Räumliche Entwicklung der eigentlichen Ansiedelung

Die Betrachtung der räumlichen Entwicklung einer Stadt kann von zwei Punkten ausgehen. Sie kann entweder mit dem ältesten Stadtteil beginnen und verfolgen, wie sich ein Teil nach dem anderen an diesen Kern anschließt, bis das jetzige Stadtbild fertig ist, oder sie kann vom Resultat dieser Entwicklung, vom modernen Stadtbilde aus ihren Weg nehmen und dann erst die allmähliche Entstehung desselben betrachten. Wie wir in der Einleitung andeuteten, wird der Geograph den letzteren Weg vorziehen. Er wird erst das Ganze betrachten und schildern und sich dann erst Rechenschaft geben, auf welche Weise es zu dem geworden, was es ist.

Wenn wir im folgenden von dem Stadtbild reden, so meinen wir damit nicht nur den von der amtlichen Stadtgrenze eingeschlossenen Stadtraum, sondern die Fläche, die sich dem Auge auf der Karte als zusammenhängend (nicht „geschlossen“) bebaut darstellt, sodass zu unserem Stadtbild mancher Vorort gehört, der der betreffenden Stadt vielleicht nicht einverleibt ist. So haben wir — um die stärkste Abweichung von den behördlichen Grenzen anzuführen — Altona zu Hamburg gerechnet, obgleich beide Städte sogar verschiedenen Staaten angehören.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die wichtigsten deutschen Seehandelsstädte