Zusammenfassung

Zusammenfassung: Die von den deutschen Seestädten im Laufe der Jahrhunderte geleisteten Verkehrserleichterungen bestehen:

1. In einer künstlichen Vertiefung der Fahrrinne nach der offenen See.

2. in einer Verkürzung der Fahrrinne durch Beseitigung großer Stromkrümmungen mittels Durchstiche*),

3. in einer genauen und einheitlichen Befeuerung und Betonnung des Fahrwassers,

4. in der Schaffung eines dem großen Land verkehr zugänglichen Hafenufers durch Aufhöhung des Flussschwemmlandes und Errichtung von Kais.

5. in der Aufstellung von Einrichtungen zur Erleichterung des Umladegeschäftes.

*) Durchstiche verbinden meist den doppelten Nutzen der Fahrwasservertiefung und Fahrtverkürzung.

So sehen wir in unseren Seehäfen ein Stück Küste, das mit allen nur denkbaren Vorteilen ausgerüstet ist, und das eine interessante Kulturlandschaft bildet, die in allen ihren Merkmalen auf dem einen geographischen Gedanken der möglichst bequemen Vermittlung zwischen Land- und Seeverkehr beruht. Der Mensch hat in ihr alle jene amphibischen Gebilde, die der Küste von Natur eigen sind, die aber verkehrsstörend wirken, entfernt, hat sie aber in den Kais und Kränen, in den Brücken und Speichern durch Gebilde ersetzt, die jene doppelte Beziehung zu Land und Wasser gleichsam in kondensierter Form enthalten. Daraus geht hervor, dass der Küste ihre Eigenart unter allen Umständen gewahrt bleibt, dass sie nie weder zum Lande noch zum Meere gerechnet werden kann, sondern ein Kontakthof zwischen beiden ist, der in diesem Falle nur auf eine möglichst geringe Breite reduziert wurde.

In den Häfen ist die Bestimmung unserer Städte zum Verkehr am deutlichsten ausgedrückt, aber dieser hat auch der eigentlichen Ansiedelung selbst, dem Häuserkomplex, einen bestimmten Stempel aufgeprägt, der bis auf den Verlauf der Straßen und die Bauart der Häuser zu verfolgen ist. Wir wenden uns im folgenden Teile zunächst der Besprechung der räumlichen Entwicklung unserer Städte zu.