Die Arbeitgeberorganisationen.

Die Arbeitgeberschaft des Hamburger Hafens hat seit dem Siege vom Februar 1897 ihre Macht nicht wieder aus den Händen gegeben. Der Zusammenschluss der Arbeitgeberorganisationen, der damals durch den Eintritt in den Arbeitgeberverband von Hamburg -Altona stattfand, ist bestehen geblieben. Dieser Verband war der erste seiner Art in Deutschland und wurde am 21. April 1890 gegründet zu dem Zwecke, die wirtschaftlichen Interessen in Gewerbe, Industrie und Handel zu wahren gegenüber der Kampflust und Willkür der sozial-demokratischen Gewerkschaften. Die erste Aufgabe, die der Verband sich stellte und glücklich löste, war die Bekämpfung der sozialdemokratischen Maifeier. Durch den strengen Zusammenhang und das konsequente Verhalten der Arbeitgeberverbände ist die Maifeier im Hafenbetriebe immer bedeutungsloser geworden, in letzter Zeit für die Schauerleute durch den Vertrag mit dem Hafenbetriebsverein direkt ausgeschlossen.

Trotz des Anschlusses an den Arbeitgeberverband von Hamburg-Altona fehlte es aber im Hafenbetriebe noch lange an einer geschlossenen einheitlichen Organisation der Arbeitgeber, doch verhinderte die gemeinsame Gefahr, dass der eine Verein auf Kosten des andern lediglich Sonderinteressen verfolgte. Man beobachtete bei den gewerkschaftlichen Bewegungen im Hafen eine stillschweigende Solidarität, die im vergangenen Jahrzehnt zu einer immer größeren Interessengemeinschaft führte. Der endgültige Zusammenschluss fand dann im Mai 1906 mit der Gründung des Hafenbetriebsvereins statt.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die sozialen Verhältnisse im Hamburger Hafen