlich behandelt ein umfangreiches Kapitel die sogenannten Wohlfahrtseinrichtungen, welche von den Arbeitgebern ohne gesetzliche Verpflichtung ins Leben gerufen worden sind. Immerhin haben wir uns auf das beschränkt, was den Arbeiter im engem Sinne angeht, die Berücksichtigung gemeinnütziger Bestrebungen wurde ausgeschlossen, auch glaubten wir von einer Besprechung der Tätigkeit der zahlreichen Vereine, welche sich der Wohlfahrtspflege gewidmet haben, absehen zu sollen, zumal diese Themata in dem vortrefflichen Handbuch der sozialen Wohlfahrtspflege von Albrecht (Berlin 1902) eingehende Behandlung gefunden haben.
Friedenau, im Oktober 1902. Dammer.
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Friedenau, im Oktober 1902. Dammer.
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Wohnungsnot, Bürgerliches Wonzimmer der Biedermeierzeit mit einem brettdedeckten Bett und einem zuklappbaren Waschtisch, 1820
Wohnungsnot, Fahrbares Häuschen
Wohnungsnot, Immer, das tags zu Wohn-, nachts zu Schlafzwecken benutzt werden kann
Wohnungsnot, Kredenz mit ausziehbarem Bett, Links am Tag, rechts in der Nacht
Wohnungsnot, Links, weißlakiertes Kinderbett, rechts dasselbe Bett für Erwachsene verlängert
Wohnungsnot, Moderne Raumnotmöbel, Links am Tage, Schreibtisch mit Hocker, Bufett und Tisch, rechts am Abend, Friesier- und Waschtoilette davor Nähkästchenschrank, Bett und Servierschrank
Wohnungsnot, Stahlhaus